Tolle Freundin

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Bei den Besagten angekommen, stellten wir die drei Flaschen auf den Tisch.
Jeder schenkte sich etwas ein.
Keiner wollte es übertreiben.
Alle, bis auf Rafael.
Er kippte ein Glas nach dem anderen hinter.
Ob das mal gut ging?
Nach einiger Zeit begann er etwas herumzutorkeln, doch großartig betrunken schien er noch nicht zu sein.
Zumindest machte es nicht den Anschein.
Wie viel hielt der Junge denn aus?

PoV Stephan

"Wisst ihr, Leude? Mein Kumpel hier, der Timmi, hat ein grooooooooßes Geheimnis!" begann Rafael zu lallen.
Ab 5 Gläsern hatte ich aufgehört zu zählen.
"Der Timmi, der ist nämlich voooooll verlie-" Rafael konnte seinen Satz nicht beenden, da Tim ihm die Hand vor den Mund schlug.
Tim räusperte sich und schenkte Rafael nur einen tödlichen Blick.
Tim war verliebt?
Wer war nur der Glückliche?
Ich sicher nicht.
Allein diese Erkenntnis machte mich traurig.
Ich sah zu Chrissy, welche jedoch über beide Ohren grinste.
Wieso grinste sie bitte?
Sie wusste doch, dass ich auf Tim stand!
Sie könnte wenigstens ein wenig Mitgefühl zeigen!
Tolle Freundin...
"Wer ist denn der Glückliche?" fragte Chrissy provozierend an Tim gerichtet.
"Kennt ihr nicht." lehnte dieser ab.
Das war der Beweis, dass ich es nicht war.
Traurig gestimmt füllte ich mir etwas von dem Alk in mein Glas und kippte es nach hinten.
Ich war eigentlich nie ein Fan vom Betrinken, doch jetzt war mir das egal.
Schnell kippte ich das zweite Glas hinter.
"Ähm, Stephan? Geht's dir nicht gut?" fragte Chrissy besorgt.
Ich schüttelte den Kopf.
Sie sollte wissen, was los ist.
Ich schüttete ein Glas nach dem anderen hinter, bis ich mindestens so durch war, wie Rafael.

PoV Tim

Natürlich bemerkte ich, wie Stegi sich ein Glas nach dem anderen einschüttete und trank.
Was hatte er denn?
Mittlerweile war er mindestens so besoffen, wie Rafi.
Er taumelte schon etwas hin und her, was wirklich nicht mehr normal war.
"Ist wirklich alles okay?" fragte ich nochmal nach.
Er schüttelte schnell den Kopf und rannte Richtung WC.
Da musste sich wohl wer übergeben.
Er würde sicher gleich wiederkommen, redete ich mir ein.
Doch diese Hoffnung verflog, als er nach 15 Minuten immer noch nicht zurück war.
"Passt du schnell auf Rafi auf? Ich seh mal nach Stephan." gab ich Chrissy bescheid und rannte Richtung WC.
Ich öffnete die Tür und sah mich um. Es gab nur eine Tür, welche verschlossen war.
In dieser musste wohl Stephan sein, schlussfolgerte ich.
Ich klopfte an die Tür.
"Stephan? Bist du da drinnen?" fragte ich. "Tim! Geh weg!" rief er und klang so, als hätte er geweint.
Nur warum?
Ich lehnte mich an die Tür und wartete.
Vielleicht kam er ja von selbst raus.
"Tim, verzieh dich!" rief er erneut.
"Gut, aber sag mir, weshalb du dich hier eingeschlossen hast und heulst!" forderte ich ihn auf.
"Du verstehst das nicht!" rief er wieder.
"Dann erklär es mir!"
Danach blieb es ruhig.
Etwa 5 Minuten sagte keiner auch nur einen Mucks.
Danach gab ich es auf und verließ das WC.
Ich gesellte mich wieder zu Chrissy und Rafi.
Erstere sah mich fragend an.
"Ist Stephan immer noch drinnen?" fragte sie ungläubig und ich zuckte nur mit den Schultern.
"Ich hab ihn gefragt, warum er sich eingeschlossen hat, aber er meinte, dass ich es nicht verstehen würde."
Nun starrte ich wieder auf die WC-Tür in der Hoffnung, er würde nun doch herauskommen, doch vergebends.
Es wurde immer später, doch Stephan kam einfach nicht heraus.
Ich sah auf die Uhr.
Es war ziemlich spät und wir hatten eine weite Heimreise.
Jedoch wollte ich mich noch richtig von meinem Blondschopf verabschieden.
Also ging ich wieder Richtung WC und ging wieder vor die Kabinentür von Stephan.
"Stephan? Bist du da noch drinnen?" fragte ich vorsichtig klopfend.
"Ich hab doch gesagt du sollst verschwinden!" kam es genervt von Stephan.
"Ich und Rafi müssen jetzt nach Hause. Ich wollte mich nur von dir verabschieden." erklärte ich ihm mein Aufkreuzen.
"Ja dann geh! Tschüss!" sprach er weiterhin genervt.
"Willst du Rafi nicht auch noch tschüss sagen?" fragte ich in der Hoffnung, er würde nun herauskommen.
"Nein."
"Gut, dann bis irgendwann." verabschiedete ich mich und wollte schon das WC verlassen, bis ich einen leisen Schluchzer von Stephan vernahm.
Traurig öffnete ich die Tür und verließ das WC.
Schon erkannte ich unseren Fahrer, welcher uns nach Hause fuhr.

#Stexpert FF "Movie"Where stories live. Discover now