2.Eine unruhige Nacht

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Sicht Kiara

Langsam wurde ich wieder wach. Ich hatte höllische Schmerzen und mir war schlecht.
//Toll. Ich bin kurz vor Tobi's Haus zusammengebrochen. Aber wo bin ich jetzt? Hier riecht es viel anders als im Wald//
Als ich meine Augen öffnete war ich geschockt. Ich saß in einem Zwinger, an dem Zwinger lehnte ein Eisbär und im Bett gegenüber von mir schläft, so wie ich es erkennen konnte, ein Mann.
//Die kommen mir bekannt vor// Der Eisbär rechts von mir schien auch zu schlafen und ich ging vorsichtig zu ihm. Man kann nie wissen, vielleicht schläft er gar nicht. Er schlief aber wirklich und schnarchte auch leicht. Nach einem kurzem schnüffeln wurde mir klar, dass das die Zwei sind denen ich die Marine aufgehetzt hatte.
//Von allen Menschen auf der Insel mussten gerade die mich finden!? Obwohl die anderen hätten mich verrecken lassen.//
Nun saß ich gerade mal 5 Minuten rum und schon war mir langweilig. Gerade als ich an den Stäben knabbern wollte fiel mir auf, dass ich einen Maulkorb um hatte.
//Die wollen mich doch verarschen!//
Ich fing an, an dem Maulkorb rumzuzerren und habe mich dabei mit einer meiner Krallen verhängt.
//Heute ist einfach nicht mein Tag// Erfolglos versuchte ich nun meine Kralle zu befreien, bis ich schlussendlich auf meinem Rücken lag und mit allen 4ren versuchte meine Kralle zu befreien bzw. den Maulkorb loszuwerden.
„Den bekommst du nicht runter also hör auf bevor du dich verletzt" sagte eine etwas raue Stimme.
Als ich meinen Kopf zu der Stimme drehte stellte sich heraus, dass es der Mann in dem Bett war. Ich machte aber trotzdem weiter und brachte den Mann damit zu einem kurzen genervten Stöhner. Er stand auf und kniete sich dann vor den Zwinger hin.
„Du hast dich also schon verheddert, was?" sagte er belustigt, worauf ich ihn anknurrte.
„Komm etwas näher her, dann helfe ich dir. Ich habe das Gefühl, dass du eine kluge kleine Wölfin bist und jedes meiner Worte verstehst" sagte er seelenruhig und streckte seine Hand leicht in den Zwinger rein.
//Weiß er, dass ich in Wirklichkeit ein Mensch bin?//
Eine Zeit lang starrte ich nur seine Hand an, die er ab und zu bewegte, als Zeichen zu ihm zu gehen. Nur gab es ein Problem, ich trau ihm nicht über den Weg.
//Der hat doch was vor// Ich zerrte einfach weiter und der Mann ging dann wieder ins Bett.
„Du bist selber Schuld, wenn du dich verletzt" sagte er bevor er mir seinen Rücken zuwandte.
//Lieber verletzt ich mich nochmal als in diesem blöden Zwinger zu bleiben//
Nach einer halben Stunde lag ich immer noch so da. Der Mann ist mittlerweile wieder eingeschlafen und der Bär schläft immer noch.
//Langsam reichts mir//
Mit einem kräftigen Ruck zog ich mit allen 4ren an dem Maulkorb und tatsächlich ging er ab. Ich winselte kurz und etwas laut. Bei meiner Aktion hab ich mir eine Kralle ausgerissen.
//Besser als dieser blöde Maulkorb//
Nach ein paar Gehversuchen merkte ich, dass es doch mehr weh tut und dadurch die Übelkeit wiederkam. Ich konnte es nicht zurückhalten und kotze vor mich auf den Boden.
//Toll, mir ist immer noch schlecht und mir tut alles weh// Kurzerhand entschied ich mich, einer der Beiden zu wecken. Der Mann war zu weit weg und zum jaulen, winseln oder heulen hatte ich keine Lust also blieb nur der Eisbär übrig. Ich humpelte zu ihm und stupste ihn an, bis mir etwas klar wurde.
//Wieso bin ich so sanft zu ihm? Ich kann die nicht mal leiden// Nach diesem Gedanken biss ich ihn in seinen Arm. Der Eisbär fing an zu schreien und wollte sich losreißen aber ich habe mich so festgebissen, dass er nicht wegkam. Der Mann im Bett wurde auch wach und schaute uns verwundert an. Als er dann sah, was ich machte wechselte seine Mimik zu sauer. Er stand auf, ging zu uns und versuchte meinen Mund aufzubekommen.
//Er ist stark, dass muss man ihm lassen aber wenn ich mich festgebissen habe bekommt mich keiner mehr weg//
Nach einer Weile gab er es auf und schaute sich den Zwinger an, bis er den Maulkorb sah. „Lass mich raten, du hast den Maulkorb abgerissen und dabei hast du dir auch eine Kralle ausgerissen" sagte er und schaute in meine Augen.
Ich schaute ihn auch an und in meinen Augen konnte man Wut aber auch Schmerz sehen. Seine Augen wanderten zu meiner Pfote und dann grinste er.
//Wieso grinst er so blöd!? Hätte nicht er angelehnt am Zwinger schlafen können!?//
Er verschwand aus dem Zimmer und ließ mich und einen geschockten Eisbären zurück. Ich drückte meinen Kopf durch die Stäbe und schaute zur Tür. Der Eisbär streichelte mit seiner freien Hand/Pfote meinen Kopf und sagte:
„Law kommt bestimmt bald wieder. Er wird dir und mir helfen, tschuldigung"
Bei seiner Berührung zappelte ich rum aber mein Kopf steckte zwischen den Stäben fest. Zum Glück ließ er nach und wir warteten auf die Rückkehr von Law.
//Wieso ist der Eisbär so nett? Ich beiß ihn und müsste ihm gerade höllisch wehtun und was macht er? Er streichelt mich. Entweder er ist viiiiiel zu nett oder einfach nur etwas zu dumm um zu verstehen was ich gerade tue// Law kam wieder rein und hatte etliche Sachen dabei, vermutlich um meine Pfote und die Bisswunde zu behandeln. Er versuchte seinen Freund von mir zu befreien aber es klappte nicht. „Behandle ihre Wunde, vielleicht lässt sie dann los, tschuldigung" sagte der Bär, worauf der Mann nach meiner Pfote.
Ich zog diese zurück und knurrte. Er ließ sich aber nicht abschrecken und packte meine Pfote. Er zog sie durch die Stäbe und wollte mit der Behandlung beginnen, hätte ich ihm keinen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich ließ den Bären los und biss in die Hand, mit der er meine Pfote festhielt. Er verzog sein Gesicht und schlug mich dann.
„Du blöder Köter!" schimpfte er und befreite sich dann aus meinem Biss, indem er mich nochmal schlug.
„Käpt'n, sie hat bestimmt höllische Schmerzen" versuchet der Eisbär mich zu verteidigen.
„Haben du und ich auch und trotzdem beißen wir nicht jeden" beschwerte sich Law und verarztete seine Hand.
Danach wollte er die Wunde von seinem Freund behandeln, dieser zog aber seinen Arm weg. „Bitte behandle erst den Welpe, tschuldigung" sagte der Bär, worauf der Schwarzhaarige leicht grimmig schaute.
„Nein und jetzt gib mir deinen Arm"
„Aber..."
„Bepo, das war ein Befehl!" sagte er sauer, worauf der Bär ihm seinen Arm hinhielt. „Tschuldigung" murmelte Bepo. Law verarztete seine Wunde und wandte sich dann wieder mir zu. „Bepo, halt ihren Kopf fest" befahl Law, was Bepo dann auch machte. Wie es nicht anders sein sollte, wehrte ich mich aber der Eisbär ist stärker als ich dachte. Da mein Kopf auch noch zwischen den Stäben steck konnte ich mich noch weniger wehren. Law packte wieder meine Pfote und behandelte sie. Danach ließ er sie wieder los und sofort zog ich sie wieder zurück. Während der Behandlung knurrte ich die ganze Zeit, was ihm aber ziemlich egal zu sein scheint. Er zog noch vor meinen Augen eine Spritze auf und packte dann meinen Nacken.
//Das macht der doch mit Absicht. Als würde er wissen, dass ich Angst vor Spritzen habe//
Ich wehrte mich noch mehr und wollte unbedingt verhindern, dass er mir die Spritze gab. Aber gegen zwei erwachsene Männer komme ich nicht an, wenn mein Kopf zwischen so beschissenen Stäben steckt. Wie man es sich schon denken konnte gab Law mir die Spritze und injizierte mir die Flüssigkeit langsam. Ich winselte, jammerte und wehrte mich noch mehr als vorher.
//Verdammt, das brennt. Was war das?//
„Du kannst sie loslassen" sagte der Schwarzhaarige, nachdem er die Nadel wieder aus meinem Körper gezogen hat. Bepo ließ mich los und ich wollte mich verkriechen aber ich steckte immer noch zwischen den Stäben fest.
//Er wollte mir doch helfen, wieso hilft er mir dann nicht raus!?// Law ging wieder aus dem Raum und kam mit einem Maulkorb wieder.
„Den bekommst du sicher nicht ab" sagte er und legte ihn mir geschickt an.
//Wenn ich hier rauskomme bist du der Erste, der meine Zähne im Fleisch hast//
Nachdem er mir den Maulkorb angelegt hatte drückte er mich wieder in den Zwinger. Ich schüttelte mich und schaute ihn sauer an, bevor ich mich wieder in die Decken kuschelte. Bepo und Law redeten noch ein wenig und ich schlief wieder ein. //Das werden sie Büsen//

Das große Geheimnis der kleinen WölfinKde žijí příběhy. Začni objevovat