Kapitel 5

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"Willst du mit mir auf ein Date gehen?"

Scheiße! Das war das erste, was mir dabei in den  Sinn kommt. Das ist vielleicht nicht die beste erste Reaktion, aber ich kenne ihn ja kaum. Mein zweiter Gedanken ist: Er mag mich! Aber dann kommen wieder die Selbstzweifel und ich denke darüber nach wie er mich gestern angebaggert hat, mir aber nicht richtig zugehört hat. Und dann seine Hartnäckigkeit und sein Schuldgefühl heute, das war schon süß. Ich bin komplett verwirrt. Sollte ich oder sollte ich nicht? Meine Mutter würde sagen, ich soll auf mein Herz hören, aber das verkroch sich mal wieder hinter meinem Verstand und flüsterte so leise, dass ich nichts verstand. Viel zu viele Gedanken in meinem Kopf, was soll ich nur tun?! Wieso gibt es nicht einen Ratgeber dafür?! Oder eine App, wenn wir mit der Zeit gehen wollen?! Und was sagt mein Bauch? Der ist still, er hatte auch ein reichliches Frühstück. Oder doch ein bisschen leer fühlt er sich an. Schon Zeit zum Mittagessen? Was soll ich heute noch kochen? Vielleicht einfach Spaghetti mit Tomatensauce von zu Hause? Mal schauen was meine Mitbewohnerinnen dazu sagen. Halt stopp, ich war gerade bei einer ganz anderen Diskussion. Ein Date! Mit Cam! Herz sag doch was!

Erst jetzt erinnerte ich mich, dass Cam immer noch vor mir steht und noch immer auf meine Antwort wartet. Wie er so vor mir stand und mich fragend anschaute, sah er auch wirklich süß aus. Seine blonden Haare fielen über seine graublauen Augen und sahen etwas zerknirscht aus, obwohl er gar nichts angestellt hat. Er sollte aufhören so zu schauen, sonst vergesse ich wieder seine Frage und starre nur noch in diese wunderschönen Augen. Aber vielleicht sollte ich mal etwas sagen, bevor er noch denkt ich sei verstummt. Obwohl vielleicht sollt ich einfach laufen und ihm gar nicht antworten, bevor ich nicht weiß was ich antworten soll. Weglaufen, das wäre keine schlechte Idee, er kennt mich nicht und würde mich in Florenz nie finden. Und ich muss nicht rausfinden, was mein Herz da flüstert.Meine Entscheidung ist gefallen und bevor ich es mir anders überlege, werfe ich ihm noch einen entschuldigen Blick zu und drehe mich um und laufe einfach davon.

Als ich den Wind in meinem Gesicht spüre, komme ich langsam wieder zu Besinnung. Hinter mir hörte ich dieses Mal keine Rufe und auch keine Schritte, aber ich spüre seinen Blick in meinem Rücken. Immer weiter laufen, verfluche ich mich selbst und meine Angst, sowie meine Unentschlossenheit. Wie kann man nur so blöd sein und einfach weglaufen? Was mir dabei nur in den Sinn gekommen ist?! Wie doof bin ich nur. Jetzt hab ich ihn total verschreckt. Oh Gott, er denkt jetzt sicher, dass er nie wieder etwas mit mir zu tun haben will und wie ängstlich ich doch sei. Langsam werde ich müde und ich bekomme Seitenstechen, darum muss ich stehen bleiben. Ich drehe mich einmal im Kreis, um mich zu orientierten und zu kontrollieren, ob er mir wirklich nicht folgt. Es wäre mir viel zu peinlich ihm jetzt noch unter die Augen zu treten. Hoffentlich sehe ich ihn nie wieder. Das wäre auch schade, er war schon nett, aber er will sicher nie wieder etwas mit mir zu tun haben.

Während ich den Ausgang in Richtung meiner Wohnung suche, einige Stiegen abwärts und um kleine Teiche gehe, kann ich nicht aufhören an Cam und mein Verhalten in seiner Gegenwart zu denken. Einerseits regt er mich so auf mit seinem Arroganten verhalten und auf der anderen Seite kann er so nett und zuvorkommend sein. Als ich dann den Garten endlich verlasse, sage ich mir selber, dass ich aufhören sollte an ihn zu denken und mich besser auf meinen Heimweg zu konzentrieren. Dabei viel mir auf, dass ich noch immer die Tasche mit dem Kleid und der Tasche in der Hand halte. Ich werde das nie tragen können, ohne an mein peinliches Verhalten und Cam zu denken. Ich muss das Kleid leider tief in meinem Schrank vergraben, obwohl Cam er extra für mich gekauft hat, ohne zu wissen, ob er mich jemals wieder sehen wird.

Was hab ich nur angestellt?! Ich bin komplett bescheuert. Einatmen, ausatmen und wieder einatmen, sagte ich mir selber. Ich kann es jetzt nicht mehr ändern! Lebe damit! Und so verbannte ich alle Gedanken an die letzten Stunden aus meinem Kopf und machte mich auf dem Heimweg, wo noch viele Kisten zum Auspacken und wahrscheinlich zwei verkaterte Mädchen auf mich warten.

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Sorry, dass es immer so lange dauert und dieses Kapitel nur kurz ist. Ich hatte es am Anfang auch anders geplant, aber so gefällt es mir besser. Das nächste wird  ein bisschen aufregender, dann hab ich vl auch ein bisschen mehr Zeit für diese Geschichte.

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lg Torri

P.s. Ich habe nicht mehr drübergelesen, wenn ihr Fehler seht, sagt es mir.

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⏰ Last updated: Jun 27, 2017 ⏰

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Mädchentraum- doch auch für mich?Where stories live. Discover now