III ✔️

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Ach du heilige Makaroni!!
Vor ihr stand eine ältere Frau, ein junges Mädchen mit blonden Haaren und blauen Strähnchen und...Blaine.
Blaine!
Dieser tippte etwas in sein Handy ein und AJ merkte, wie ihr Hintern vibrierte. Gut, er vibrierte nur, weil ihr Handy vibrierte, welches sie in die Hosentasche eingeschoben hatte.
„Jetzt gib doch bitte dein Telefon weg, Häschen.", sagte die ältere Frau und warf einen mahnenden Blick zu Blaine, der genervt aufschnaubte und sein Handy in seiner Lederjacke verschwinden ließ. Danach musterte er AJ ganz genau als ob er sie heute zum ersten Mal sehen würde. Diese schenkte ihm ein leichtes Lächeln.
„Er schreibt mit seiner geheimen Verehrerin, Brigitte.", sagte das Mädchen mit den blauen Strähnen und hielt sich kichernd die Hand vor den Mund. „Halt die Klappe, Annie.", sagte dieser nur weiterhin genervt. Nun kam ihre Mutter aus der Küche angetrabt und bat die Gäste schließlich herein. Oh, AJ wusste, dass sie was vergessen hatte.
„Geheime Verehrerin? Aber Häschen, was ist denn aus deiner netten Freundin geworden? Wie hieß sie gleich nochmal? Ach, mir fällts gleich wieder ein...", die Frau versuchte sich zu erinnern, gab dann aber auf und begrüßte AJ's Mutter.
„Hallo, Amy.", begrüßte die Frau, die anscheinend Brigitte hieß ihre Mutter.
„Hallo, Brigitte. Wie schön, dass es jetzt doch geklappt hat. Komm doch in die Küche, da können wir die letzten Details zuerst alleine besprechen und dann die Kinder dazuholen. Meine Tochter Alina wird sich in der Zwischenzeit um die zwei kümmern."
AJ nickte und schenkte wieder ein Lächeln. Obwohl sie noch immer nicht glauben konnte, dass Blaine gerade in ihrem Haus war...in ihrem!
Natürlich, er war nicht hergekommen, um etwas mit ihr zu machen, aber trotzdem war es so.

Sei natürlich., dachte sich das Mädchen und blendete die restlichen Dialoge aus und bemerkte nicht mal, dass ihre Mutter und Blaines Mutter bereits in der Küche verschwunden waren, da sie so damit beschäftigt war, natürlich zu wirken.

Erst das blonde Mädchen riss sie aus ihren Tagträumen mit Blaine. Eigentlich eine Schande. Es war gerade so schön gewesen. Sie und er, küssend am Strand beim Sonnenuntergang...
„Wollen wir jetzt zwei Stunden nur hier im Gang stehen?", fragte das Mädchen, welches auf den Namen Annie hörte, grinsend.
Man erkannte keine Ähnlichkeit zwischen Blaine und ihr. Während Blaines Gesichtsform eher Oval war, war ihres eckig. Während Blaines Ohren an sein Gesicht lagen, stachen ihre vom Gesicht weg.
Man erkannte, dass sie keine Geschwister waren.
Und trotzdem war Annie nicht weniger hübsch als Blaine.
Ob Annie wohl ein Spitzname war oder ihr echter Name?
Wenn es ein Spitzname war, für was stand er dann?
Annabell?
Anastasia?
Sie würde das noch herausfinden...

„Nein, natürlich nicht. Im Wohnzimmer sind Snacks und wenn ihr wollt kann ich den Fernseher einschalten oder euch das WLAN Passwort geben.", sagte AJ und führte die zwei ins Wohnzimmer wo die frischgebackenen Scones ihrer Mutter und Knabberzeugs auf den Fernsehtisch lagen. Blaine schmiss sich sofort auf das Sofa, griff in die Schüssel mit Chips und meinte schmatzend: „Das WLAN Passwort wäre toll."
Seine baldige Stiefschwester, zumindest glaubte das AJ, folgte ihm und saß sich nicht so brutal wie Blaine, sondern viel eleganter ebenfalls auf das Sofa.

