2. Kapitel

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*Nach dem Abendbrot – wieder im Zimmer*

„Alaska, kann ich duschen gehen oder willst du?“

„Ich war heute Morgen schon….geh ruhig!“ antwortete Alaska, die ihre Nachttischlampe anknipste und es sich gerade auf ihrem Bett bequem machte.

„Alles klar…soll ich das Licht ausmachen wenn ich ins Bad gehe?“ sagte ich während ich rüber zu meinem Schrank ging um mir einen frischen “Schlafanzug“ zu holen. Ich hörte nur ein Ja-sagendes Summen aus ihrer Richtung kommen.  

Als ich in den geöffneten Schrank schaute, fiel mir auf, dass ich immer noch nicht aus gepackt hatte, weshalb ich mich entschieden die relativ geordneten Stapel aus meinem Koffer in irgendwelche  Fächer und Schubladen zu stopfen. Nicht besonders ordentlich aber was solls.

Ich griff mir neue Unterwäsche und ein weites, schwarzes T-Shirt sowie auch schwarz-rot-weiß karierte Boxershorts.

Als ich die Tür zum Bad öffnete, warf ich noch einen letzten Blick über die Schulter in Richtung Alaska und schaltete das Licht im Zimmer aus und das im Bad an.

Das steril-weiße Bad hatte Dusche und Badewanne aber mir war heute nicht nach Baden. Ich legte meinen “Schlafanzug“ auf die Ablage neben dem Waschbecken, betrachtete mich kurz im Spiegel, mir gefiel nicht was ich sah, und begann dann mich auszuziehen.

Ich stellte die Duschen an und zog den letzten Rest meiner Klamotten aus. Meine Sachen wanderten in meinen Wäschekorb, dieser war schon relativ voll… Ich sollte morgen meine Sachen waschen gehen!

Ich trat unter die Dusche und ließ einige Minuten lang das warme Wasser auf mich runter prasseln. Meine Gedanken wanderten zu dem neuen Mädchen, das eigentlich demnächst kommen müsste.

Was ist wenn sie mich nicht mag? Oh Gott…ich wirke auf den ersten Blick immer so seltsam und das hat mir schon so vieles versaut… Das wird auch einer der Gründe sein warum ich keine Freunde hab und auch sonst wenig Kontakt mit Menschen hab... und was wenn sie mir ansieht, dass ich heute so viel gegessen hat…kann ich mich nicht einfach verkriechen? Oder den ganzen Abend im Bad bleiben? Urgh…

Meine Hände glitten über meine Oberschenkel. Ich fühlte mich unglaublich dick und ecklig. Meine Finger liefen an den zahlreichen Narben und Schnitten entlang, die ich mir selbst zu gefügt hatte. Ich sah sie mir an. Das Verlangen es wieder zu tun wurde größer weil die Wunden langsam verblassten.

Nach einer Ewigkeit, die ich mit rasenden Gedanken und dem wachsenden Verlangen verbrachte, realisierte ich, dass ich erstens meine Klinge noch im Zimmer hatte und ich eigentlich nicht schneiden sollte um hier so schnell wie möglich raus zukommen. Und Zweitens sollte ich mich einfach schnell fertig machen und mir noch schnell eine weite Jogginghose anziehen, sodass ich und auch niemand anderes meine dicken Beine sehen muss.

Weshalb ich mich dann auch schnell wusch, aus der Dusche trat, mich abtrocknete und mir meine Sachen überwarf. Meine nassen Haar machte ich mit einem Zopfgummi zu einem Dutt zusammen und verließ das Bad.

Ich betrat das Zimmer und ein kalter Windzug traf meine warme Haut. Gänsehaut. Ein Grund mehr für die Jogginghose! Ich lief zum Schrank und wühlte in meine Sachen nach meiner Jogginghose. „Oh Gott, hier ist es ja höllisch kalt! Hast du das Fenster aufgemacht?“ fragte ich Alaska. Keine Antwort.

Endlich hatte ich meine Jogginghose gefunden und zog sie mir schnell über, wobei mich der Anblick meiner Beine schon wieder anekelte. Das Verlangen das Essen wieder raus zu würgen stieg  ins Unermessliche! Nein! nicht jetzt...

Ich wand mich Alaska zu. Sie lag auf ihrem Bett, Kopfhörer in den Ohren und kritzelte auf einem Block rum. Jetzt war mir klar warum sie mir nicht geantwortet hatte.

Fixing Hearts (Demi Lovato FF)Where stories live. Discover now