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Quietschend setzt sich Moon auf den Platz neben mich und erlangt sofort die Aufmerksamkeit von Ethan, Bay und mir. 

Wir sitzen an einem der Metallische, welche draußen stehen und genießen die letzten Sonnenstrahlen. Irgendwie freue ich mich schon auf den Herbst. 

,, Warum so aufgeregt?", fragt Ethan mit vollem Mund und schaut wieder zurück zu seinem Apfel. Er mag Moon immer noch nicht und ich weiß nicht wieso.

Trotz Ethan's Verhalten und dem desinteressierten Ton seiner Stimme, lächelt Moon weiterhin und macht eine verwerfende Handbewegung in Ethan's Richtung. ,, Es gibt zwei neue Schüler.", fängt sie aufgeregt an zu erzählen und kann sich kaum auf ihrem Platz halten. 

,, Ja, Theo und Aves glaube ich.", erwidert Bay schulterzuckend und legt ihr Handy verkehrtherum auf dem Tisch ab. ,, Theo ist ganz in Ordnung, aber Aves ist ziemlich arrogant."

,, Wirklich?", fragt Moon in einem leicht enttäuschten Ton. Auch ihr Lächeln wirkt nicht mehr ganz so begeistert wie zuvor. 

Ethan schaut von seinem Apfel zu mir und zieht fragend seine Augenbrauen zusammen. ,, Ist alles okay?", fragt er flüsternd, als er sich zu mir rüber lehnt. Sein Gesichtsausdruck ändert sich schnell und er wirkt besorgt. 

Ich greife nach meiner Wasserflasche und trinke einen Schluck. Es kann ja sein, dass es ein anderer Aves ist, rede ich mir ein und stelle die offene Flasche wieder auf den Tisch ab. ,, Ja, bin nur etwas müde.", antworte ich und wende mich dann zu Moon um. ,, Erklärst du mir bitte, was das Gestern war?"

Moon hatte mir weder gestern, noch heute morgen auf meine Nachrichten geantwortet. Devin hat sich am Abend mehrmals für sie entschuldigt, was ich jedoch jedesmal abgetan hab, da es wirklich nicht seine Schuld war. 

,, Was meinst du?", fragt sie unschuldig und verkneift sich ein Grinsen. 

,, Okay, wenn du es so machen willst.", erwidere ich schulterzuckend und schultere grinsend meine Tasche. ,, Wir sehen uns später. Ethan, fährst du mich später nach Hause?"

,, Sicher.", antwortet dieser dezent überfordert und legt seinen Kopf leicht schief. 

Mit einem Lächeln bedanke ich mich bei ihm und verabschiede mich dann, ehe ich in Richtung Schulgebäude gehe. Die Flure sind ungewöhnlich still. Normalerweise, wenn Mittagspause ist, ist es auf den Fluren voll und laut. 

Ich ignoriere den Ausnahmezustand und mache mich auf den Weg zu meinem Schließfach. Als ich jedoch um die Ecke gehe, erblickt mich Sophia, welche natürlich bei Liam's Freunden an seinem Schließfach steht, entschuldigt sich bei Liam und kommt auf mich zu. 

,, Kannst du mir bitte mal erklären, was das gestern war?", zischt sie mich an und packt mich ziemlich unangenehm am Arm. 

Da ich zum Stehen gezwungen wurde, bleibe ich augenverdrehend stehen und drehe mich genervt zu ihr um. 

,, Weißt du, das müsste ich dich fragen. Aber nicht nur für gestern, sondern für den letzten Monat.", fange ich zischend an und merke, wie ich anfange, mich in rage zu reden. ,, Es ist ein Wunder, dass du dich noch an uns erinnerst. Seitdem du Liam's neuer Zeitverbrauch bist, ignorierst du Ethan, Bay und mich komplett."

Sophia schnappt -wahrscheinlich gespielt- entsetzt nach Luft und legt dramatisch ihre Hand auf die Brust. Als ich jedoch meine Augen verdrehe und mich umdrehen möchte, ändert sich ihr Gesichtsausdruck ruckartig und sie packt mich wieder aggressiv am Arm. Gereizt drehe ich mich wieder um und befreie mich aus ihrem Griff. 

