Komplikationen

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"Wo willst du denn hin, Tim?" fragte ich ihn verwirrt.
"Auf mein Zimmer. Bin wohl hier nicht mehr erwünscht." giftete er mich an.
"Was? Nein! Warum sollte ich?" fragte ich immer noch verwirrt.
"Weil du nichts dazu gesagt hast!"
Ich stand vom Bett auf und ging zu Tim, welcher schon eine Hand auf der Türklinke hatte.
Ich zog ihn etwas am Handgelenk zu mir zurück.
"Ich wollte schon immer einen schwulen besten Freund haben." grinste ich und begann kurz darauf wieder zu lachen.
Tim stieg mit ein.
"Und du hast wirklich kein Problem damit?" fragte er, um sicher zu gehen.
"Natürlich nicht!" bestätigte ich.
Ich rechnete damit, dass er sich nun auch freute, aber das tat er nicht.
Plötzlich schien er ja fast schon nervös.
Was war nur los?
"Ähm... ich glaube, ich geh jetzt wieder auf mein Zimmer." meinte er und tat so, als würde er nicht wissen, mit seinen Händen wohin.
"Schon?" fragte ich etwas skeptisch.
"Ja. Ich will morgen ausgeschlafen sein. Gute Nacht."
Kaum hatte er diesen Satz zu Ende gesprochen, floh er fast aus meinem Zimmer.
Was hatte er denn?
Es war doch erst 20 Uhr!
Als ob er jetzt schon schlafen gehen wollte.
Wenig später kam Chrissy wieder in mein Zimmer gestürmt.
"Hey! Wo ist Tim? Er war doch vor 15 Minuten noch hier!"
Sie sah sich um, doch konnte ihn natürlich nicht finden.
"Der wollte schon schlafen gehen, um morgen ausgeschlafen zu sein." erklärte ich ihr Tims Verschwinden.
"Schon?" fragte meine beste Freundin mich ebenso skeptisch, wie ich Tim zuvor.
"Ja. Keine Ahnung, was bei ihm falsch läuft." meinte ich nur abwinkend.
"Okay! Ich sollte ihm nur noch etwas ausrichten."
Und schon war sie wieder aus meinem Zimmer verschwunden.

PoV Tim

Ich floh aus Stegis Zimmer und eilte in meines.
Mir war seine Nähe plötzlich sehr unangenehm geworden.
Es war wie ein Blitz, der mich durchfuhr und mir plötzlich so ein komischen Kribbeln gab, als er so süß gelächelt hatte und mich aufgehalten hatte zu gehen.
Ja, ich hatte mich in ihn verliebt.
Verdammte Scheiße!
Wieso musste das ausgerechnet mir passieren?
Er hatte doch eine Freundin!
Jetzt fand ich Chrissy nicht mehr so sympathisch.
Vorallem, weil sie mir meinen kleinen Stegi wegnahm!
Und wie man so vom Teufel dachte, kam dieser höchstpersönlich in mein Zimmer.
"Hallo Tim! Stephan meinte, dass du schlafen willst, aber ich muss noch 'was ausrichten." meinte sie und setzte sich zu mir aufs Bett.
"Was gibt es denn?" fragte ich gereizt.
"Die erste Szene handelt ja davon, wie dein Charakter sich in den Charakter von Stephan verliebt. Deshalb musst du ihn auch so anschauen. Du solltest das vielleicht bis morgen üben."
Verliebt zu Stephan schauen? Noch was Einfacheres gab's nicht?
"Okay? Sonst noch 'was?" fragte ich sie immer noch gereizt.
"Ähm... nein! Das war's. Gute Nacht, Tim! Bis morgen!" sagte sie fröhlich und verließ schnell das Zimmer.
Bestimmt ließ sie sich jetzt noch von Stephan durchvögeln. Allein bei diesem Gedanken könnte ich kotzen. Was fand Stephan nur an ihr so toll?

PoV Stephan

Chrissy kam wieder zurück, nachdem sie offenbar mit Tim geredet hatte. Fröhlich sah sie aber nicht aus.
"Chrissy! Was ist denn los?"
Ich spürte es immer sofort, wenn sie etwas beschäftigte.
Sie war immerhin meine beste Freundin.
Sie ließ sich neben mir auf meinem Bett nieder.
"Ich glaube, Tim mag mich nicht so besonders. Stephan! Was habe ich nur falsch gemacht?" fragte sie fast schon verzweifelt.
Ich nahm sie einfach in den Arm.
"Er mag dich! Ganz sicher! Vielleicht war er nur etwas müde und wollte seine Ruhe. Morgen werden wir es ja sehen." meinte ich und drückte sie noch mehr an mich, um ihr das Gefühl von Sicherheit zu geben.

Am nächsten Morgen wachte ich auf.
Mein Wecker klingelte mir penetrant ins Ohr und ließ mich aufschrecken.
Ich schlenderte müde ins Bad und machte mich soweit fertig, wie es nötig war.
Danach begab ich mich zur Kabine.
Schließlich stellte ich fest, dass ich mein Drehbuch im Zimmer vergessen hatte und ging wieder zurück.
Schnell schnappte ich mir das Drehbuch und wollte wieder zu meiner Kabine gehen, als ich von einer tiefen Stimme freundlich begrüßt wurde.
"Morgen!"
Er lächelte mich an und ich lächelte zurück.
"Morgen!" begrüßte ich ihn ebenfalls.
Ehrlich!
Ich wusste nicht, was Chrissy hatte!
Er war doch nett!
Apropos Chrissy!
Sie rannte gerade auf mich zu und begrüßte mich mit einer fetten Umarmung.
"Guten Morgen, mein Filmstar!" lachte sie.
"Morgen Chrissy!" begrüßte ich sie ebenfalls und erwiderte die Umarmung.
"Na? Bereit für den ersten Drehtag?" fragte sie, als ob sie die Antwort nicht schon wüsste.
"Das fragst du noch?"

#Stexpert FF "Movie"Where stories live. Discover now