Kapitel 3

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Als ich meine Augen wieder öffnete blickte ich in das grinsende Gesicht meines Gegenübers und da bemerkte ich dass seine Augen nicht nur einfach braun waren. Sie waren außen hellbraun , das nach innen hin heller wurde und in ein grasgrün überging, das seine Pupillen umrandete und seinen Augen einen strahlenden Ausdruck gaben. Solch eine Augenfarbe habe ich noch nie gesehen. Als ich auch sein restliches Gesicht genauer betrachtete bemerkte ich erst, dass er über das ganze Gesicht verteil Sommersprossen hatte, die aber noch nicht viel Sonne gesehen haben. Ein Räuspern lies mich zusammenzucken und mich aus meinen Gedanken auftauchen. „Ich weiß, dass ich gut aussehe, aber ich würde mich gerne mit dir unterhalten und nicht nur angestarrt werden!" sagte Cam vor mir und schon wieder erschien ein belustigter Zug um seinen Mund. Ich verdrehte die Augen und dachte mir im Stillen auf was für einen selbstverliebte Trottel ich da gestoßen bin und warum ich ihm nur eine zweite Chance gegeben habe. Aber ich antwortete mit einem etwas schiefen Lächeln: „Über was willst du dich denn mit mir unterhalten? Du bist doch auf mich zugekommen, als solltest du doch auch wissen was du mit mir reden willst, oder?!".

Für einen Moment guckte er nur verdattert, aber dann fing er sich wieder und kommentierte: "Jetzt weiß ich immerhin dass du eine Klugscheißerin bist. Aber ich möchte dich wirklich kennen lernen, aber dafür brauchen wir noch etwas Zeit, darum wollte ich fragen, ob du Lust hast mit mir eine Runde im Giardino di Boboli zu gehen? Bei diesem schönen Wetter muss man was draußen machen!" Jetzt war ich die, die einen Moment still war, weil er genau das vorgeschlagen hatte, was ich eigentlich schon vorhatte. Er schaute mich weiter fragend an, während ich darüber nachdachte, was ich jetzt machen sollte. Einerseits wollte ich ein bisschen Zeit für mich und meine freie Zeit genießen, anderseits hatte ich ihm eine zweite Chance versprochen und so alleine durch einen Garten zu wandern ist vielleicht ein bisschen langweilig und es konnte doch nicht so schlimm werden. 

Nachdem Cam darauf bestanden hatte mein zweites Croissant und meine Kaffee zu bezahlen, da er es bestellt hatte, standen wir auf und gingen ein Stück, bis ich ihn fragte, ob er den wüsste wo wir hingehen müssten. Er lächelte mich war an und sagte: "Natürlich, sonst hätte ich dich kaum gefragt, oder?" Oh, er hat schnell verstanden, dass ich dieselben Spiele gerne mit anderen spielte und ich musste lächeln, er gab sich wirklich Mühe heut nichts zu verpassen, mal sehen wie lang er das schafft und wie viel er sich merken kann. Wir gingen eine Weile still nebeneinander her, als wir an einem Second- Hand- Shop vorbeikamen. Ich bin normalerweise nicht so der Shopping- Typ, das war mir normalerweise zu anstrengend und nervenaufreibend, aber bei solchen Läden konnte ich einfach nicht widerstehen und so schaute ich Cam bettelnd an und fragte, ob es ihm etwas ausmachen würde einen Moment in das Geschäft zu schauen. Da stiel sich ein Lächeln auf sein Gesicht, dass ich noch gar nicht vorher bei ihm entdeckt hatte. Es war viel wärmer und schien viel tiefer aus seinem Inneren zu kommen. Auch seine Augen lächelten mit und er öffnete mir als Antwort die Tür. Ich war verwirrt, wieso schien er sich so darüber zu freuen, dass ich in den Laden wollte? Wieso schien mich das zu berühren?

Doch im Inneren des Ladens wurde ich sofort von der riesigen Auswahl abgelenkt und ich fing an zwischen den Kleiderstangen hindurch zuwandern. Es gab sehr viel zu sehen und da ich nichts bestimmtes suchte, durchstöberte ich fast alles, bis ich zum Schluss bei den Kleidern ankam und ein wunderschönes hellgrünes Kleid herauszog. In diesem Moment hörte ich, wie jemand hinter mich trat und ich drehte mich um und erkannte, das es Cam war und er das Kleid in meiner Hand betrachtete. "Probiere es an, das wird dir sicher stehen." sagte er und schob mich in Richtung Umkleidekabinen. Ich war total verdattert, was interessiert es ihn, ob ich es anprobiere und er konnte doch nicht einfach so mir etwas befehlen, auch wenn ich das Kleid selbst probieren wollte, doch ich wollte mich auch nicht rumschubsen lassen. "Hey, ich kann das auch alleine. Und befehl mir nichts!" sagte ich mit einem scharfen Ton und versuchte mich von seiner Hand zu lösen, als diese dann auch weg war fühlte es sich irgendwie seltsam an, doch ich schüttelte den Kopf um das Gefühl loszuwerden und ging in die Umkleidekabine. 

