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Alec

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Alec... sitzend am Boden. Sein Blick vollkommen abwesend. Jace war nirgendwo zu sehen und ich hatte keine Ahnung, was passiert war. Das einzige, was ich mir bewusst war, war, dass der schwache Hauch des Todes über meinen Körper fuhr und mir eine Gänsehaut bescherte. "Alec...", flüsterte ich leise und stolperte zu ihm, doch er antwortete nicht und reagierte auch sonst in keiner Art und Weise. "Alec..." Ich fiel vor ihn hin, fasste ihn an den Händen und genau da fiel mir die klebrige, rote Substanz an seinen Fingern auf... Blut. Ich ignorierte es und hob seinen Kopf an. Mir wurde bewusst, dass er nicht bewusstlos war, aber wirklich anwesend war er ebenfalls nicht. "Alec, komm schon, sieh mich an!", befahl ich, doch er tat es nicht. Er rührte sich nicht, was mir eine unheimliche Angst einjagte. "Alec, komm schon, komm schon, sag etwas... Alec...", sprach ich hektisch und rüttelte ihn an seinen Schultern, doch alles, was er tat, war auf seine Hände zu starren. Ich griff nach ihnen. Seine Hände und Finger zitterten und er versuchte sie aus meinem Griff zu lösen, doch das liess ich nicht zu. "Alec..." Er begann immer wieder einen Satz leise zu flüstern, den ich jedoch nicht verstand. "Alec!", schrie ich verzweifelt und rüttelte ihn heftiger. "Bitte.. sieh mich an, Alec, was ist passiert, Alec!", schrie ich. Ich liess seine Hände los, das klebrige Blut nun auch an meinen Händen. Ich war überfordert, wusste nicht was tun. Ich war noch nie auch nur in einer ähnlichen Situation gewesen.

Meine Hände legten sich an seine Wangen und so zwang ich ihn mich anzusehen. Er tat es, aber nicht wirklich. Seine Augen schienen leer zu sein. Keine Gefühle, die sich mit den blauen Farbtönen in seinen Augen vermischten. "Egal, was du getan hast, rede mit mir...", wimmerte ich. Ich begann zu schreien, als er nicht antwortete, hauptsächlich, weil ich hoffte, irgendjemand würde mich hören und so kommen. Alleine konnte ich ihn auf keinen Fall lassen. Ich fühlte mich nutzlos, vollkommen nutzlos. Feuchtigkeit sammelte sich in meinen Augen an, doch ich weinte nicht. "Was habe ich getan..."

Die Tatsache, dass er etwas sagte, war gleichwohl erleichternd, wie auch das komplette Gegenteil. "Was hast du getan? Alec, was hast du getan?" Meine Finger griffen zitternd wieder nach seinen, doch er löste sich von mir und stiess mich leicht von sich. Etwas überrascht stand ich auf. Nun gut... er wollte mir nichts sagen und sich nicht von mir helfen lassen, dann musste ich selbst herausfinden, was passiert war. Ich musste zugeben, dass es mich zum Teil traf, dass er nicht mit mir reden konnte, aber dieses Gefühl zählte im Moment nicht.

Ich konnte mich nicht davon abhalten, leicht nach hinten zu stolpern, als ich sie sah. Jocelyn Fray, Clary' Mutter lag auf dem Boden. Viel zu viel Blut hatte sich um sie ausgebreitet, als dass sie noch am Leben sein konnte. Ich atmete tief ein, versuchte einen klaren Kopf zu behalten, doch es ging nicht. Nicht, weil Jocelyn' Blut sich immer mehr ausbreitete oder weil ihre Augen weit aufgerissen waren und mich kalt und starr anstarrten, sondern wegen Alec.

"Hilfe! Wir brauchen hier Hilfe!", schrie ich laut und begann zu zittern, als ich einen weiteren Blick auf Alec warf. "Hilfe!"

Das, was danach geschah, bekam ich weniger mit. Spätestens nachdem Clary kam, losschrie und weinte, stellte ich ab und liess mich alles, was geschah, nicht mehr wirklich wahrnehmen. Izzy kümmerte sich um Clary, als sie verstand, dass ich mich um Alec kümmern würde oder es zumindest versuchen würde. Die Tatsache, dass der Dämon noch nicht tot war und wieder angreifen konnte, war nur noch nebensächlich.

"Es war nicht deine Schuld.", flüsterte ich schliesslich und durchbrach die Stille, die uns in seinem Zimmer, in das ich ihn gebracht hatte, umhüllte. Er antwortete nicht, was ich schlimmer fand, als alles andere. "Hörst du mich, Alec?!", rief ich wütend darauf, dass er so darunter litt. "Du trägst keine Schuld, gar keine!" Seine Hände, er starrte nur immer sie an. Langsam verzweifelt, da ich nicht mehr wusste, was ich tun sollte, zog ich ihn vom Bett hoch und dann in das Badezimmer. Ich liess den Wasserhahnen in der Badewanne laufen und drückte ihn dann so zu Boden, dass er vor dem Wannenrand sass. "Du hast nichts getan... hey Alec, sieh mich an...", flüsterte ich und letztendlich tat er es. "Du hast gar nichts getan..." Meine Finger strichen leicht über seine blutverkrusteten Hände, bevor ich sie unter den Wasserstrahl hielt. Das warme Wasser verfärbte sich unter seinen Händen rot, doch nach und nach verschwand die bräunlich-rote Farbe des Blutes von seinen Händen. "Siehst du, Alec? Da ist nichts... alles ist gut."

Ophelia (Alec Lightwood)Where stories live. Discover now