He's gonna take you down

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you're voice - the sound of breaking glass

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Viktor's Sicht

Ich sah sie etwas geschockt an, mit so viel Mut, trotzdessen, dass sie wusste, was sie beim Aufwachen erwarten könnte, hatte ich nicht gerechnet. Ich löste mich aus meiner Starre und befreite sie von den Ketten um ihre Hände und Füße. Erst jetzt bemerkte ich die tiefen Einschnitte. "Ts...", gab ich missbilligend von mir, doch ich hätte damit rechnen müssen, dass sie sich durch ihre Versuche, den Ketten zu entkommen, selbst verletzen würde. Für mich hieß das nur noch mehr Arbeit, denn ich war derjenige der ihre Wunden versorgen musste. Ich ging zum Schrank aus welchem ich auch zuvor das Messer genommen hatte und räumte es nach dem Abspülen mit Alkohol wieder an seinen Platz. Den Alkohol allerdings nahm ich mit zu ihr und reinigte damit ihre Wunden, sie spürte es ja eh nicht. "Dafür dass du die Hölle schon gesehen haben sollst, fällst du aber ziemlich schnell in Ohnmacht.", gab ich spöttisch von mir obwohl ich wusste, dass sie mich nicht hörte. Nach dem Reinigen ihrer Wunden, verband ich diese noch und hob sie hoch. Trotzdessen ich ihr nicht traute, brachte ich sie in mein Schlafzimmer und legte sie dort ins Bett. Sie sollte schließlich lernen mir dankbar zu sein, ich hätte sie ja schließlich auch einfach in einen der Kellerräume legen können, so wie ich es eigentlich geplant hatte. Aber sie hatte so etwas Verletzliches an sich, was mich schwach werden ließ. Allerdings durfte sie das nicht erfahren, viel zu leicht könnte sie mich dann zu Dingen überreden, die mir schaden könnten. Ich sah sie noch ein letztes Mal an, bevor ich das Zimmer verließ und auf meinem Handy Constantins Nummer wählte, ich brauchte Informationen über sie und davon reichlich. Ich wollte ihr immer einen Schritt vorraus sein.

Katias Sicht

Langsam aber sicher wurde ich wieder wach, ich merkte es besonders daran, dass die Schmerzen mit einem Schlag zurück kamen. Ich rollte mich keuchend im Bett zusammen und realisierte erst jetzt wo ich mich befand. Es wunderte mich, dass er mich nicht hatte im Keller gelassen, so wie Navikev es getan hätte. Nachdem ich mich teilweise an die Schmerzen gewöhnt hatte und ich das immer wieder aufkommende Schwindelgefühl größtenteils überwunden hatte, setzte ich mich vorsichtig auf. Ich betrachtete die vielen Verbände. Mein rechter Unterarm war komplett verbunden, auf der anderen Seite nur mein Handgelenk. Ich erinnerte mich wieder, dass ich mir diese beim Versuch, mich aus den Ketten zu lösen, aufgerissen hatte. Vorsichtig hob ich die Decke an um mir den vermeintlich größten Schaden anzusehen. Ich entdeckte einen sehr dicken weißen Verband um meinen rechten Oberschenkel und wagte nicht, diesen zu berühren. Ich trug nach wie vor mein Kleid, welches zwar mit Blut getränkt war, aber immer noch besser war, als Nichts an zu haben. Nachdem mein Schwindelgefühl vollständig verschwunden war, versuchte ich vorsichtig aufzustehen. Erst setzte ich das linke Bein auf dem Fußboden ab, dann das Rechte und wäre unter Schmerzen  fast zu Boden gegangen. Ich unterdrückte das erneut aufkommende Gefühl des Schwindels und biss die Zähne zusammen. Tapfer machte ich einen Schritt nach dem Nächsten und kämpfte mich zur Tür vor. Vorsichtig versuchte ich die Tür zu öffnen und siehe da, sie öffnete sich, auch wenn ich mit anderen Verhältnissen gerechnet hatte. Ich humpelte über den Flur, blieb am Treppenansatz stehen und lauschte, ob sich Jemand in der Nähe bewegte, doch da war nichts. Stufe für Stufe kämpfte ich mich qualvoll die Treppe hinab und lauschte erneut. Ich vernahm gedämpfte Stimmen, welche sich hinter einer geschlossenen Tür befanden. Den Raum kannte ich noch nicht, aber es war nicht das Wohnzimmer. Ich musste an dieser Tür vorbei um nach draußen in den Garten zu gelangen. Ich musste wissen, ob ich den Zaun, der hinter dem kleinen Wäldchen lag, überwinden könnte. Ich wollte hier nicht länger bleiben. Leise schlich ich an der Tür vorbei und hinaus in den Garten. Da angekommen beschleunigte ich mein Tempo, denn bis zum Wald war es ein ganzes Stück und ich bemerkte, dass der Raum mit den gedämpften Stimmen seine Fenster zu eben diesem Garten hatte. Ich konnte jederzeit gesehen werden. Ich biss meine Zähne noch stärker zusammen und begann zu laufen, so schnell wie es eben ging. Ich beachtete den Verband um meinen Oberschenkel nicht, was aber besser gewesen wäre, denn dann hätte ich bemerkt, dass die Wunde erneut blutete und ich eine eindeutige Spur hinterließ. Doch Zeit darüber nachzudenken hatte ich auch nicht, denn kurz bevor ich den Wald erreichte, drehte ich mich noch einmal um, um zu sehen ob man mir folgte. In diesem Moment traf mein Blick den von Viktor, dass Constantin hinter ihm stand übersah ich in diesem Moment. Ich würde Viktors Gesichtsausdruck nie vergessen können, so voller Hass, Erstaunen und Fassungslosigkeit. Danach hieß es für mich laufen.

Broken WorldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt