13. Kapitel - "...ich weiß, wer du bist."

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Noch ein Tag und ich bin in der Hölle gefangen, zusammen mit dem Teufel. Meine Mutter hat mich zwar versucht zu bearbeiten, sodass ich Kim mag, aber sie hatte keinen Erfolg. Was erwartet sie auch von mir? Dass ich mich mit dem Mädchen gut verstehe, dass mir mal Erde ins Gesicht geworfen hat? Mag sein, dass sie sich geändert hat. Aber mal ehrlich. Wenn Kinder schon so früh kleine Biester sind, werden sie es auch noch sein, wenn sie älter sind und pubertieren.

„Freust du dich schon auf den Schnee?“

Louis lacht und schlägt mir auf die Schulter. Meine Koffer sind schon gepackt, so wie mein Vater es wollte. Ich hatte gestern auf einmal Lust bekommen zu packen. Ich freue mich wirklich auf das Wetter in den Bergen und vor allem auf den Apres Ski.

„Auf den Schnee schon. Mal sehen, wen man dort alles so kennen lernt.“

Ich zwinkere Louis zu und schreite die Treppen vor unserer Schule nach unten. Kathy steht an einen Baum gelehnt und beobachtet mich schon von weitem.

„Oder wen man nicht kennen lernen darf.“

Ich runzele die Stirn und schaue zu Louis. Sein Blick ist zu Kathy und ihrer Clique gerichtet. Ich grinse und stelle mich näher zu ihm.

„Was ist das zwischen euch beiden eigentlich?“

Louis grinst und mustert mich genau.

„Keine Ahnung.“

Ich schaue wieder zu Kathy. Sie hat ihren Blick von Louis und mir abgewandt und schenkt ihre Aufmerksamkeit Julian. Ich kann immer noch nicht glauben, dass die beiden wirklich ein paar waren. Wieso weiß das niemand? Hat Julian mich verarscht? Er wirkte so ernst, als er es mir gestanden hatte.

„Hörst du mir überhaupt zu?“

Louis reißt mich aus meinen Gedanken. Nun habe ich endlich Ms. J aus meinem Kopf verdrängt, schon lerne ich ein anderes Mädchen kennen, das ich nicht vergessen kann.

„Wie sehn uns später.“, sage ich, mit einem kurzen Blick zu ihm, und laufe zu Kathy und ihrer Clique. Ich spüre Louis Blick auf meinem Rücken und ich kann mir gut vorstellen, wie er verblüfft stehen geblieben ist und mich auslacht.

„Na du.“

Meine Ankunft bleibt nicht lange unbemerkt. Alle Augen sind auf mich gerichtet, doch meine hängen an Kathy.

„Na du?“, erwidert sie lächelnd. Es scheint ihr wieder gut zu gehen. Mein Krankenbesuch hat wohl Wunder bewirkt.

„Geht es dir besser?“, frage ich dennoch und schaue in ihre wunderschönen Augen.

„Ja. Ich muss noch ständig husten und meine Halsschmerzen sind nicht wirklich besser, aber ich fühle mich nicht mehr so schlapp, weißt du?“

Ich nicke. Wovon redet sie eigentlich? Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen. Ihre Mundwinkel bewegen sich ebenfalls nach oben.

„Hast du Mathe kapiert?“

Julian hat die Stille gebrochen. Er mustert mich lachend. Seine Blicke wandern zwischen Kathy und mir hin und her. Ist er eifersüchtig? Wäre er Louis oder so und ich wüsste, dass er Kathy lieben würde, würde ich mich von ihr fernhalten und auf meine eigenen Gefühle verzichten. Aber Julian ist kein wirklicher Freund in diesem Sinn. Er ist zwar nett und kann echt gut erklären, aber mehr ist da nicht. Ich würde zwar meinen Hintern für ihn verwetten, aber es kommt mir trotzdem nicht so vor, als wäre Julian einer meiner Freunde.

„Ich denke schon. Noch mal danke.“

Er nickt und schaut zu Paulina. Ihr Kopf ist zum Schnee bedeckten Boden gerichtet.

Sie ist nicht echt!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt