5. Das kann ja noch spannend werden...

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"Ah Jackson! Schön, dass sie uns auch wiedermal mit ihrer Anwesenheit beehren!", spottete unser Mathematikprofessor Mr. Donald. Mein Kopf schnellte zur Tür des Klassenzimmers und tatsächlich. Jackson Doe stand dort unverschämt gutaussehend wie eh und je und grinste verschmitzt in die Klasse.
Seit mehr als einer Woche hatte man weder ihn, noch seinen Bruder in der Schule oder sonst wo gesehen.
Oder genauer gesagt seit dem Vorfall an welchem ich ungewollt Zeuge war. Niemand wusste etwas davon.
Nicht mal Brianna.
Ich vermutete, auch wenn Jackson nichts gesagt hatte, sollte ich das für mich behalten. Da war so etwas in seinem Blick. Ich hatte mir vorgenommen, mich von den Beiden fernzuhalten. Anna hatte recht gehabt, man sollte sich von ihnen in Acht nehmen.
Mir ging immer noch nicht die brutalen Schläge von Jaron aus dem Kopf. Immer wieder spielte sich diese Szene vor mir ab.
Er war völlig ausser Kontrolle.
Keine Ahnung was noch alles passiert wäre, wenn Jackson ihn nicht wieder zur Vernunft gebracht hätte...
"Hab sie auch vermisst Mr. Donald.", konterte Jackson mit unverhohlener Ironie. Was alle zum Lachen brachte.
Alle ausser Mr. Donald.
Mr. Donald war mit Mrs. Flemmings Der Albtraum jedes Schülers. Immer schlecht gelaunt, versteht keinen Spass und der Unterricht ist entweder so schwer oder sterbenslangweilig. Wobei es eher eine Kettenreaktion war. Denn da der Unterricht so komplex war und wir folglich nur Bahnhof verstanden, fingen wir an uns zu langweilen.
Der Mathematiklehrer bedachte Jackson mit einem angesäuertem Blick. Es war eine Warnung, den Bogen nicht zu weit zu überspannen.
Die Jackson zu verstehen schien, denn er lief ohne ein weiteres Wort durch die schmalen Gänge, auf der Suche nach einem freien Platz.
Zu meinem Pech war der Platz neben mir einer von den unbesetzten.
Mit einem kleinen Grinsen steuerte er auf diesen zu und liess sich neben mir nieder. Dass zwei Reihen weiter ein Einzelplatz frei war, übersah er geflissentlich. Meinen Mitschülern war die Überraschung sichtbar ins Gesicht geschrieben. Auch Brianna neben mir zog scharf die Luft ein und schenkte mir einen zweideutigen Blick. Was mich leicht den Kopf schütteln liess. Wenn die wüsste.
Ich denke nicht, dass sich Jackson ohne Hintergedanken zu mir gesetzt hatte. Jetzt saß ich eingekesselt zwischen meiner besten Freundin, die mir immer wieder bedeutungsvolle Blicke zuwarf und Jackson, welcher mich zwar weitgehend in Ruhe liess, doch ich spürte des öfteren seinen durchdringenden Blick von der Seite.
Ich seufzte leise und lehnte mich in meinem Stuhl zurück.
Auf alle Fälle konnte ich mich auf eine anstrengende Doppelstunde Mathematik gefasst machen...

***

"Clea warte!"
Ich verlangsamte meine Schritte, doch als ich die Stimme zuordnen konnte, beschleunigte ich mein Tempo gleich wieder.
Ich hatte für heute die Schule endlich hinter mir und wollte nur noch nach Hause.
Brianna wartete bereits in ihrem kleinen Wagen auf mich.
"Jetzt warte doch mal. Clea!!", Jackson tauchte leicht ausser Atem neben mir auf und versuchte mit mir Schritt zu halten.
Als ich jedoch immer noch nicht reagierte, seufzte er leise,"Hör mal...Es tut mir leid, dass du das letztens mitansehen musstest.
Jaron hat die Kontrolle verloren aber eigentlich ist er gar nicht so, wie er sich immer gibt u-"
"Jackson lass stecken! Ich werd nichts sagen, versprochen!", unterbrach ich ihn.
Überrascht hielt er inne.
Sehr wahrscheinlich hatte er gedacht es würde schwerer werden mich zu überreden.
