Ophelia (Alec Lightwood)

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Ophelia pov.
Ich sah, wie seine Augen sich öffneten und ging so nur noch ein wenig näher heran. Sterbliche waren beim Schlafen ja so unglaublich faszinierend. Sie taten einfach nichts, manchmal vielleicht bewegten sie sich leicht oder zogen irgendwelche komischen Gesichter, doch die meiste Zeit blieben sie still. Er öffnete müde seine Augen, allerdings waren sie nur zur Hälfte offen. Er brauchte eine Weile, bis er raffte, dass das Gesicht oberhalb von ihm meines war. Als er es schliesslich raffte, fuhr er erschrocken auf, wobei er beinahe seinen Kopf an meinen schlug, zum Glück aber nur beinahe, und sah mich erschrocken an. "Heilige scheisse Phe...", blaffte er noch immer überfordert mit der ganzen Situation. "Wa... was zur Hölle tust du... hier?" "Du hast doch gewusst, dass ich im Zimmer bin.", sprach ich verwirrt. Meine Augenbrauen zogen sich fragend zusammen. Er hatte gewusst, dass ich im Zimmer war, gestern hatten wir ja noch kurz geredet. "Ja... hier im Zimmer, das erklärt aber nicht, weshalb du neben mir sitzt und mich, während ich schlafe, anstarrst!" Ich zuckte mit den Schultern und begann dann leicht zu grinsen. "Was hätte ich sonst die ganze Nacht tun sollen?" Verdattert starrte er mich an. "Keine Ahnung, vielleicht schlafen... oder in dein Zimmer gehen... irgendetwas, aber nicht mich anstarr... warte, was meinst du mit "die ganze Nacht lang getan haben"? Das ist ein Witz oder? Du hast nicht..." "Dich die ganze Nacht beobachtet, nein... die meiste Zeit zwar, aber nicht jede Sekunde." Er fuhr sich müde durch die Haare, blickte kurz aufs Bettlaken und dann wieder zu mir. "Phe... das wirst du nicht nochmals tun, okay? Das tust du nicht nochmals...", stöhnte er auf und erst da fiel mir auf, dass er mich Phe nannte, nicht mehr Ophelia. Ein Spitzname... ich hatte noch nie einen Spitznamen.

Grinsend stieg ich schliesslich aus dem Bett. "Phe, du tust es nicht nochmals, hast du mich verstanden?", rief er mir laut hinterher. "Keine Sorge, nur wenn mir langweilig ist!"
Ich öffnete die Tür, sah ihn nochmals ganz kurz an, bevor ich schliesslich doch nach draussen verschwand.

"Will ich wissen, was das war?" Nun war es an mir, zu erschrecken und so starrte ich verdattert Jace an, der im Gang an einer Wand lehnte und mich merkwürdig angrinste, als wüsste er etwas, dass er nicht sollte. Das Blöde war nur, dass ich keine Ahnung hatte, wovon er sprach

"Was?" "Will ich wissen, wieso du aus Alec' Zimmer gekommen bist?" Leicht verständnislos sah ich ihn an. Wieso zur Hölle grinste er denn so? "Nein. Wieso?" Er lachte und schüttelte dann leicht den Kopf. "Du weisst wirklich nicht, auf was ich hier andeute, oder?"  Sein Kopf fiel leicht zur Seite und so musterte er mich, als hätte er gerade etwas weltbewegendes über mich erfahren. Ich traute mich nicht einmal mehr zu antworten, da er bei mir ein Gefühl von Dummheit hervor rief. "Ophelia, du bist viel zu unschuldig für diese Welt.", schmunzelte er kopfschüttelnd, bevor er schliesslich wegging. Ich starrte ihm hinterher, bis ich ihn nicht mehr sah. Das war bei weitem das merkwürdigste Gespräch, dass ich jemals mit einem Sterblichem geführt hatte.

Alec pov.
Sie stand einige Meter entfernt. Izzy redete irgendetwas und es schien sie zumindest so fest zu interessieren, dass sie ihr zuhörte. Während wir uns hier im Trainingsraum befanden und wir alle in Sportkleidung steckten, war sie angezogen wie immer. Ein schwarzes Shirt, eine kurze Jeans. Ihre blonden Haare fielen ihr in lockeren Wellen über die Schultern und ab und zu blickte sie zu mir und Jace, als würde sie merken, dass wir über sie sprachen, obwohl sie gut 20 Meter entfernt war und wir leise redeten.

"Sie war einfach in meinem Zimmer gestern Abend..." "Okay...leicht merkwürdig..." "Ja, aber das ist noch nicht das Merkwürdigste, heute, als ich aufgewacht bin, sass sie neben mir und starrte mich von oben herab an..." Jace schwieg, bevor er doch noch zu lachen begann. "Warte mal, Alec... da hattest du schon einmal ein Mädchen in deinem Zimmer, sogar in deinem Bett und du... schläfst ein? Alter, das ist wirklich eines der traurigsten Dinge, die ich je gehört habe..." "Halt die Klappe.", fuhr ich ihn müde an und blickte mir wieder über die Schulter auf sie. "Vertraust du ihr immernoch nicht?" "Nein." "Und findest du sie attraktiv?" "Nein." "Lügner!" "Was?" "Alec, ich kenne dich, du lässt kein Mädchen in deinem Zimmer schlafen, wenn beides nicht der Fall ist... also entweder findest du sie attraktiv oder du vertraust ihr, was ist es?" "Ich vertraue ihr nicht!", knurrte ich leise, bevor ich realisierte, was ich gerade gesagt hatte. Jace begann kindisch zu grinsen, als wäre er 12 und schwang das Schwert, dass er in der Hand hielt. "Na dann ist es wohl der erste Grund."