„Gib doch zu, dass du verknallt bist.", provozierte Annie.
AJ musste schmunzeln. In wen sollte Blaine bitte verknallt sein? Sie ging zum Wohnzimmerkasten öffnete ihn und holte den Zettel heraus, auf dem das WLAN Passwort stand. Dann ging sie wieder die paar Schritte zum Sofa und legte den Zettel auf den kleinen, gläsernen Coachtisch.
„Ich weiß nicht, was du meinst.", sagte Blaine und blieb noch genauso cool, wie er immer in der Schule war und tippte dann das Passwort in sein Handy. Annie tat es ihm gleich.
„Du kannst jetzt gehen, Allison.", meinte dann der Junge während er sich wieder zurücklehnte und tippte.
AJ schmunzelte und fühlte sich etwas gekränkt. Er hatte sich ihren Namen noch immer nicht gemerkt. Und das, obwohl sie sich strenggenommen schon ewig kannten. Und dann verlangte er von ihr, dass sie in ihrem eigenen Haus verschwand. Das schmerzte. Und wie das schmerzte.
„Sei nicht so unhöflich Blaine. Immerhin sind wir hier zu Gast.", sagte sie genervt und sah entschuldigend zu AJ.
„Es tut mir leid. Wie war gleich nochmal dein Name?", fragte sie dann.
AJ mochte das Mädchen. Sie war nett und freundlich. Und es war keine gespielte Freundlichkeit und Nettigkeit, sowas bemerkte sie.

Weshalb AJ einfach nur abwinkte: „Alina. Meine besten Freunde nennen mich AJ. Ich kann auch gehen, wenn euch das lieber ist."
„Nein!", sagte Annie.
„Ja.", sagte Blaine gleichzeitig mit seiner baldigen Stiefschwester, während er noch immer in sein Telefon tippte.

AJ merkte, wie ihr Handy in der Hosentasche vibrirte.
Und nochmal.
Und nochmal.
Der Junge sah verwirrt hoch und schien nicht zu wissen, was vorsich ging.
Scheiße. Verdammte Scheiße! Sei natürlich!, dachte sich AJ krampfhaft wieder und stemmte eine Hand in die Hüfte und stützte sich mit der anderen an der Leselampe ihrer Mutter ab. Diese drohte zu fallen, doch AJ konnte sie noch mit Leichtigkeit, über die sie selbst überrascht war, auffangen. Blaine verdrehte nur die Augen und sah wieder auf sein Handy, tippte und in AJ's Hose vibrierte es erneut.
„Wo ist denn die Toilette?", fragte Annie dann und wirkte auf einmal wie ausgewechselt. Ihr Gesicht war blass geworden und sie rieb ihre Hände aneinander.
Was ist denn bei der los?, dachte sich AJ.
„Die Treppe hoch und dann die erste Tür links.", sagte AJ und lächelte.

Blaines zukünftige Stiefschwester stürmte quasi aus den Raum, den Kopf gesenkt und in der linken Hand ihre Handtasche. AJ hörte, wie sie die Treppen hinauf ging und dann eine Tür ins Schloss fiel.
Nun war sie also mit Blaine allein. Zum ersten Mal, seit sie den Jungen kannte, war sie wirklich allein mit ihm. Doch dieser hatte anscheinend nichts besseres zu tun, als in sein Handy zu tippen.
Wieder vibrierte Alinas Hintern.
Blaine sah auf. Seine hübschen Augen sahen direkt zu ihr und sie biss sich verlegen auf die Lippen und hoffte, dass es nicht bescheuert aussah.
„Warum schaust du mich so an?", fragte er und wirkte verwirrt.
Oh Mist. Er redet mit mir. Was soll ich tun? Natürlich wirken..., dachte sich AJ und versuchte Minutte nachzumachen, wenn sie mit Jungs flirtete. Sie zwirbelte einer ihrer Haarsträhnen und zwinkerte ganz oft mit den Augen.
„Stimmt etwas nicht mit deinem Auge?", fragte der Junge verwirrt.
Tatsächlich war AJ von dem vielen und schnellen Klimpern ihrer Wimpern schwindelig geworden, weshalb sie sich versuchte ab zu stützen und hinfiel.
Sofort stand Blaine von seinem Platz auf und kam zu AJ um sie zu stützen und sah ihr wieder direkt in die Augen.
„Ist alles in Ordnung?", fragte er und wirkte ehrlich besorgt. AJ war überrascht. Sie hatte geglaubt, dass sich solche Jungs, die sich um ein Mädchen sorgten, nur in Romanen befanden.
Was ist nur los mit mir?, dachte sich AJ.

