11.

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Kam lange nichts, sorry :D
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Ich wusste, es war Zeit für etwas anderes. Ich hatte gedacht, ich würde Manu helfen, vertrauen, mögen dürfen. Doch etwas an ihm sagte mir, ich sollte ihn loslassen. Er wollte andere nicht in seiner Umgebung haben. Und ich verstand es. Musste es verstehen. Es fühlte sich an, als wäre die Zeit für mich stehen geblieben, nur um mich herum würde sie vergehen. Und dann kam die schlimmste aller Nachrichten. Die Direktorin hatte Noah und mich zu ihr ins Büro bestellt. ,,Ihr seid doch Freunde von Manuel Büttinger, oder nicht?" Wir nickten etwas verwirrt. Was war hier los? ,,Nun ja... er ist verschwunden, wir wissen nicht wohin, und ob ihr es wisst, wohin er gegangen ist." Entsetzt starrten wir uns an. ,,ER IST WEG?!",fragte ich, als wäre ich taub. Manu... weg?!

,,I...ich... keine Ahnung wo er ist...",murmelte ich entsetzt, und lies mich auf einen der unbequemen Holzhocker, die in der Mensa standen, sinken. Noah setzte sich stumm neben mich, mit einem starren Blick auf den Boden. ,,Mila... du und Manu... habt ihr was miteinander?",fragte er in einem Ton, der neutral klingen sollte, was er nicht tat. Ich starrte ihn an. ,,Wieso?",fragte ich. Noah fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut. ,,Ehm... nur... nur so." Ich beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken. Denn es gab jetzt ein dringenderes Problem: Wo war Manu bloß?!

Angst stieg in mir hoch, Angst um ihn. Verzweifelt schrieb ich Manu zum sicher hundertsten Mal, dass es mir leid tat. Es war unnötig, da er die anderen Entschuldigungen ebenfalls nicht gelesen hatte. ,,Wir müssen ihn finden...",murmelte ich, und Noah grummelte zustimmend. Voller Enthusiasmus fuhren wir beide die Straßen entlang, bis mir dann irgendwann die Idee kam, wo er sein könnte. ,,...der Teich!",rief ich, schlug mir gegen den Kopf, und Noah sah mich verständnislos an. ,,Komm einfach mit, vielleicht ist er dort!" Ich stieß mich vom Boden ab, und das Board rollte los. ,,Mila!",schrie Noah. ,,Warte dann wenigstens auf mich!" Er holte mit seinem Fahrrad auf, und gemeinsam fuhren wir zum Feldweg, welcher uns direkt zum Weiher führen würde. Ich sprang davor ab, nahm das Board unter den rechten Arm, strich mir den Staub von meinem Shirt und Noah folgte mir immer noch verwirrt. Wir kamen am Teich an, doch dort war niemand. Wir waren allein. ,,Shit!",murmelte ich enttäuscht. Wieso war ich mir so sicher gewesen? Wieso war ich so naiv? Wieso nur war Manu verschwunden? ,,Ehm, Mila? Was ist das hier?",fragte Noah, und riss mich damit aus meinen negativen Gedanken. Ich starrte ihn verschwommen an, meine Augen waren wässrig, ich versuchte krampfhaft, die Tränen zurückzuhalten. ,,Mila?" Ich schüttelte meinen Kopf, und konzentrierte mich auf das weiße Ding in Noahs Händen. Das, was ich wenige Sekunden später erkannte, konnte nur von Manu an mich gerichtet sein. Der Spruch, Masken können den Eindruck verfälschen, hatte ich im Kopf. Eine billige, schon leicht zerkratzte, weiße Plastikmaske Maske hielt Noah in den Händen. ,,Darf ich sie mitnehmen?",fragte ich, als wäre sie ein unschätzbares Artefakt. Noah sah mich schon wieder verwirrt an, doch dann streckte er den Arm aus, und ich nahm die Maske vorsichtig in meine Hände. ,,Wo hast du sie gefunden?",murmelte ich. Dort, wo sie gewesen war, konnte vielleicht noch mehr sein... Noah deutete auf eine plattgetretene Stelle unterhalb einer der Weiden, welche nahe am Wasser standen. Ich ging darauf zu, in der Hoffnung, etwas zu finden. Das Wasser spiegelte die grelle Nachmittagssonne wider, und ich kniff die Augen zusammen. Nach sicher zehn Minuten, in denen ich den sandigen Boden untersucht hatte, stützte ich mich benommen an der Weide ab. Sie fühlte sich merkwürdig an, verwirrt lies ich die Hand sinken, und starrte auf die zerkratzte Rinde. Montag nach der Schule hier. Ob das von Manu war? Ich musste es herausfinden. Heute war Freitag, also hatte ich noch ein wenig Zeit, darüber nachzudenken. Doch ich musste erst einmal allein sein. ,,Noah, ich- ich muss jetzt gehen...",sagte ich. ,,Danke für deine Hilfe." Noah nickte, und er starrte auf den Teich. ,,Dann... bis Montag.",murmelte er, und ich ging den Feldweg entlang zurück, ich musste jetzt dringend nachdenken.

Was wäre, wenn...? [GLP FanFic]Where stories live. Discover now