Tja, sein Glück dass ich im Moment keine Kapazität für ein Drama hatte.
"Wirklich?", ging er nochmal sicher.
"Wirklich.", bestätigte ich leicht schmunzelnd.
Klar war es nicht gerade toll was Jaron da gemacht hatte, doch es ging mich nichts an und ich wollte mein letztes Jahr hier einfach so unauffällig wie möglich über mich bringen. Doch ich konnte nicht behaupten, dass ich nicht neugierig war. Aber meine Neugier hatte sich nicht immer als Gut erwiesen und etwas sagte mir, dass es auch in diesem Fall besser wäre, den Ball flach zu halten. Auch wenn mir Jackson echt sympathisch war, es wird so wohl besser sein.
Ein Klingeln liess mich aus meinen Überlegungen auftauchen.
Jackson, der immer noch neben mir lief, fischte sich sein Handy aus der Jackentasche und nahm den Anruf entgegen.
"Ja?", meldete er sich ohne jegliche Art einer Begrüssung und lauschte was der andere am anderen Ende zu sagen hatte. Das Gespräch verlief sehr einseitig. Jackson nickte meistens nur oder gab mal ein zustimmendes Brummen von sich.
"Ist gut, ich werde dafür Sorgen dass er dieses Mal mitkommt.", schloss er das Gespräch ab und legte auf.
Er sah wieder zu mir und abermals erschien sein verschmitztes Grinsen,"Man sieht sich Clea!"
Mit diesen Worten gab er mir einen Kuss auf die Wange und stieg ihn einen grauen Dodge, der gerade vor uns zum Stehen kam.
Ich war viel zu perplex um irgendetwas darauf erwidern zu können. Hatte er mich gerade ernsthaft auf die Wange geküsst?!
Aber wieso?
Er musste sich nicht mehr weiter bei mir einschleimen.
Ich werde den Mund halten!
Ich erhaschte einen kurzen Blick ins Innere des Gefährts und hätte wetten können, eine in schwarz gekleidete Gestalt am Steuer zu sehen, welche mir sehr nach Jaron aussah.
Doch bevor ich mir wirklich sicher sein konnte, fuhr der Wagen schon mit einem lauten Brummen davon. Ich konnte nicht verhindern wie ich diesen mit meinen Augen verfolgte, bis er nicht mehr zu sehen war.
Wenn das wirklich Jaron war, war er nicht krank. Obwohl, ehrlich gesagt war ich nie wirklich davon ausgegangen, dass er das überhaupt war.Aber wieso kam er dann nicht in die Schule?
Ich schüttelte leicht den Kopf, es sollte mich nicht interessieren.
Die Betonung auf sollte. Leider aber hatte ich die Angewohnheit, meinen Nase in Sachen reinzustecken die mich eigentlich gar nichts angingen, von meinem Vater geerbt.
Dieser war genauso wie ich, wenn nicht noch schlimmer.
Doch schliesslich musste er dies in seinem Beruf auch sein.
Ich lief dann endlich auf Anna' Wagen zu, wo meine beste Freundin bereits ungeduldig auf mich wartete.
"Was war das denn gerade?!", fragte sie mich sofort, kaum dass ich mich neben sie auf den Beifahrersitz gepflanzt hatte.
"Keine Ahnung...", murmelte ich wahrheitsgemäss.
Denn das hatte ich wirklich nicht.
"Das kann ja noch spannend werden...", erwiderte Brianna nach kurzer Gedenkzeit grinsend und startete den Wagen.
Irgendwie hatte ich das Gefühl dass sie damit gar nicht so unrecht hatte...
Der Rest der Fahrt musste ich mir Anna' Fantasien anhören, die mich und die Die-Zwillinge betrafen. Brianna war schon immer sehr schnell für solche Themen zu begeistern. Doch eins musste man ihr lassen, sie hatte Fantasie und das zu genüge. Normalerweise waren ihre Hirngespinste recht amüsant mit zu verfolgen, doch wenn ich darin die Hauptrolle spielte, war es das dann eher weniger. Sie war nicht mehr zu stoppen. Dementsprechend war ich echt froh, als ihr Wagen vor unserer kleinen Auffahrt hielt.
"Ciao Süße. Vergiss nicht, ich hole dich in 2 Stunden wieder ab!"
