Truth Or Dare

D R E I U N D V I E R Z I G

Ruckartig fuhren wir auseinander.

"Was machst du denn hier?", fand Hunter als erstes seine Stimme wieder.

"Die Frage ist, was ihr hier eigentlich gerade macht."

"Ich wohne hier", rechtfertigte Hunter sich. "Und deine Schwester soll gleich auf meine Schwester aufpassen."

Alex sah prüfend zu mir. "Ja so war es wirklich", stimmte ich dem Typen neben mir zu.

Schließlich war genau das die Wahrheit. Ich war wirklich hier, weil ich auf Chloe aufpassen soll. Nur aus irgendeinem unbekannten Grund, war ich eine Stunde vorher hier.

Alex musterte uns misstrauisch. "Darf ich dann erfahren, warum Faith fast auf deinem Schoß sitzt?"

Schnell rutschte ich von Hunter weg auf die andere Seite der Couch. "Ich hatte etwas im Auge", rechtfertigte ich mich und spielte nervös mit meinem Händen.

Alex schien dies zu bemerken und kniff seine Augen zusammen. "Aha", antwortete er dennoch nur.

"Also was machst du schon hier?", wechselte Hunter erfolgreich das Thema. "Und wie bist du überhaupt ins Haus gekommen?"

"Zu nächst einmal ist es schon zwanzig Uhr und och bin den Schlüssel rein gekommen, den du mir letzten Monat gegeben hast."

"Idiot", konnte ich mir nicht verkneifen und fing an zu lachen.

Verlegen kratzte Hunter sich am Hinterkopf und warf ein Blick auf die Uhr. "Oh stimmt ja."

"Können wir dann los?", meinte mein Bruder.

"Jap." Hunter erhob sich von der Couch und sah dann zu mir. "Und du willst wirklich nicht mit?"

"Ne lass mal."

"Warum nicht?", versuchte Hunter es weiter.

Ich rollte mit den Augen. "Ich muss gleich auf deine Schwester aufpassen."

"Die kann auch zu Courtney."

"Ist das nicht deine Cousine?", sagte Alex.

Mein Blick huschte zu ihm.
Woher kennt er Courtney?
Die haben doch nichts miteinander zu tun?

Ach quatsch. Hunter und Alex kennen sich jetzt schon so lange, da ist das normal, dass Alex Courtney kennt.
Wenn auch nur mal kurz begegnet.
Oder?

"Ich glaube nicht, dass sie da ist."
Da war ich mir sogar sicher, wahrscheinlich fängt sie schon mit der Choreografie an.

"Dann halt nicht.", erwiderte er und ich hörte aus seiner Stimme heraus, dass er leicht enttäuscht war.
Armes Tuktuk. "Chloe müsste gleich von den Eltern von einer ihrer Freundinnen vorbei gebracht werden.

"Viel Spaß euch", wünschte ich den beiden noch, als sie das Wohnzimmer verließen.

Keine fünf Minuten später kam Hunter grinsend zurück ins Wohnzimmer.

Seufzend legte ich mein Handy aus der Hand. "Was hast du angestellt?"

"Chloe übernachtet bei ihrer Freundin."

"Dann kann ich ja nach Hause gehen", schlussfolgerte ich und wollte aufstehen.

"Nichts da. Du kommst jetzt mit uns."

"Wir haben aber Morgen Schule. Und ich muss noch was dafür erledigen."
Hab ich nicht, aber ich habe keine Lust dort hin zu gehen.

"Morgen ist ein Feiertag."

Scheiße stimmt.

"Ich hab kein Bock dahin", rückte ich nun mit der Wahrheit heraus.

"Na und. Komm jetzt, wir gehen auf eine Party."

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