*Kapitel 7*

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Den nächsten Tag nutzte ich wieder um zu Trainieren. Hin und wieder kam Liv vorbei um sicher zu stellen das ich nicht vergesse etwas zu essen oder zu Trinken.
"Dein Kampfgeist ist bewundernswert aber er bringt dir wenig wenn du nichts isst und du dann umkippst" sagte sie fast schon vorwurfsvoll. Dabei hielt sie mir lächelnd ein in Folie verpacktes Sandwich hin.
"Ja du hast recht aber die Zeit vergeht wie im Flug und ich möchte möglichst Lebendig wieder zurück kommen" antwortete ich völlig außer Atem.

Ich ließ mich auf den Klappstuhl fallen und packte das Sandwich aus und biss rein.
"Hey das hat doch meine Mom gemacht" stellte ich fest und schluckte es dann runter.
"Ja sie hat es mir eingepackt damit ich sie dir vorbeibringen kann"
"Wow...also meine Mom macht einfach die besten Sandwiches" schwärmte ich mit vollem Mund und merkte wie hungrig ich eigendlich war. Liv lachte.
"Was?" fragte ich.
"Man merkt das du heute nicht viel gegessen hast, so wie du das Sandwich runter schlingst" Jetzt wo sie es sagte viel es mir auch auf wie gierig ich fast schon war und ich packte das Sandwich weg um wider Gesittet zu wirken. Dabei blickte ich über den Trainingsplatz hinweg.

"Das darf doch nicht...siehst du das?" Liv folgte meinen Blick.
"Sind das Robin und Andrea?"
"Die lässt auch nichts anbrennen" Liv lachte.
"Ich dachte du hast den Typen abgeschrieben?" Ich verdrehte die Augen.
"Hab ich auch aber ich hatte vorgestern Nacht eine unangenehme Begegnung"
"Inwiefern? Erzähl!" drängte sie Neugierig.

Nachdem ich ihr erzählt habe was ich gesehen hatte starrte sie mich mit offener Kinnlade an.
"Und du meinst es war..."
"Ich weiß es nicht wie gesagt ich konnte ihn nicht erkennen" antwortete ich bevor sie die frage zu ende stellen konnte.
"Aber wenn es so wäre, dann wäre sie echt ein Flittchen" Ich sah sie kurz verwirrt an und beobachtete die beiden dann weiter.
"Ach das war sie schon vor der Apokalypse und da ihr damaliger Freund die Apokalypse wahrscheinlich nicht überlebt hat ist jeder Typ Potenziell gefährdet der nicht bei drei auf dem Baum ist" Sie lachte und ich sah noch wie die beiden hinter dem nächsten Haus verschwanden und wir wechselten das Thema.

Nachdem wir noch eine weile geredet hatten merkte ich das es schon spät war und wir verabschiedeten uns damit ich noch eine große Mütze voll Schlaf bekam. Denn schließlich startete die riskante Expedition schon bei Morgengrauen.

Das Osttor

Es war noch dunkel, als ich aufstand. Müde zog ich meine Uniform an und Tauschte das Rekrutenabzeichen gegen das Soldatenabzeichen aus und betrachtete mich anschließend im Spiegel. Meine Mom stand auf einmal hinter mir.
"Ich hätte nie gedacht das du mal Soldatin wirst" Ich drehte mich zu ihr um.
"Ich weiß, ich hätte wohl doch Krankenschwester werden sollen wie es eigentlich mein Plan war" Ich lächelte sie an und sie nickte, dann sah sie mich traurig an. Sie hatte Tränen in den Augen und fing an meine Jacke zurecht zu rücken.
"Pass auf dich auf" sagte sie leise und ich umarmte sie.
"Mach ich" Ich verließ das Haus und lief zu den Ställen um mein Pferd zu Satteln.