"Wie könnte ich das vergessen?!", murmelte ich wenig begeistert, was mir einen vorwurfsvollen Blick von meiner besseren Hälfte einbrachte.
Anscheinend gab es heute Abend, nicht weit von hier, ein kleines Surfturnier. Wobei viele Jungs auf unserer Schule teilnahmen und anschliessend würde es noch eine kleine Party geben.
Und dort wo eine Party war, war auch immer eine Brianna anzutreffen.
Und da Anna der Meinung war, dass ich etwas mehr unter die Leute kommen sollte, hat sie mich überredet sie zu begleiten.
Anfangs konnte ich mich zwar noch standhaft dagegen wehren, doch spätestens als sie ihren gewissen Blick aufgesetzt hatte, hatte ich verloren. Ihr Zukünftiger tat mir jetzt schon leid. Brianna wusste was sie wollte und wie sie es bekam.
Bis jetzt war mir noch niemand untergekommen, der ihrem Hundeblick widerstehen konnte. Nichtmal mein Vater hatte eine Chance gegen sie.
Und das hiess schon was!
Nachdem Brianna mit einem letzten mahnenden Blick, der mir sagen sollte dass sie keine Absage meinerseits duldete, davon brauste, schloss ich unsere weisse Eingangstür auf. Kaum betrat ich das Haus, kam mir ein atemberaubender Geruch entgegen, der mir das Wasser im Mund zusammen laufen liess.
Mum hatte ihren berüchtigten Apfelkuchen gebacken!
Schneller als man es sonst von mir gewohnt war, stand ich in der Küche und konnte meinen Blick einfach nicht von dem Kuchen, welcher auf dem Küchentisch stand, abwenden.
Über ein Jahr hatte ich schon keinen Apfelkuchen à la Mum mehr kosten dürfen.
Was, wenn ihr mich fragt, ein Verbrechen war! Gerade als ich mir ein wenig der knusprigen Rinde abklauben wollte, schlug mir meine Mutter, welche plötzlich neben mir stand, sanft aber bestimmt auf meine ausgestreckten Finger.
Sofort zog ich meine Hand wieder zurück und schenkte ihr einen beleidigten Blick. Sie wusste genau wie süchtig ich nach diesen Dingern war. Ihr Apfelkuchen machten sogar meinen heiss geliebten Erdbeeren Konkurrenz.
"Jetzt kuck nicht so! Er muss noch abkühlen.", erwiderte sie unbeeindruckt von meinem flehenden Blick.
Ich seufzte leicht. Mum war schon immer schwerer rumzukriegen.
Mein Dad dagegen konnte mir nur selten etwas abschlagen.
"Ich bring dir später ein Stück hoch, versprochen!", versicherte mir Mum lächelnd. Ich grummelte unzufrieden, ging dann aber in mein Zimmer.
Dort schmiss ich mich sofort auf mein Bett und checkte mein Laptop.
Erfreut stellte ich fest, dass ich einen verpassten Skype-Anruf hatte.
Mit einem Grinsen rief ich zurück.
Es ging nicht lange und ein mir vertrautes Gesicht erschien auf meinem Computerbildschirm.
Ein Gesicht das ich im letzten Jahr jeden Tag gesehen hatte.
"Caro! Mann hab ich dich vermisst!", quiekte ich erfreut.
Es stimmte, jetzt wo ich sie wieder sah, merkte ich wie sehr sie mir gefehlt hatte.
"Und ich dich erst!", erwiderte Caroline grinsend. Sie war im letzten Jahr in Australien die Person für mich gewesen, der ich alles aber auch wirklich alles anvertrauen konnte.
Sie war die Tochter von Felice.
Die Arbeitskollegin meines Vaters bei der ich die letzten 12 Monate unter gekommen war. Die beiden waren mir wirklich ans Herz gewachsen!
"Na wie gehts dir? Wieder gut eingelebt?", wollte sie neugierig wissen. Ich lächelte,"Mir gehts erstaunlicherweise wirklich gut! Es ist schön wieder hier zu sein, mich hier wieder wohlfühlen zu können."
"Und Schule? Gibt es da etwas neues?"
"Nein nicht wirklich, alles beim Alten.", meinte ich, was zwar nicht ganz der Wahrheit entsprach, aber auch nicht falsch war.
"Und bei dir?"
"Ach auch nichts besonderes. Es ist viel langweiliger ohne dich hier!"