Anstatt was zu sagen nickte sie einfach nur. Sie war zu nervös. So nahe war sie Blaine noch nie gewesen. Noch nie!
Sie schluckte den großen Kloß runter als der Junge eine Haarsträhne nahm und sie ihr hinters Ohr reichte.
Träume ich?, dachte sich AJ und sah ihn noch immer aus ihren großen, blauen Augen an.
Dann sah sie etwas in Blaines Augen aufblitzen. Der Junge fing an zu grinsen.
„I...i...ich...schaue mal nach Annie.", stotterte sie dann, sprang auf, sodass Blaine nach hinten stoplerte und sprintete aus den Raum, die Treppen hoch und blieb vor der Toilette stehen. Dann lehnte sie sich gegen die Wand.

Was ist nur falsch mit mir?, dachte sich AJ auf ein Neues und holte ihr Handy aus der Hosentasche. Sie wollte wissen, was Blaine ihr geschrieben hatte. Es waren insgesammt vierzehn Nachrichten. Vierzehn!
Sie laß die erste: „Ich muss jetzt zu einer Hochzeitsplanerin mit meiner Mutter."
Und die zweite: „und habe keine Lust darauf."
Und die dritte: „ich meine, ganz ehrlich. Sie kennt den Typen erst seit drei Monaten und will ihn schon heiraten?"
Die vierte: „...sie hat sie doch nicht mehr alle..."
Die fünfte: „...und als wäre das nicht genug bekomm ich auch noch eine neue Schwester..."
Die sechste: „...als ob eine nicht schon genug nerven würde."
Die siebte: „Ich verstehe Frauen einfach nicht..."
Die achte: „...nichts gegen dich."
Die neunte: „zumindest hoffe ich, dass du eine Frau bist."
Die zehnte: „weil es nämlich ziemlich seltsam wäre, wenn du ein Junge wärest."
Die elfte: „nichts gegen Schwule."
Die zwölfte: „ich hab wirklich nichts gegen Schwule!"
Die dreizehnte: „Es wäre nur sehr merkwürdig."
...und die letzte: „Komm doch bitte Online ich mache mich hier zum Affen..."

AJ musste kichern.
Ja, sie liebte es mit dem Jungen Nachrichten zu schreiben. Es war so ein...ein tolles Gefühl. Es war ein tolles Gefühl zu glauben, jemanden wichtig zu sein.
Die Tür zum Badezimmer wurde aufgemacht und Annie trat hervor. Sie sah definitiv wieder besser aus als zuvor. Ihr Gesicht hatte wieder Farbe und sie lächelte. Auch wenn das Lächeln nicht ihre Augen erreichte.
„Ist alles in Ordnung, du warst ziemlich lange da drinnen...", fragte AJ besorgt, auch wenn sie das Mädchen nicht besonders kannte. Außerdem wunderte es sie, warum nur Annie und Blaine gekommen waren, obwohl der Junge doch gemeint hatte, er habe bereits eine Schwester...
„Ja, alles bestens.", sagte Annie, lächelte und ging langsam wieder die Treppe runter während AJ noch schnell mit einem Grinsen in ihrem Gesicht: „Keine Sorge, du machst dich nicht zum Affen.", an Blaine zurückschrieb.

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