Alle Aufgaben zu erfüllen dauerte eine Zeit, doch war ich umso glücklicher als ich es geschafft hatte. Leider war Masaru-sama aus unerfindlichen Gründen verreist, wodurch ich ihm die Aufgabenblätter natürlich nicht geben konnte.
Es gab einige Gerüchte, dass Masaru-sama wohl in der Menschenwelt war und sich auf dem Lande aufhielt. Da es allerdings nur ein Gerücht war, konnte man auch nicht wirklich wissen, ob es auch wirklich Realität war.
So gingen allerdings die Tage ins Land und ich versuchte mir irgendwie die Zeit zu vertreiben. „Hoshi, bist du da?" Ertönte es plötzlich von der anderen Seite meiner Zimmertür und diese Stimme konnte ich eindeutig Naoki-sama zuordnen. Leicht verwundert stand ich von meinem Bett auf, auf welchem ich die ganze Zeit gelegen hatte und Löcher in die Luft starrte, ehe ich zur Holztür ging und diese öffnete. Gegen über mir wirkte der Rothaarige wie ein Riese, doch wusste ich genau, dass er eigentlich einen ganz netten Kern hatte.
„Ja, ich bin da...was kann ich für sie tun, Naoki-sama? Wollen sie vielleicht reinkommen?" Fragte ich ihn und trat schon zur Seite, wodurch der Orangehaarige auch eintrat, wobei er meinte: „Jetzt hör auf so zu sprechen als wäre ich höher gestellt als du. Vielleicht mag Masaru dieses Getue, doch ich kann es überhaupt nicht leiden."
Sobald ich die Tür geschlossen hatte, entschuldigte ich mich leise und erwartete trotzdem, dass Naoki mir verriet, was er von mir wollte. Das brachte den Älteren leicht zum Seufzen, ehe er sich gegen meine Wand lehnte und kurz angebunden fragte: „Was würdest du davon halten, wenn das alles in einem krieg eskaliert?"
bei diesen Worten setzte mein Herz einen Schlag aus, ehe ich verunsichert antwortete: „Ich...hätte Angst. Krieg ist so etwas Schreckliches und...es kostet doch nur zu vielen das Leben. Ich könnte es nicht mit ansehen, wenn anderen etwas passieren würde, selbst, wenn ich diese Personen nicht leiden könnte. Kurz gesagt...ich würde nie mitmachen, egal was gesagt wird. Ich kann es verstehen, dass wir, Sucubus und Incubus, die Vampire nicht leiden können, da die uns Jahrhunderte lang schon unterdrücken.
Eine Rebellion ist da schon gerechtfertigt, doch Krieg? Was bringt sowas....nichts. Das ist meine Meinung dazu...." Ich hatte gar nicht bemerkt, wie sehr mich alleine schon der Gedanke mitnahm, dass alles in rot gefärbt werden würde. Das Blut, der „Feinde" und das, der eigenen Art. Mein Gegenüber hatte mir stillschweigend zugehört und hatte nun nachdenklich seine Augen geschlossen. Aus seinen Gesichtszügen konnte ich nicht herausfinden woran er gerade dachte, doch schien er keineswegs etwas gegen meine Worte gehabt zu haben.
Zögerlich setzte ich mich auf meinen Schreibtischstuhl und sah auf meine Hände, wo ich ein leichtes Zittern bemerkte. ‚So einen Krieg gab es schon Mal...ich lebte zu dieser Zeit zwar noch nicht, doch habe ich viel darüber gelesen. Diese Zeit war grausamer als alles andere und das sorgt schon für genug Probleme...' Waren meine Gedanke, welche dann durch Naokis Stimme unterbrochen wurde, als er sagte: „Ich verstehe...Du bist wohl die erste Sucubus, welche so ernst darüber spricht, zumindest von denen die ich gefragt habe und ich bin ganz deiner Meinung. Ich hasse zwar diesen Abschaum von Vampiren, doch ein krieg ist das wenigste was ich will.