Ich schmunzelte über ihren Schmollmund, welchen sie bei dem Satz zog.
"Wie geht es Felice?", wollte ich wissen.
"Du weisst ja wie sie ist. Arbeiten, arbeiten und noch mehr arbeiten!
Es ist schon ein Wunder wenn sie mal vor 21:00 nach Hause kommt."
Ich schenkte ihr einen mitleidigen Blick. Auch wenn sie so locker darüber sprach, wusste ich, dass sie sich mehr Zeit mit ihrer Mutter wünschte.
Ich konnte es ihr nicht verübeln.
Mit meinem Vater war es da nicht anders. Er war zwar der beste Vater den man sich wünschen konnte, doch sein Beruf nahm ihn manchmal völlig in Beschlag. Zum Glück hatte ich aber noch meine Mum, die das das Ganze wieder ausglich.
Dieser Teil fehlte Caroline.
Ihr Vater war vor 10 Jahren an einem Hirntumor verstorben.
Felice hatte mittlerweile zwar einen neuen Lebenspartner aber Daniel war ebenfalls ein sehr beschäftigter Geschäftsmann. Doch er versuchte so gut er konnte die Vaterrolle in ihrem Leben einzunehmen. Was meiner Meinung nach auch gut klappte.
Doch das Gleiche wird es nie sein. Das musste es aber auch nicht.
Wir sprachen noch ein wenig über die Zeit in Australien und sie brachte mich wieder auf den neusten Stand der Dinge was gerade in Australien so Thema war. Irgendwann ging meine Zimmertür unerwartet auf und niemand anderes als Brianna trat in mein Zimmer. Vollbeladen mit zwei Apfelkuchenstücken.
Den hatte ich ja völlig vergessen!
Überrascht musterte ich meine beste Freundin, die frischfröhlich vor sich hinplapperte und gar nicht zu bemerken schien, dass ich gerade mit Caro skypte. Nicht dass das ein Problem gewesen wäre. Denn die Beiden verstanden sich prächtig.
Jedes Mal als ich mit Anna telefoniert hatte, war Caro auch nicht weit und so freundeten sie sich ebenfalls an. Was ich bis heute immer noch mit gemischten Gefühlen beobachtete.
Denn die zwei waren sich sehr ähnlich und konnten sich perfekt gegen mich beschwören. Caroline war genauso wie Anna ein totaler Partymensch, sie musste immer unterwegs sein. Ich wiederum hatte nichts dagegen, auch mal mit einem guten Buch zu Hause zu bleiben und die Ruhe zu geniessen. Ich ging zwar gerne mit Freunden weg, doch zu viel Trubel war dann auch nicht wieder meins. Der einzige Unterschied zwischen den Beiden war, das Caroline seit 2 Jahren glücklich vergeben war und Brianna lieber nur ihren Spass hatte und dann weiter zog. Jetzt nicht so schlampenmässig aber sagen wir es mal so: Anna wusste was sie wollte und was nicht.
"...Oh hey Caro! Sorry hab gar nicht bemerkt dass ihr telefoniert!", hielt Anna dann plötzlich in ihrem Redeschwall inne, als sie sich neben mich auf mein Bett fallen liess und Caro auf meinen Bildschirm entdeckte.
Sie grinste leicht beschämt.
"Hat man gehört..", lachte Caro belustigt.
"Was machst du hier? Wolltest du mich nicht erst in einer Stunde abholen?", ich schaute sie fragend an.
"Ist das eine ernst gemeinte Frage? Wie du richtig gesagt hast, wollen wir in einer Stunde los und du bist nicht mal umgezogen! Süße wir gehen auf eine Beachparty, da muss man sich aufdonnern, zumindest ein wenig. Und da ich dich kenne, dachte ich ich helfe dir ein wenig nach.
Sonst wird das gar nichts!", verteidigte sich Brianna und lächelte mich wissend an.
Wo sie recht hatte, hatte sie recht.
Ich hätte mich nicht mehr gross rausgeputzt.
"Was?! Du gehst an eine Party? So? Hab ich dir denn gar nichts beigebracht?", Caro schüttelte gespielt fassungslos den Kopf und musterte mein Schlabbershirt.
"Zieh doch das dunkelgrüne Croptop, welches wir zusammen gekauft haben, an und eine schwarze Hotpants. Sexy und doch nicht zu bitchig!", schlug Caro vor.
"Welches grüne Croptop?", verwirrt krauste Brianna ihre Stirn.
"Zeig es ihr.", forderte mich Caro auf. Ich seufzte, legte mein Kuchenstück, welches ich angefangen hatte zu geniessen zur Seite und lief zum Schrank.
"Das musst du anziehen! Das steht dir bestimmt mit deinen braunen Augen und Haaren!", mit leuchtenden Augen musterte Anna das Kleidungsstück und schien begeistert zu sein.
Auch ich betrachtete es.
Es hatte einen ganz schönen Ausschnitt, mehr als ich sonst zeigte aber ich hatte mir vorgenommen wieder das zu tragen was mir gefiel.
Eine Zeit lang musste mein Kleidungsstil ganz schön leiden.
"Dann hätten wir das ja geklärt!", meinte Caro zufrieden.
Brianna nickte nur zustimmend, nicht fähig etwas zu sagen, da sie damit beschäftigt war Mum' Apfelkuchen zu verdrücken.
Wie schon gesagt, der haute jeden um. Ich hatte mich auch schon darin versucht einen zu backen und er war gar nicht mal so schlecht heraus gekommen, doch nichts im Vergleich zu dem meiner Mutter.
"Ich will euch dann mal nicht weiter stören! Viel spass euch und Clea ich ruf dich die nächsten Tage nochmal an!", mit diesen Worten verabschiedet sich Caro und legte auf.
Ich klappte den Laptop zu und verstaute ihn wieder auf meinem Schreibtisch. Anschliessend verschwand ich mit den Kleidern bewaffnet im Bad und machte mich darin zurecht. Ich trug noch ein wenig Make-up auf und schminkte meine Augen, so dass sie etwas mehr hervorstachen. Meine schulterlangen, leicht gewellten, dunkelbraunen Haare liess einfach offen.
Zufrieden musterte ich mich im Spiegel und gesellte mich dann wieder zu Anna.
Die wieder mal perfekt aussah.
Optisch wie auch charakterlich waren wir uns zwar sehr verschieden und doch passten wir wie die Faust aufs Auge. Wir ergänzten uns und ich fand das machte eine gute Freundschaft aus. Sie war einen halben Kopf grösser, obwohl ich mit meinen 1.70 nun wirklich nicht klein war.
Wir hatten beide lange Beine, nur waren ihre viel dünner.
Anna war im Allgemeinen eher eine zierlichere Person. Ich war zwar nicht dick, doch ich hatte meine weiblichen Kurven, die bei Brianna irgendwie leicht verloren gegangen waren, wie sie immer behauptete. Doch ich empfand das gar nicht so. Man sah ihre Rundungen, halt nur nicht so extrem wie bei manch anderen, was aber keineswegs negativ gemeint war.
Sie hatte das Glück und konnte essen was sie wollte und nahm nicht zu.
Ich dagegen konnte das leider nicht.
Zudem war sie eher der hellere Hauttyp, während ich eher dem dunklerem entsprach. Ich musste nicht lange in der Sonne sein und schon hatte meine Haut leichte bräune angenommen.
Doch was mich an Anna am meisten faszinierte waren ihre strahlend blauen Augen, die ihrem schmalen Gesicht einen einzigartigen Touch verliehen. Ihre dunkelblonden, gelockten Haare rundeten ihr ganzes Erscheinungsbild dazu noch perfekt ab.
"Was meinst du, kann ich mich so blicken lassen?", wollte sie von mir wissen und riss mich somit aus meinen Gedanken.
Ich lachte auf, "Machst du Witze.
Du siehst toll aus! Egal wen du damit rumkriegen willst, es wird klappen!"
Sie grinste schief und schenkte mir einen Luftkuss, denn ich erwiderte.
Es war nicht übertrieben. Der blaue Sommerrock, der ihr bis oberhalb ihrer Knie reicht, schmeichelte ihrer Figur und ihr Oberweite kam dabei perfekt zur Geltung. Die Haare hatte sie sich zu einem lockeren Dutt hochgesteckt. Mit ein paar letzten Handgriffen schien sie dann auch wirklich zufrieden zu sein und klatschte freudig mit den Händen.
"Let's the party beginn!"

Beyond all reason - Gegen jede VernunftWhere stories live. Discover now