~ Siebenundsechzig ~

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„Meinst du, wir können das noch irgendwie retten?“, flüsterte Ali Niall zu, der gerade dabei war sich aufzurichten.

„Wie willst du das denn noch drehen?“,  antwortete Niall ihr in normaler Lautstärke. Ali verdrehte die Augen.

„Vielleicht hat dich ja eine Mücke oder Wespe gestochen und ich musste nachsehen, wie schlimm es ist“, versuchte sie es leise lächelnd. 

Niall lachte. Manchmal war sie einfach nur verrückt.

„An der Lippe?“, fragte er sie wenig überzeugt und warf ihr einen abschätzenden Blick zu. 

„Du hast aus einem Glas getrunken und nicht vorher nachgesehen, ob sich ein Tier darin verloren hat -  im Sommer kann so etwas oft passieren.“ 

„Und anstatt das du mir Soventol besorgst, hast du versucht den Stich mit deinen Lippen zu kühlen, sehr realistisch, Ali.“ 

„Wenn du eine bessere Idee hast, tu dir keinen Zwang an“, erwiderte Ali beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Hallo?“, meldete Ava sich zu Wort und kam auf die Beiden zu, Cole im Schlepptau.

Ava sah verändert aus. Sie trug nicht mehr ihr übliches Business Outfit, das aus einer Kombination aus kurzem Rock und noch kürzerem Oberteil, gepaart mit einer langen bloden Mähne, bestand, um alle männlichen Wesen um sie herum zu bezirzen.
Nein, Ava trug tatsächlich eine einfach Jeans und  ein T - Shirt. Ihre Haare waren zurückgebunden und ihre Augen leuchteten wieder. Da hatte sich wohl jemand verliebt.

„Wir sind auch noch da.“

Ja, das sehen wir, würde Niall ihr gerne antworten. Aber der Moment schien ihm nicht ganz passend für so eine Bemerkung.

„Ich habe es dir doch die ganze Zeit gesagt“, wandte sich Ava an ihren Begleiter und ignorierte Ali und Niall geflissentlich. Ihm sollte es recht sein. 

„Ich rieche neue Pärchen in kilometerweiter Entfernung.“

„Na ja“, kämpfte Cole unsicher mit sich, ob er Ava eine nicht ganz freundliche Antwort geben durfte.
„Nach dem Song war wohl Ähnliches zu erwarten“, fuhr er diplomatisch fort.

Naill grinste. Der arme Cole. 
Ava würde ihn für immer in der Gewalt haben. Deswegen wurde er von den Jungs auch nicht als gleichberechtigt angesehen.  
Ava schien aber nicht ganz so begeistert über den neuen Mut ihres Freundes zu sein, sondern funkelte ihn kurz feindselig an. Nun hörte er auch Aleyna neben sich lachen.

„Bei unserer Ali kann man nie wissen, ich hätte gedacht sie lässt ihn abblitzen und holt sich ihn dann wieder zurück – und so war es doch auch“, entgegnete sie Cole selbstbewusst und stemmte die Hände in die Hüften.

„So genau kannst du das doch nicht wissen“, versuchte Cole erneut um seine Männlichkeit zu kämpfen.

Nialls Meinung nach eher ein aussichtsloses Unterfangen. 

„Doch, das weiß ich“, widersprach Ava ihm wütend.

„Gut, okay, wie du sagst“, murmelte er beschwichtigend und zog sie an sich, um sie kurz zu küssen. 

Niall wandte sich währenddessen Ali zu, die die Turteltauben vor ihnen belustig musterte.
Sie warf ihm einen fragenden Blick zu und hob eine Augenbraue. Ja, versuchte Nialk ihr verstehen zu geben. Ava hatte doch tatsächlich etwas Ernstes mit Cole angefangen. Und nun mussten alle Anderen darunter leiden. 

„Hallo? Wir sind auch noch da“, wandte sich Ali an die Beiden, die sie ignorierten. Sie schnaubte kurz empört auf und schüttelte den Kopf. 

„Wollte sie nicht gerade mit uns reden?“, hörte er sie fragen. Niall nickte. 

Sheet Music Where stories live. Discover now