Nachdem ich mal in der Kabine war, betrachtete ich mal genauer im Spiegel. Meine dunkelblonden Haare hatte ich heute zu einem Zopf geflochten, der sich leider schon wieder aufzulösen schien, weil meine Haare so rutschig waren. In dem Spiegel wirkte ich größer als ich eigentlich war, weil der Spiegel leicht nach hinten geneigt aufgestellt war. Mit meinen 1,65 m war ich zwar nicht wirklich klein, aber ich gehörte dennoch zu der kleineren Sorte von Menschen in meinem Umfeld. Meine blauen Augen musterten mich kritisch und ich bemerkte, dass ich nicht wirklich ein freundliches Gesicht macht und versuchte mich anzulächeln, was nicht wirklich gelang, aber da wurde ich von draußen, bei meiner Musterung unterbrochen.

"Bist du im Stehen eingeschlafen oder was ist los?" fragte mich eine belustigte Stimme von Cam und ich hörte wie er näher an die Kabine kam. Ich seufze, weil ich es gar nicht mochte, wenn man mich stresste und ohne ihm eine Antwort zu geben fing ich an mich umzuziehen. Als ich dann endlich im Kleid drinnen war, öffnete ich die Kabine und ging raus. Cam stand nicht mehr davor und war wahrscheinlich irgendwo anders im Laden und so hatte ich genug Zeit um mich selbst einmal im großen Spiegel neben den Kabinen zu betrachten. Ich war sehr erstaunt was ich da sah, dass dieses Kleid meiner Figur schmeichelte und das obwohl mich Kleider normalerweise unvorteilhaft aussehen ließen. Das Kleid ging mir bis zu den Knien und bestand aus mehren Lagen von Stoff, wobei der oberste der leichteste und dünnste war. Das Kleid war unten weit ausfallen und so drehte ich mich eine Runde und bemerkte, dass ich mich schon in das Kleid verliebt hatte, weil man sich so schön damit drehen konnte. Nun wollte ich es nur noch Cam zeigen, der mich ja auch dazu gedrängt hatte es anzuziehen.

Als ich mich im Laden umschaute, sah ich ihn in der Herrenabteilung mit dem Rücken zu mir stehen und ich ging auf ihm zu, als ich hörte, dass er telefonierte. Gerade in diesem Moment schien er am Ende des Gesprächs angelangt zu sein, denn ich hörte nur noch wie er sagte:" Er soll ja keinen Blödsinn anstellen und mir alle vom Leib halten, ich habe keine Lust das alles auffliegt. Pass auf ihn auf! Mach's gut, ich meld mich heute Abend nochmal". Im nächsten Moment drehte er sich auch schon um und seine Augen wurden groß und ich wusste ihm gefiel was er sah, doch im nächsten Moment war dieser Ausdruck schon wieder verschwunden. "Ich sagte dir doch, dass es dir steht. Willst du noch etwas anprobierte oder können wir weiter?", fragte er mich. Heute schien er mich auf die Palme bringen zu wollen, denn erster setzte er sich ungefragt zu mir und quatschte mich an, dann wollte er mit mir in den Park gehen und als ich das Kleid in der Hand hatte, zwang er mich fast dazu es anzuziehen und jetzt wollte er unbedingt weiter und gab mir das Gefühl ihn aufzuhalten. Ich drehte mich wortlos um und ging in die Kabine zurück zog mir meine Sachen an, hängte das Kleid zurück und ging Richtung Ausgang des Geschäftes.

Kurz vor der Tür stand Cam und sah mich verwirrt an und fragte:" Willst du das Kleid nicht nehmen?" Ich weiß nicht warum, aber ich war wieder sauer und sah ihn böse an. "Am Anfang setzt du dich zu mir und machst noch eine Reihe von Sachen, die mir gar nicht passen und dann gibst du mir das Gefühl dich aufzuhalten. Wenn ich dich so störe, warum willst du dann mit mir Zeit verbringen. Such dir jemand anders, den du hin und her schubsen kannst wie du willst.", mit diesen Worten verließ ich den Laden, vor dem ich mich einen Moment orientieren musste. Ich wollte einfach nur nach Hause. Jetzt hatte mir der Typ auch noch den schönen Tag versaut, obwohl ich nicht ganz verstehe warum mich sein Verhalten so nervte, aber als erstes musste ich den Weg nach Hause finden. Als ich um ein paar Ecken gebogen war, hörte ich hinter mir jemanden angelaufen kommen und eine Stimme: " Sofia, warte doch..."

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Ich hoffe dieses Kapitel war ein bisschen spannender, auch wenn nicht viel passiert ist. Wisst ihr schon was Cam verheimlicht? Oder warum Sofie so sauer ist, obwohl sie selber nicht weiß warum? Jemand eine Vorstellung?

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Danke

lg Torri


Mädchentraum- doch auch für mich?Where stories live. Discover now