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Ich lief durch das Haus und sah mich um.
Hier war alles anders als Zuhause, alles war sauer und ordentlich hergerichtet, Daheim war es dunkel, dreckig und unordentlich.
Papa hatte mir verboten etwas aufzuräumen oder zu putzen, alles sollte bleiben wie es ist. Es machte für ihn wohl den Anschein dass Mama noch da war.
Doch ich war mir nie sicher.

Mein Bruder und meine Tante waren schon wach und beredeten einige Dinge. Ich lief zu ihnen und grüßte sie.
“in der Küche steht noch was vom Frühstück.“ lächelte Jisoo, somit begab ich mich in die Küche und machte mit ein Nutellabrötchen und aß es direkt. Dann machte ich mir noch einen Tee und setzte mich zu meinen Rettern.
“Gomo?? Kannst du mir helfen nach Seoul zu kommen?“ fing ich an und erhaschte dabei einen neugierigen Blick meines Bruders. “Schätzchen, was möchtest du denn in Seoul??“ ich senkte den Kopf um dann nur protestierend zu sagen: “Ich möchte ein neues Leben anfangen.
Jisoo musterte mich skeptisch und nickte dann “Ich weiß, mein Bruder...dein Vater ist nicht immer gut zu euch, bzw. Zu dir gewesen..aber bist du dir sicher dass du ihn zurück lassen möchtest?? Uns lässt du ja auch ganz alleine hier..“ murmelte zum Schluss und sah aus dem Fenster.
Draußen tobte ein gewaltiger Sturm, der drinnen kaum bemerkbar war.
“Ich werde meine kleine yeongdongsaeng nicht alleine nach Seoul lassen! Wenn sie wirklich gehen will, werde ich sie natürlich begleiten und beschützen!!“ meinte Hanchuul triumphierend. Ich sah beide an und fing an zu grinsen “wenn ich ein Ziel in meinem Leben hab..dann ist mein Ziel nach Seoul zukommen, und dass ohne zurückzukehren.“ meine Tante lächelte einfach nur und stand auf, soe legte ihre warme Hand auf meine Schulter und fuhr sie sanft auf und ab “Wenn das so ist, dann werde ich meine Kleinen wohl nach Seoul bringen!“ wir umarmten uns alle ganz fest und lachten.

Ich ging ins Gästezimmer, ließ mich aufs Bett fallen und beobachtete den Sturm “ab jetzt würde alles besser werden“ flüsterte ich mir hoffnungsvoll zu.
Es donnerte draußen und es blitzte vor meinem Fenster. Genau so wie ich es mag. Ich stützte mich auf und betrachtete das Zimmer, als mein Blick durch den Raum flog, blieb an einem Spiegel hängen, also stand ich auf und lief auf den besagten Spiegel zu.
Ich musterte mich selbst und musste dabei sagen, dass mich die letzten 8 Monate stark veränderten.
Meine Haut gleichte schon fast Weiß, doch ein sanfter farbton ließ mich noch einigermaßen lebendig aussehen. Meine Lippen waren spröde und blutrot angelaufen. Dunkle Ringe zierten den unteren Abteil meiner Augen, früher liebte ich sie..sie leuchteten immer Grünblau und waren mein ganzer Stolz. Heute konnte man kaum die Farbe in ihnen erkennen und das leuchten war erloschen, mein Körper war übersät mit Wunden.
Ich fuhr über die Narbe an meinem Arm, für jeden normalen Menschen sieht es aus als würde ich mich ritzen. Nein, das war mein Vater.. wie ich ihn dafür hasste.

Es war kurz nach ihrem Unfall, ich kam zu spät nach Hause, bevor ich etwas sagen konnte, stampfte er wutentbrannt auf mich zu und jagte mit das Messer in meinen Arm, er war stockbesoffen. Hanchuul hatte mich damals vom verbluten gerettet und brachte mich ins Krankenhaus, er war wie ein Engel, ein schöner Junge mit einem schönen Charakter, ich weiß dass es das selten gab, aber Mama gab das Beste um uns gut zu erziehen... bis sie starb.... ab dem Moment veränderte auch ich mich..

Ich stand immernoch vor dem Spiegel, Tränen liefen über mein Gesicht und ich schluchzte laut, ich ließ mich zu Boden fallen und ließ meine Gefühle über mich ergehen. Es tat gut mal alleine zu sein und sich auszuweinen, einfach weil alles mal raus musste.
Nach dem ich mich einigermaßen beruhigt hatte, stand ich auf und wischte mir über meine Feuchten Wangen, dann lief ich wieder ins Wohnzimmer.

Mittlerweile war es Nachmittag und wir hatten alles besprochen. Ich würde jetzt zu 100% nach Seoul ziehen, und das mit meinem Bruder Hanchuul.
Trotz dass meine Tante uns unterstützte wusste ich, dass es ihr lieber wäre, wenn wir hier bleiben würden.
Aber ich wollte es nicht und ich konnte auch nicht.
Keine richtige Schule, es gab keine richtigen Ausbildungen und das Dorf war überfüllt mit alten Menschen.
Kommt davon wenn man fast an der Grenze zwischen Nord und Südkorea lebte.
Doch ich verschluckte den Gedanken und gab mein bestes positiv in die Zukunft zu sehen..

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Hey, das ist mein zweites Kapitel :) hoffe es gefällt euch..
Vllt mach ich später noch das 3. Kapitel.
Wir werden sehen..

Saranghaeyo! <3

Somebody Please Stop Him! (Jay Park FF)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz