Kapitel 61 - Entspannung

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Es ist wieder eine Woche vergangen, in der Taehyung nicht geweckt wurde, obwohl sie die Medikamente runtergestuft hatten, in der Hoffnung, dass er langsam wach werden würde. Ich war nun seit vier Tagen nicht mehr da, da ich jedes Mal von irgendjemand aufgehalten wurde, der meinte, dass ich runterkommen sollte und an was anderes denken sollte. Ich vermisste Taehyung so schrecklich, dass ich nun kaum noch schlafen konnte, da er sofort vor meinen Augen erschien, wenn ich diese schloss. Momentan war er für mich eine Last, da ich jedes Mal das Gefühlt hatte, dass mir immer mehr fehlte. Ohne ihn war ich nicht ich selbst, denn es fehlte ein Stück. Er war meine bessere Hälfte und da er momentan nicht bei mir war, fehlte ein großes Stück, welches mich ausmachte. Mal abgesehen davon, dass ich mit ihm in einer Beziehung war, war er wirklich sehr lange mein bester Freund. Er kannte Sachen von mir, die ich niemandem erzählt hatte, nicht mal meiner besten Freundin, geschweige denn meinem Freund.

"Tiana", hörte ich Taehyung sagen und drehte mich schlagartig um, doch in diesem Moment wachte ich sofort auf und bemerkte, dass ich es mir wieder nur eingebildet hatte. Wahrscheinlich war ich eingenickt, während ich noch meinen vollen Teller vor mir auf dem Tisch stehen hatte. Ich rieb mir müde die Augen und nahm wieder meine Gabel in die Hand, mit der ich dann im Essen lustlos reinpiekte . "Tiana, das Fleisch ist schon tot, du musst nicht noch weiter reinstechen", sagte Suga auf einmal, der ebenfalls in die Küche gekommen war und ich verdrehte die Augen. "Ich esse das später, ich hab keinen Hunger", sagte ich und stellte das Essen für später in die Mikrowelle, wobei ich einen langen Blick auf mir spürte. "Was ist?"-"Du isst zu wenig", bemerkte er und ich rollte ein zweites Mal die Augen, doch bei meinem müden Augen war das etwas anstrengender als gedacht. "Ich meine es ernst, ich bekomme das schon mit"-"Du musst dich nicht um mich sorgen", sagte ich nur und sah ihm in die braunen Augen. Er hatte sich an der Wand angelehnt und seine Hände in den Hosentaschen seiner Jogginghose verstaut. "Es ist lieb von dir, Suga. Aber mir geht es bestens", log ich und verschwand somit aus der Küche, wobei ich gähnend durch den Flur ging. Ich verschwand im Badezimmer und ließ meine Klamotten auf den Boden fallen, um durch eine kalte Dusche etwas wacher zu werden, schließlich hatte ich die Spätschicht in der Kneipe zugewiesen bekommen und ich wollte keinen schlechten Eindruck hinterlassen. Ich hatte in letzter Zeit öfters den Einkauf bezahlt und auch einige Male den Tank für irgendjemanden ausgegeben, da ich einfach irgendwie helfen wollte. Ich wollte für irgendjemanden eine Hilfe sein und nicht ständig an den einen Jungen denken. Meine Finger stellten die Wärme des Wassers ein und nachdem ich bemerkte, dass ich kaltes Wasser doch nicht so gut abkonnte, stellte ich es doch ziemlich warm, vielleicht sogar etwas zu warm ein. Ich schloss meine Augen und lehnte meinen Kopf an die kalte Wand, mit weißen Fliesen bedeckt, ab, wobei ich kurz an Taehyung dachte. Ich hätte ihm lieber noch so viel anderes auf dem Dach gesagt, ich wusste nicht einmal, ob wir wirklich getrennt waren und wenn wir das wirklich waren, dann hätte ich es lieber verhindert. Wir sind irgendwie im Schlechten auseinander gegangen und ich hätte mir gewünscht, dass ich noch irgendwas gesagt hätte, was schöner klang. Vielleicht sogar noch für so vieles bedankt. Vielleicht hatte ich mit dem Schicksal Recht, denn auf dem Dach fühlte ich mich so wohl in seinen Armen, wobei er Minuten danach in den Tod stürzte. Vielleicht sollten wir nicht zusammen sein und dieses Vielleicht machte mich kaputt. Noch war er nicht tot, doch wir wussten alle wie es zurzeit aussah. Bei den Gedanken wieder an ihn raste mein Herz und ich stellte das Wasser kälter ein, da es mir viel zu heiß wurde. "Keine Panikattacke, nicht jetzt", versuchte ich mich selbst zu beruhigen und atmete tief ein, woraufhin ich meine Augen schloss. Das Wasser lief meinen Rücken entlang und durch die Kälte war ich etwas abgelenkt, was mir auch gut tat. Plötzlich hörte ich das Klicken der Tür und riss meine Augen auf, als ich bemerkte, dass ich nicht abgeschlossen hatte. Schnell drehte ich mich in die Richtung der Tür und hoffte, dass die Person bemerkte, dass ich in der Dusche war. "Ist besetzt!", sagte ich lauter und versuchte durch die Glastür was zu erkennen, die die Dusche umgab. Durch das heiße Wasser entstand ein riesiger Dampf, durch den ich nichts erkennen konnte, doch als erneut das Klicken erklang pustete ich erleichtert aus, da die Person wahrscheinlich wieder rausgegangen war. Ich drehte mich wieder um und legte meine Hand auf den Wasserhahn, da ich nicht allzu lange meine Zeit in der Dusche verbringen wollte. Plötzlich griffen zwei Hände nach meinen Hüften und zogen mich etwas zurück, wobei ich jemanden an meinen Rücken spürte und erschrocken nichts sagen konnte. Ich schluckte und öffnete mein Mund, wobei ich mich dann kurz räusperte, um dann Töne rauszubekommen. "Was sol-", wollte ich sagen, doch plötzlich hörte ich den Atem von der Person nah an meinem Ohr und schloss meine Augen, da es unglaublich angenehm war, wobei ich trotzdem noch ganz angespannt war und ich mich nicht rührte. "Entspann dich", sagte Jungkook auf einmal und küsste meinen Hals.

Why are you shaking my heart? (BTS FF)Where stories live. Discover now