Kapitel 12

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Pov: Ardy
„Das wird er. Er wird aufwachen und dich nicht alleine lassen. Das könnte er nicht."

Schlafen ist in letzter Zeit sowohl die Hölle, als auch der Himmel für mich. Ich träume von ihn und von unseren schönen Momenten, doch dann wache ich auf und werde in die dunkle Realität geschmissen. Die Wahrheit, die nicht Mal annähernd so aussieht wie meine Träume. Mein Leben wurde zu meiner persönlichen Hölle und jeden Tag ist es eine unglaublich anstrengende Aufgabe aufzustehen und eine Motivation zu finden diesen Tag zu überleben. Mit jedem Tag verschwand die Hoffnung das er aufwacht ein kleines Stückchen mehr und die Vorstellung, dass ich ihn wieder in meine Arme nehmen kann.
Die Ärzte sagten mir, ich solle überlegen die Geräte abzuschalten und ihn endlich die verdient Ruhe zu geben. Ich soll ihn endlich los lassen.
Aber das will ich nicht. Irgendwo in mir ist noch ein funken Hoffnung was mir sagt, dass er noch lebt, dass er noch aufwachen kann und das alles wieder wird wie früher.
Ich will nicht das er mich verlässt. Ich will nicht das er mich alleine lässt. Ich will ihn wieder bei mir haben. Ich will einfach ihn.

Nur hab ich das Gefühl das es niemand versteht. Werder die Ärzte, noch Matt. Obwohl Matt der einzige war der mir Hoffnung machte und mir jeden Tag aufs neue sagte das er aufwacht, ist er jetzt der Meinung ich soll die Geräte abschalten lassen. Ich soll ihn endlich gehen lassen. Aber das will ich nicht. Wie oft soll ich das Matt und den Ärzten sagen. Wie oft muss ich sagen, dass ich ihn nicht verlieren kann und ihn nicht gehen lassen will. Verdammt scheiße! Ich brauche ihn! Mehr als alles andere.

~~~

Heute steht der Entschluss fest. Heute werden die Geräte abgeschaltet.

Monoton sah ich aus dem Fenster, die vielen Bäume am Straßenrand.
Alle gleich und doch alle verschieden.
Der Weg zum Krankenhaus zog sich endlos lang und am liebsten würde ich raus und weit weit weg rennen.
Und doch kamen wir an, wir gingen zum Zimmer meines Verlobten und ich sah ihn.
Blass, kaputt, hilflos und krank lag er auf dem Bett. Es sah schrecklich aus. Das nervige regelmäßige piepen. Noch besteht die Chance das er aufwacht. In den nächsten paar Minuten könnte ein Wunder geschehen und er wacht auf. Er sieht mich aus seinen wunderschön  eisblauen Augen an und lächelt mich liebevoll an und sagt mir wie sehr er mich Liebt. 
Die Ärzte kamen in den Raum. Fragten mich nochmal ob ich mir sicher war. Doch ich schwieg. Ich blickte nur auf ihn herab, sah ihn mir noch Mal ganz genau an. Vielleicht hatte ich immer noch etwas Hoffnung in mir, dass er doch aufwacht. Das er genau jetzt die Augen aufschlägt.

„Bitte mach deine Augen auf"

Nur war das Glück Mal wieder nicht auf meiner Seite. Minuten stand ich vor seinem Bett und hoffte das er endlich seine Augen öffnet. Jetzt sofort und alles wird wieder gut.

„Herr Bora? Sollen wir die Geräte jetzt abschalten ?", fragte einer der Ärzte. Ich ging auf ihn zu, strich sachte über seine kalte Wange und über seine blauen Lippen.
Ich erinnerte mich wie er mit mir zusammen nach Hause ging, nächsten Tag zu mir kam. Wir zusammen kamen, meinen ersten Kuss, meine erste Bestrafung, mein erstes Mal Sex und wie ich ihn verlassen habe. Dann kam ich mit Matt zusammen, ich fing bei ihn in der Firma an zu arbeiten, die Modenshow und wie wir wieder zusammen kamen.

Durch diese Gedanken schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen, ich sah den Arzt an, der mir aufmunternd zu lächelt. Ich sah hinter mir, wo Matt stand und mich liebevoll ansah.
Leicht lächelnd nickte ich dem Arzt zu und nahm die Hand meines Verlobten und strich über seinen Handrücken.

„Ja, schalten sie die Geräte ab"

love | Tardy FF (observe 3)Where stories live. Discover now