Ich gab ihm sein Kraftfutter und bürstete sein Fell. Plötzlich hörte ich das knirschen des Stall Tores und als ich nachsah wer sich um diese Zeit außer mir im Stall umtrieb konnte ich erst nicht glauben wen ich da sah.
"Also entweder ich leide an Verfolgungswahn oder du verfolgst mich wirklich...Robin" Er blieb vor der Box stehen und sah mich mit einem Schuldbewussten Blick an. Ich bürstete weiter das Fell meines Pferdes als ich kurz zu ihm rüber sah.
"Alles ok? Du siehst aus wie ein Hundewelpe der Sitz macht aber kein Leckerli bekommt" Er sah mich etwas verwirrt an als hätte er diesen Satz nicht von mir erwartet.
"Ich hab vielleicht Mist gebaut" Ich packte den Striegel weg und holte einen Hufkratzer und fing an die Hufen von Elijah sauber zu machen.
"Warum? Hast du mit Andrea geschlafen?" trotz das ich ihn nicht sah wusste ich das er einen Schockierten Blick drauf hatte. Dieser verdacht bestätigte sich als ich mit den Hufen fertig war. Kurze Zeit war er still. Erst als ich den Sattel nahm und auf den Rücken meines Pferdes schwang brach er das schweigen.
"Hat sie es dir erzählt?" Ich lachte kurz auf.
"Nein um Himmels willen, aber wenn man nicht möchte das andere es erfahren sollte man nicht mit ihr am Fuß eines Hügels Flirten von dem man alles sieht" Er senkte den Kopf.
"Oh..." Ich lachte wider.
"Bleib cool du wärst der erste der nicht mit ihr im Bett war" Jetzt sah er ziemlich perplex aus.
"Echt jetzt?"
"Ja oder hat sie dir was anderes erzählt?" er setzte einen Nachdenklichen Blick auf während ich Elijah die Trense anzog.
"Bist du deshalb so früh hier nur um mir das zu sagen?"
"Naja also..." ich sah ihn genervt an.
"Also für Smalltalk ist das echt ein beschissener Anfang" Ich öffnete die Box und führte Elijah zur Stallgasse raus.
"Ich musste es dir sagen. Schließlich könnte es sein das du nicht wider kommst" langsam drehte ich mich wieder zu ihm um.
"Wirklich!? Du erfährst das ich auf eine Mission muss bei der ich vielleicht drauf gehe und DAS ist es was du mir vorher noch unbedingt sagen musst!? Hast du immer noch nicht kapiert das du in meinem Leben keine Rolle spielst? Tu dir selbst einen gefallen und lass mich in ruhe" Schnell drehte ich mich wider nach vorne um und verlies mit einem extrem genervten:
"Unglaublich!" den Stall und schritt zum Osttor.

Ich war etwas spät dran, der Morgen graute bereits und meine Kumpanen warteten schon auf mich. Nervös stellte ich mich auf Position. Der Kommandant saß wider auf seinem stattlichem weißen Hengst und machte wider seine Ansprache.
"Heute werden wir erfahren was sich hinter dem Osttor befindet Männer und Frauen. Es wird nicht einfach und vielleicht werden wir sterben, doch wenn wir ewig hier bleiben und uns hinter dieser Mauer verstecken, werden wir genauso sterben! Also folgt mir und gedenkt den Gefallenen die vor euch Tapfer in für die Menschheit gestorben sind. Damit wir darauf vertrauen können, das unsere Nachfolger es genauso tun werden!" Bei dieser Ansprache bekam ich am ganzen Körper Gänsehaut.
Reden kann er. Auch diesmal fühlte sich das öffnen der Tore wie eine halbe Ewigkeit an. Das laute quietschen der Scharniere zeigte ganz klar das die Tore schon sehr lange verschlossen waren.

Jana kam auf mich zu, ich hatte sie schon seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen. Ich habe mir aber auch nichts weiter gedacht, schließlich hatte ich genug andere Dinge im Kopf. Wohl möglich brauchte sie nach ihren Erlebnissen etwas ruhe.
"Hey Kate warte, bevor du gehst... ich hab noch etwas für dich...hier pass gut darauf auf. Es soll dir Glück bringen" sie drückte mir eine Kette in die Hand. Es war ein länglicher sechskantiger Violetter Kristall der mit einem Metallstück an einer Kette hing.
"Danke Jana" Ich lächelte zog die Kette an und versteckte sie hinter meiner Bluse. Jana ging ein paar schritte rückwärts als der Kommandant den Marschbefehl ausrief um nicht von den Pferden zertrampelt zu werden.

Im nächsten Moment Galoppierten wir los und landeten nach kurzer Zeit in einem dichten Wald. Die Umgebung lies in mir ein mulmiges Gefühl aufkommen ich sah mich nervös um, die Pferde legten die Ohren an, einige tänzelten leicht. Auch sie spürten das in diesem Wald nichts nettes lebte.

Irgendwann während wir durch den Wald streiften ließ ich meinen Blick über die Landschaft schweifen und sah zu einer Klippe hinauf und traute meinen Augen nicht. Da oben stand eine Person sie beobachtete uns. Noch bevor ich den anderen Soldaten Bescheid geben konnte verschwand die Mysteriöse Person auch wieder im Gebüsch. Als ich wider nach vorne blickte sah ich das der Kommandant sich zu mir umdrehte und nickte, er hatte sie also auch gesehen.

Plötzlich hörte ich ein Rascheln und ein Wispern ein kalter Schauer durchfuhr mich und mir stellten sich alle Nackenhaare zu berge. Ich wagte es kaum mich umzudrehen doch ich tat es und obwohl ich eigentlich wusste was mich erwartete war ich schockiert. Zombies. Ekelhafte hungrige, halb verweste Zombies, ich drehte mich wider um und ehe ich mich versah waren wir umzingelt von ihnen. Entweder überlebten wir das hier gerade so oder dieser Wald wurde unser Grab...

The survivors - Kampf gegen den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt