Chat 23 ∆ Jungkook

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"Was ist?" lachte Tae schon wieder und ich blinzelte kurz. Ich wandte meinen Blick von seinem Oberkörper und blickte auf meine Finger, die ich in meinem Schoß liegen hatte. Hatte ich ihn angestarrt? Hoffentlich nicht, das wäre extrem auffällig gewesen.
"Was soll sein?" fragte ich deshalb anstatt auf seine Frage einzugehen und aus irgendeinem Grund zitterte meine Stimme ein wenig. Scheiße, ich wollte mir doch nichts anmerken lassen. Bitte lass ihn das nicht gehört haben.
Ich hörte, wie seine Schritte langsam immer näher an mein Bett, auf dem ich saß, kamen und dann setzte er sich neben meine Beine, als wäre es ganz selbstverständlich. Mein Herz begann immer schneller zu schlagen und meine Handinnenflächen wurden schwitzig. Wie ich das nur hasste.
"Weiß nicht, du siehst so aus, als wäre etwas." sagte er leise und ich konnte seine Blicke, die auf mir hafteten förmlich spüren.
Ich begann, leicht zu zittern und knibbelte an meinen Fingern. Ich war so unglaublich nervös und dabei wusste ich nicht einmal wirklich, wieso. Mein Herz hämmerte mir von innen gegen die Rippen und ich hatte Angst, es würde aus mir herausbrechen, so stark pochte es. Ich konnte mein Blut in den Ohren rauschen hören.
Als Tae seine Hände auf die meinen legte, da ich noch immer an den Fingern knibbelte, blickte ich erschrocken zu ihm auf. Ich suchte seinen Blick und als sie sich fanden, blieb mir das Herz in der Brust stehen. Langsam hob Tae eine seiner Hände an meine Wange und fuhr sanft mit dem Daumen über meine Haut. Ein Feuerwerk der Gefühle machte sich in mir breit und ich konnte nicht verhindern, dass mir ein leises Wimmern über die Lippen kam. Es war mir unglaublich peinlich, solche Laute vor Tae zu machen, weshalb ich förmlich spüren konnte, wie sich meine Wangen knallrot färbten. Ich wollte am liebsten im Erdboden versinken.
Ich riss mich zusammen und hob meinen Blick wieder an, sodass ich sah, wie nahe Tae mir bereits gekommen war. Darauf bedacht, den Abstand zu halten, wich ich mit dem Kopf zurück, doch Tae folgte mir und irgendwann presste ich meinen Hinterkopf in das Kopfkissen. Tae war noch immer über meinem Gesicht und wandte nicht einmal seinen Blick von mir ab.
"T-Tae, was-" stammelte ich, doch ich bekam nicht mehr als ein Flüstern heraus. Ich hatte das Gefühl zu ersticken, da mein Atem durch die Nähe zu Tae nur noch sehr flach ging. Er raubte mir wortwörtlich den Atem.
"Sei leise." hauchte er mir nach einer gefühlten Ewigkeit zu und legte dann bestimmt seine Lippen auf meine, was mich vollkommen aus dem Konzept brachte. Ich blickte ihn leicht erschrocken und verwirrt zugleich an, obwohl er seine Augen geschlossen hatte. Irgendwie niedlich, dass er die Augen schloss.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte, aber seine Lippen waren so weich und warm und er küsste unglaublich gut, deshalb ließ ich den Kuss erst einmal geschehen. Und nach einigen Sekunden wusste ich, dass ich bereits süchtig nach diesem Gefühl war. Der Geruch, der von Tae ausging, war betörend und am liebsten wollte ich mich nicht mehr von ihm lösen. Doch mit einem Mal kamen mir Zweifel. War ich dazu schon bereit? Ich kannte Tae doch erst seit kurzem, hatte ihn zuvor erst einmal getroffen und wusste nicht einmal wirklich, was das war zwischen uns. War es Freundschaft oder konnte man das, was ich fühlte, wenn ich Tae ansah, schon Liebe nennen? Konnte ich überhaupt schon wissen, was Liebe ist? Schließlich war ich erst 18 und hatte noch nie eine Beziehung geführt. Ich hatte von nichts eine Ahnung.
Fragen über Fragen schwirrten wie Stimmen in meinem Kopf herum und irgenwann wurde mir das zu viel. Ich hatte Angst obwohl ich nicht wusste, wovor und wollte einfach nur anfangen zu weinen. Schließlich hob ich die Hände an seine Brust, stieß Tae vorsichtig von mir weg und unterbrach somit den Kuss.

Sichtwechsel - POV: Taehyung

Plötzlich stieß Kookie mich von sich weg und senkte sofort den Blick. Er versuchte, seinen Atem unter Kontrolle zu kriegen, da er noch immer unregelmäßig ging, was ich daran erkannte, dass sich seine Brust unregelmäßig hob und senkte.
"Hab ich etwas falsch gemacht?" fragte ich ihn verwirrt, da ich nicht verstand, warum er mich weggestoßen hatte. Doch Kookie antwortete nicht. Das einzige, was ich hörte, war sein Atem und mein pochendes Herz.
"Kookie?" setzte ich nach, aber noch immer antwortete er nicht. Gerade als ich sein Kinn anheben wollte, um ihm in die Augen blicken zu können, sagte er etwas. Er sprach so leise, dass ich ihn nicht verstand.
"Was hast du ges-"
"Ich sagte, du sollst jetzt gehen Tae." unterbrach Kookie mich, seine stimme nun lauter, doch sie hörte sich brüchig an. So, als ob er kurz davor war, zu weinen.
Ich verstand gar nichts mehr, deshalb sah ich ihn einfach nur an. Warum war er mit einem Mal so? Hatte ich etwas falsch gemacht? Hatte ich ihn mit dem Kuss überfordert?
"Warum?" fragte ich ihn nach einer Weile vorsichtig, hob meine Hand doch er schlug sie mit einer ziemlichen Wucht weg.
"Geh einfach. Bitte Tae." murmelte er und ließ die Hand wieder auf die Bettdecke fallen. Als ich mich noch immer nicht rührte, hob Kookie seinen Blick und mein Herz rutschte mir in die Hose. Seine Augen waren gerötet und tränennass.
"Geh jetzt Tae. Ich will allein sein." sagte Kookie nur, während ihm eine Träne die Wange hinunterlief und so schwer es mir auch fiel stand ich zögernd auf. Ich ging zur Heizung, nahm mein Shirt und streifte es mir über, dann sah ich Kookie noch einmal an. Ich spürte, wie sich ein Kloß in meinem Hals aufbaute und musste schlucken.
"Ich hoffe, ich bin es nicht schuld, warum du weinst. Das könnte ich nicht ertragen." sagte ich ehrlich, dann ging ich aus dem Zimmer und ließ Kookie allein.

How it all began ∆ #Vkook textingDonde viven las historias. Descúbrelo ahora