Leider sieht Masaru das ganze wohl ganz anders. Du hast doch sicherlich die Gerüchte gehört, wo er sich aufhalten soll, oder?" Ein leichtes Nicken kam von meiner Siebte wodurch er fortfuhr: „Das alles stimmt. Er hat sich in den Kopf gesetzt das Vampirmädchen ein für alle Mal zu sich zu holen, doch solltest du jetzt denken, dass er sich hin sie verguckt hat, liegst du falsch...es geht ihm um Macht. Diese Marie hat nur den Sinn für ihn zu kämpfen, doch durch ihr rebellisches Verhalten möchte er sie nur umso mehr. Praktisch wie ein Vogel im goldenen Käfig, dass soll aus ihr werden."
Komplett geschockt davon hielt ich mir eine Hand vor dem Mund. Das konnte doch nicht stimmen...sowas würde Masaru-sama doch nie tun!
„Du glaubst mir wohl nicht...aber du solltest mal genauer auf sein verhalten achten. Für Masaru...ist es egal, ob zum Schluss es einen krieg gibt, aber das ist es was ich aufhalten will." „Naoki-sa...ich meine Naoki, wieso erzählen sie mir das alles? Haben sie keine Furcht, dass ich es Masaru-sama erzählen könnte?" Fragte ich ihn komplett mit allem überfordert.
Ein leichtes Lächeln spiegelte sich auf den Lippen des Rothaarigen ab, ehe er entgegnete: „ ich glaube nicht das du das tun möchtest. In der ganzen Zeit wo ich dich jetzt schon kennenlernen konnte habe ich gesehen was für eine Person du bist. Du bist zu gerechtigkeitsliebend dafür. Und...ehe du fragst, wieso ich bei Masaru so anders bin...man sollte sich dem Feind niemals so zeigen wie man in echt ist. Selbst wenn wir früher Freunde waren, geht er zu weit. Deshalb gibt es auch hier einen Wiederstand, welcher sich damit beschäftigt Masaru von seinem Thron zu stürzen. Ich möchte dich deshalb fragen...möchtest du uns beitreten?"
Seine letzten Sätze hat er leiser ausgesprochen, wahrscheinlich damit uns keiner belauschen konnte. In meinem inneren war es ein einziges Durcheinander in diesem Augenblick. Sollte ich mitmachen und somit schlimmes versuchen zu verhindern oder nicht? Es war schwer, doch aus meinen Gedanken wurde ich durch ein plötzliches klopfen unterbrochen.
„Naoki-sama seit ihr hier?" hörte ich eine mir fremde Stimme. Sie gehörte auf jeden Fall zu einem Incubus, doch gab es viel zu viele, als das ich hätte jeden kennen können. Wie als hätte man einen Schalter umgelegt, schritt Naoki auf mich zu und zog mich vom Stuhl, ehe er sich zu mir runterbeugte und seine Lippen auf meine presste. Komplett geschockt riss ich die Augen auf und war gleichzeitig wie versteinert.
Da ich nun mit dem Rücken zur Tür gedreht war, hörte ich nur wie die Tür aufging und der Incubus wohle ein Weile verharrte, ehe er schnell ein „Ich wollte sie nicht stören, Naoki-sama" von sich gab und die Tür wieder schloss. Man konnte sogar noch die Schritte hören und sobald diese verschwunden waren, löste der Größere sich auch wieder von mir. In diesem Moment glich mein Gesicht wohl dem einer Tomate, was das entschuldigende Lächeln des orangeäugigen nicht besser machte. „Entschuldige, aber wie hätte ich sonst erklären sollen, dass ich hier bin?" in seiner Stimme schwang etwas Amüsiertes mit, doch konnte ich einfach nichts anderes tun, als ihn sprachlos anzusehen.
Meinen Herzschlag konnte man wohl noch in Meilen Entfernung hören und auch mein Körper war weiterhin angespannt. ‚Er...er hat mich einfach geküsst...' Hallte es in mir immer wieder, ehe ich nun eine Entscheidung traf, welche ich wohl in näherer Zukunft bereuen würde: „Ich werde dem Wiederstand beitreten..."
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Mein Happy End? Oh nein, es ist noch nicht vorbei...
FanficNun sind schon vier Monate vergangen, in der Marie bei den Vampiren lebt und man könnte schon fast meinen, dass alles friedlich ist, doch das ist es nicht. Auf die junge Vampirin wird noch einiges zukommen und es besteht eine Frage: Wird ihre Bez...