Kapitel 57

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Charletts Sicht:

Marlen brauchte einfach Ewigkeiten. Ich war schon längst fertig, da hatte sie noch nicht mal richtig angefangen.

Sie stand nur in einem kurzen Rock und BH vorm Spiegel und schminkte sich.

Grade legte sie ein knallroten Lippenstift auf und lächelte sich zufrieden zu.

"Meinst du nicht das du ein bisschen übertreibst?", musterte ich sie Kopfschüttelnd.

"Nein ganz und gar nicht. Charlie ich bin wieder Single schon vergessen?", merkte sie süß lächelnd an.

Ich stöhnte auf und warf mich zurück auf mein Bett.

"Dann mach schneller, ich habe nämlich keine Lust seinen Auftritt zu verpassen.", maulte ich und blickte das gefühlt hundertste mal auf meine Armbanduhr.

Es war schon kurz nach neun.

Ich hatte eine einfache schwarze Jeans an und ein enges Top, welches mir Marlen zugeworfen hatte und bestand das ich es tragen müsste.

Aufgeregt zuppelte ich an meinem Ausschnitt herum. Ich mochte es nicht, wie man meine Brüste sehen konnte.

Marlen hatte immer gemault, dass sie so eifersüchtig auf meine Brust war. Sie war nicht mickrig aber manchmal nervte sie einfach, ich hatte gelernt sie gekonnt zu verstecken.

Trotzdem ließ dieses Top kein Detail aus. Ich blickte mich suchend nach einem Pulli um den ich mir überwerfen konnte.

Ich schnappte mir Jasons Pulli, den ich immer noch bei mir hatte und wo ich nicht dran dachte ihm den zurück zu geben.

Ich spürte Marlens prüfenden Blick auf mir.

"Du brauchst doch nichts zum drüber ziehen, weißt du wie heiß es da drinnen ist?", wies sie mich zurecht.

Ich zuckte mit den Schultern.

"Dafür ist es draußen arschkalt", gab ich nicht nach und versank in Jasons Duft.

"Fertig können wir?", forderte sie mich endlich zum gehen auf, nachdem weitere zwanzig Minuten verstrichen waren.

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich sprang auf und schlüpfte in meine Vans.
Immerhin wollte ich heute feiern. Ich wusste auch nicht woher meine plötzliche Lust nach tanzen kam, wahrscheinlich hatte mich letztes Wochenende einfach davon überzeugt das es verdammt Spaß machte.

Mein Blick blieb an Marlen hefften.

Sie hatte ein Bauchfreies Top an und Schuhe mit einem ziemlich hohen Absatz. Wie sie dadrin laufen, geschweige den tanzen wollte, blieb mir vollkommen schleierhaft.

An ihren Ohren prangten große Ringe und ihr Make-up passte sich ihrem ganzen Outfit an. Sie sah echt toll aus, bisschen zu krass für meinen Geschmack, aber ich musste ja nicht so rum laufen.

Wir liefen hinunter zu Marlens Auto. Heute würde ich fahren. Ich trank ja eh nichts, Marlen würde bei mir schlafen und ich konnte entscheiden wann ich gehen wollte. Perfekt würde ich sagen.

In dem Moment wo wir die Treppe hinunter kamen, ging die Wohnungstür auf und mein Bruder kam in Trainingsklamotten herein.

Er verharrte auf der Stelle als er uns sah. Sein Blick haftete an Marlen. Langsam glitt er an ihr herunter. Er wirkte aus einem komischen Grund nicht angetan von ihr, sowie es wahrscheinlich jeder bei ihrem Auftreten gewesen wäre, sondern traurig. Ja sein Blick hatte eine Spur von Trauer.

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