,, Ihr seid doch nur Eifersüchtig.", wirft sie mir arrogant vor, verschränkt ihre Arme, verlagert ihr Gewicht auf ihre linke Seite und zieht eine Augenbraue in die Höhe. ,, Außerdem bin ich kein Zeitverbrauch, er liebt mich."

,, Worauf sollen wir bitte Eifersüchtig sein?", frage ich und lache ironisch auf. ,, Wie auch immer, wenn du das glauben willst. Aber wenn Liam dich fallen lässt, brauchst du nicht wieder zu uns anzukommen."

Ich konnte ihrem Gesicht ablesen, dass sie am liebsten noch etwas gesagt hätte oder einen theatralischen Abgang abgelegt hätte. Jedoch komme ich ihr diesem zuvor, drehe mich wieder von ihr weg und mache mich -dann mal endlich- auf den Weg zu meinem Schließfach. 

,, Was hast du angestellt? Liam ist ziemlich angepisst und spamt mich damit voll, dass du ,und ich zitiere, eine Nervensäge bist, welche wieder in den Kindergarten gehen muss, um Sozialverhalten zu lernen.", ließt Devin mit einem riesigen Grinsen auf den Lippen von seinem Handybildschirm vor und schaut mich dann fragend, jedoch weiterhin grinsend, an 

Ich schließe meinen Spind und drehe mich zu ihm um. Mit ernster Miene antworte ich: ,, Sie hat mich angefangen, gefragt, was das gestern war und ich habe ihr nur mit der Wahrheit geantwortet."

Grinsend schüttelt Devin den Kopf. ,, Und was genau hast du gesagt?", fragt er amüsiert und zieht interessiert die rechte Augenbraue in die Höhe. 

,, Nur dass sie sich negativ verändert hat, ihre Freunde, welche sie seit Jahren kennt, vollkommen ignoriert und das nur, weil sie der neue Zeitvertreib deines Bruders ist.", antworte ich schulterzuckend. ,, Ach, ich habe ihr auch noch gesagt, dass sie nicht bei uns ankommen braucht, wenn er mit ihr Schluss macht."

Devin lacht leise vor sich hin und schüttelt wieder seinen Kopf. ,, Das war aber nicht nett, Violet.", sagt er mit gespielt strenger Stimme, wobei er den Zeigefinger in die Luft hält, als würde er mich gerade tadeln. ,, Du kannst seinem Zeitvertreib nicht sagen, dass sie temporär ist, das lässt sie immer traurig werden und das mag Liam nicht. Sie sind dann so wehleidig und er muss so tun, als würde es ihn interessieren." 

Wir schauen uns beide einige Sekunden ernst an, ehe wir anfangen zu lachen. Es dauert eine Weile bis wir uns wieder erholt haben und uns die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischen. 

,, Also, hast du schon mit Moon geredet?", wechselt Devin das Thema und lehnt sich an den Spind neben meinem. 

,, Ich hab sie gefragt, was das gestern sollte, aber sie hat einen auf unwissend und unschuldig gemacht.", antworte ich schulterzuckend und fahre mir durch die Haare. ,, Hast du mit ihr geredet?"

,, Ehrlich gesagt hab ich sie heute noch gar nicht gesehen.", erwidert er nachdenklich. ,, Entweder geht sie mir aus dem Weg oder sie war nicht zu Hause."

,, Sie ist draußen, falls du sie suchst.", informiere ich ihn und hole mein Handy aus meiner Hosentasche, um auf die Uhr zu schauen. Die nächste Stunde fängt gleich an. 

,, Ich kann später mit ihr reden." Devin zuckt mit den Schultern. ,, Okay, ich muss los. Wir sehen uns."

Wir verabschieden uns von einander und er macht sich auf den Weg sonst wo hin und ich mache mich auf den Weg zu meinem nächsten Kursraum. 

Natürlich werde ich auf den Weg dorthin wieder aufgehalten.

Violet ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt