The survivors - Kampf gegen den Tod

*Kapitel 68*

"Die Tore öffnen?! Spinnst du!?" fuhr ich Lee an als er auf diese Leichtsinnige Idee kam "Eine andere Möglichkeit gibt es nicht, außer du willst das Sie weiter versucht die Mauer von innen heraus zu zerstören, den genau das wird sie tun wenn du nicht bald was unternimmst! So lange bis die Anwohner mit Mistgabeln und Fackeln vor deiner Haustür stehen!" Konterte er aufgebracht und ich erkannte ihn nicht wieder. Was ist aus dem durchgeknallten Verrückten geworden? "Was ist los mit dir? erst machst du mein Leben zu einem Trümmerhaufen und dann willst du mir helfen? Was kommt da für dich bei raus?" wollte ich endlich wissen. Er seufzte "Es tut mir leid was ich dir und deinen Leuten angetan habe aber das alles hat dich doch nur stärker gemacht und das soll dir nun von nutzen sein". Soll das jetzt sein ernst sein? klar es tut im leid aber das macht die vielen Verluste auch nicht besser! "Deine Entschuldigung kannst du dir gepflegt in den Arsch schieben... aber du hast recht wir müssen was Unternehmen, nach allem was ich für die Mauer getan habe gebe ich sie nicht kampflos auf!" stellte ich klar und Lee grinste "Das wollte ich von meiner kleinen Kriegerin hören... zwar etwas unfreundlich aber so in der Art eben" lobte er mich und erst sah ich ihn grimmig an, musste dann aber doch lächeln.

Ich lief zur Tür "Wo gehst du hin?" fragte er, ich schnappte mir vorher einen kleinen Beutel der auf der Kommode lag und sah im Augenwinkel zu Lee "Wir müssen ein Verhör durchführen" erklärte ich und verließ den Raum, Lee folgte mir grinsend.

Wenig später standen Ich, Lee und die anderen Offiziere auf dem Stadtplatz wo in der Mitte ein hoher, breiter Holzpfahl aufgestellt wurde an dem der Verräter mit Eisenketten gefesselt wurde. Ich lief auf ihn zu, während die anderen etwas entfernt standen "Na wie fühlt sich das an?... diese Macht in der Stadt und auf diese Weise Respekt zubekommen?" fragte er mit zittriger stimme, ich grinste "Weißt du warum ich das mache?..." stellte ich ihm eine Gegenfrage und er sah mich verwirrt an "...Weil ich euch verdammten Verräter SATT habe! Du wirst auf jeden Fall der letzte sein. Dein Glück nur das die Hexen Jagt vorbei ist, bei deinem Anblick bekomme ich nämlich Lust auf ein Lagerfeuer", "Also lässt du mich hier einfach erfrieren? Das wird dem Volk sicher gefallen" wieder grinste ich als er das sagte "Keine sorge meine Leute holen dich da schon runter bevor du dem Jenseits Hallo sagst" konterte ich und blickte zu seinem Kommandanten Abzeichen das gleich aussah wie meins, es breitete sich Enttäuschung und Scharm in mir aus, dass jemand wie er zum Kommandanten werden konnte. Das die Menschen ihre Sicherheit auf ihn gesetzt hatten und somit riss ich ihm das Abzeichen vom Leib "Du hast es nicht verdient dieses Abzeichen zu tragen. Du bist der wahre Abschaum und du kannst von mir aus in der Hölle verrotten" fuhr ich ihn bedrohlich an, dann drehte ich ihm den Rücken zu um zu gehen.

"Ach und du hast das Recht!?" rief er mir nach und ich blieb stehen "Du hast dich doch nur beim Kommandanten eingeschleimt und dich zu seinem Liebling gemacht! Anders hättest DU es niemals so weitgeschafft" ich konnte diesem Abschaum nicht ernst nehmen, egal was er sagte oder mit was er mich treffen wollte ich grinste ihn nur an. Vielleicht wird jeder von uns nach so vielen Ereignissen ein bisschen verrückt. "Du vergisst eins..." fing ich an, dann sah ich noch einmal zu ihm"... Ich war schon sein Liebling da war ich noch nicht mal Rekrut" perplex und gegen die Fesseln ankämpfend ließ ich ihn zurück und ging zu Alice "Lasst ihn noch eine halbe Stunde hier, dann schmeißt ihn zu Robin in die Zelle, sollen die Verräter sich doch eine teilen" befahl ich "Mit größtem Vergnügen" bestätigte Alice und schickte ein fieses Grinsen zum Verräter rüber. Sie war die einzige die mir diese Strafe nicht ausreden wollte also beauftragte ich Sie damit "Ich geh später noch mal zu ihm" sagte ich, dann ging ich erst mal nach Hause wo ich an meinem Schreibtisch den kleinen Beutel hervorholte und auf dem Tisch ausbreitete.

In dem Beutel waren alle meine Abzeichen die ich im laufe des letzten Jahres erhalten hatte. Mein Rekruten Abzeichen, mein Soldaten Abzeichen und mein Master Stern. Ich betrachtete sie durch dringlich und ging noch mal alle Ereignisse durch die mit jedem einzelnen dieser Abzeichen verbunden waren. Nach langem Grübeln kam mir eine Idee, doch ich musste jemanden Fragen der mit der gesamten Soldatensache direkt nichts zu tun hatte. Gerade brauchte ich keinen Kollegen sondern einen Freund der mich beraten konnte. So schnappte ich mir Schal und Mütze und lief wieder raus in den Schnee zur nächsten Baustelle um Jamie zu suchen, mit dem ich seit dem Herbstball nicht mehr gesprochen hatte und er fehlte mir. Das einzige was ich noch von ihm mitbekam war, wenn mir Alice von ihren treffen mit ihm erzählte.

An einer halbfertigen Unterkunft schaute ich mich um bis ich Jamie zusammen mit Finn auf einer Holzbank sitzen sah. Die beiden waren schon immer gut befreundet und haben zusammen auch schon einiges angestellt, doch seit dem Krieg sind die beiden wohl endlich Erwachsen geworden.. oder zumindest Erwachsener als vorher. "Hey Jungs" begrüßte ich die beiden und sie grüßten mit einem ehrlichem Lächeln zurück. Finn rückte ein Stück zur Seite und Jamie bat mir den Platz zwischen sich und Finn an, wo ich mich dann auch hinsetzte. "Was führt dich zu den einfachen Bürgern, Kommandantin?" scherzte Jamie und schon musste ich lachen. Das hat mir gefehlt. "Ich stecke in einer Zwickmühle... Ein weiterer Verräter, eine Seuche, ein toter Bürgermeister, ein neuer Feind und ein neuer Verbündeter der vorher unser Feind war. Was soll ich nur tun?" erklärte ich beiläufig und die Jungs seufzten beide "Also ein ganz normaler Arbeitstag im Hause Wulf oder?" fragte Jamie scherzhaft "Schwierig, schwierig" nuschelte Finn leise, auch ich seufzte "Vor allem mach ich mir wegen Lee Gedanken, er scheint es wirklich ernst mit seiner Hilfe zu meinen und dieser Wahnsinn in seinen Augen ist fast völlig erloschen. Was auch immer ihn so Verrückt hat werden lassen ist... weg und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll... bei all dem was war" erklärte ich und beide hörten Aufmerksam zu. Finn war immer eine stille und zurückhaltende Person und auch wenn er Soldat war wollte ich auf seine Meinung nicht verzichten.

Meine Freundinnen und Kilian wollte ich nicht fragen aber nicht weil ich ihnen nicht vertraute oder auf ihre Meinung keinen Wert legte. Nein. Es lag einzig und allein daran, dass sie genauso wie ich nur das schlechte in ihm sahen und ich brauchte jemanden der Objektiv war und alles in Betracht zog. "Vertraust du ihm?" fragte Finn plötzlich, ich und Jamie sahen verwirrt zu ihm. Sein Blick war ernst nach vorne gerichtet. Ich wusste nicht ob ich ihm Vertrauen sollte und ich fragte mich wie Finn darauf kommen konnte aber man musste eins beachten. Lee hat uns noch nie hintergangen. Jamie legte mir seine Hand auf die Schulter "Geh noch mal seine taten durch, gute und schlechte und triff dann eine Entscheidung" das tat ich, jedes einzelne Ereignis ging ich noch einmal durch, es spielte sich in meinem Gedächtnis ab wie ein Film und ich realisierte es nun endlich. Alles was Lee mir antat war um mich stärker zu machen, deshalb wollte er das ich den Platz als Kommandantin annehme, damit ich die Apokalypse aufhalten konnte die nicht seine Schuld war und damit ich nun gegen Celeste kämpfen und sie besiegen konnte. Für die Gerechtigkeit. Selbstsicher blickte ich erst zu Jamie und dann zu Finn "Ich Vertraue ihm"...