42. Love is in the Air

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Eine unglaubliche schwere Hitzequelle, liess mich aus meinem Schlummerzustand erwachen und blickte so geradewegs in das schlafende Gesicht von Jaron.
Ein seeliges Lächeln umspielte meine Lippen und ich blickte an uns herunter.
Hätte mir gestern noch einer gesagt, ich würde am nächsten Morgen in den Armen von Jaron aufwachen und das in seinem Bett, hätte ich ihm den Vogel gezeigt.
Tja, so schnell konnte es sich ändern.

Obwohl ich wahrscheinlich noch nie so heiss hatte, war ich erholt und ausgeschlafen wie schon lange nicht mehr.
So, dass sogar meine muffige Morgenlaune ausblieb.
Daran könnte ich mich gewöhnen. Jaron' Hand auf meiner Taille bewegte sich und er blinzelte langsam gegen das Licht und grummelte verschlafen.

"Guten Morgen.", murmelte ich mit etwas kratziger Stimme.

"Morgen.", kam es widerwillig von ihm und vergrub sein Gesicht gleich darauf in meinen Haaren, was mich leicht zum kichern brachte.
Mein Gott, ich führte mich auf wie eine Liebeskranke auf Extasy.

"Ich muss auf die Toilette und ausserdem hab ich einen Bärenhunger.", meinte ich nach ein paar Sekunden schmunzelnd und versuchte mich von seinem Griff zu lösen.
Doch wir sprachen hier von Jaron.

"Nur noch ein paar Minuten."

"Nicht wenn du gleich in Pisse liegen willst.", erwiderte ich herausfordernd und es schien zu wirken.
Ein absoluter Stimmungskiller eben. Seufzend liess der noch halbschlafende Riese von mir ab, wobei er unverständlich vor sich hin nuschelte, ehe er seinen Kopf unter dem Kissen vergrub.
In nächster Zeit wird der wohl nicht aufstehen.
Seufzend küsste ich kurz seine Schulter, ehe ich die Decke zurückschlug und aus dem Zimmer tapste. Im Bad musste ich mich erstmal durch einen Haufen Wäsche am Boden kämpfen.
Ich dachte schon ich wäre schlimm, doch hier hatte sogar ich das Bedürfnis aufzuräumen.
Was mir ehrlich gesagt etwas Angst machte.
Endete ich jetzt etwa schon wie meine Mutter?

Nach ein paar Sekunden erwischte ich mich dann tatsächlich dabei, wie ich die Wäsche aufhob und in den Korb im Gang warf. Das durfte keinesfalls zur Gewohnheit werden.

Wieder im Bad, und mit endlich genug Beinfreiheit, schaute ich meinem verschlafenen Gesicht entgegen. Auf meiner einen Gesichtshälfte zierte sogar noch der Kissenabdruck. Na ganz Toll.
Zum Glück war Jaron noch zu sehr im Schlafmodus, als dass er etwas gemerkt hätte. Nicht gerade sexy. Nachdem ich endlich die Toilette betätigen konnte, entschied ich mich kurzerhand unter die Dusche zu steigen. Ich stank nach Rauch und noch nach ganz anderen Dingen, die ich nicht mal wissen wollte.
Ich zog mir Jaron' Shirt, welches ich gestern von ihm erhalten hatte über den Kopf und entledigte mich meiner Unterwäsche. Um sicher zu gehen nicht überrascht zu werden verschloss ich die Tür.
Einen wohligen Laut nicht verkneifen könnend, liess ich das heisse Wasser auf meiner Haut willkommen.
Leise Summend griff ich wahllos nach einem der Gels und schäumte mich ein. Ich war wirklich ungewöhnlich gut gelaunt und das war eine Seltenheit.
Gestern Abend hatte ich keine Lust mehr gehabt, nach Hause zu gehen und Jaron machte auch keine Anzeichen mich nach Hause zu bringen, stattdessen fand ich mich keine Stunde später in seinem Shirt und in seinen Armen in seinem Bett wieder, wo wir kurz darauf auch beide einschliefen.
Kein Wunder.
Denn es war weit über Mitternacht und Jaron war immer noch geschafft von der langen Autofahrt.
Und meine Eltern waren ohnehin nicht zu Hause, da sie alte Freunde in New York besuchten.
So, dass ich für ein paar Tage alleine war. Also würde meine Abwesenheit niemandem auffallen.
Nach der, mindestens zwanzig minütigen Dusche, schnappte ich mir einfach wahllos eine Jogginghose und ein Hoodie, welche hinter der Tür hingen.
Leise, bemüht weder Jackson noch Jaron zu wecken, machte ich mich auf den Weg zur Küche.
Mein Magen knurrte verlangend und ich hatte das Bedürfnis alles zu verschlingen was mir gerade in die Hände fiel.
Auf der Couch schlief Jackson immer noch in der selben Position wie gestern Abend als wir hier angekommen waren, da lief noch der Fernseher, doch er war schon längstens eingeschlafen.
Wieder kam ich nicht drum herum ihn genauer zu mustern.
Er sah schon immer schrecklich krank aus, doch jetzt zu wissen dass er vielleicht nicht mehr lange hatte, liess seinen Anblick gleich nochmal um ein Vielfaches schlimmer wirken. Ich verstand Jaron, dass er so verzweifelt alles tat, was er konnte.
Würde mir nicht anders gehen.
Doch ich habe mir fest vorgenommen, ihn ab jetzt zu unterstützen. So eine Bürde sollte nicht einzig allein auf einer Schulter lasten.
In der Küche machte ich mich daran Frühstück zu machen.
Ich war wirklich halb vorm Verhungern und hatte so eine schwache Vermutung, wenn ich nicht selbst für etwas zu Beissen sorgte, konnte ich noch lange warten.
Aus Lust und Laune heraus entschied ich mich dazu Pfannkuchen zu machen.
Glücklicherweise schien erst gerade jemand der beiden Einkaufen gewesen zu sein, so dass alles Nötige da war.
Sogar Blaubeeren und Erdbeeren fand ich vor. Bei den Erdbeeren musste ich grinsen.
Mein Gott, war ich verschossen.
Ich wusste zuvor schon, dass Jaron mir mehr unter die Haut ging, als eine normale Schwärmerei.
Doch jetzt wo ich endlich hinter seine Mauer durchgedrungen war, sein Vertrauen hatte, konnte ich mich darauf einlassen und kapierte erst jetzt so richtig, wie sehr ich ihm eigentlich schon verfallen war.
Der fünfte Pfannkuchen nahm in der vor sich hin brätelten Pfanne gerade Form an, als sich zwei starke Arme um meine Mitte schlangen und ein kleiner Kuss hinter mein Ohr platziert wurde,"Du riechst nach meinem Duschgel."

Beyond all reason - Gegen jede VernunftWhere stories live. Discover now