,, Setz sie nicht unter Druck, Moon.", mischt sich Devin genervt ein und beißt in ein Pizzastück, welches er gerade aus dem Karton geholt hat. Die zwei andern Kartons stellt er wieder zurück auf den Tisch.
Moon verdreht die Augen. ,, Du willst es genauso dringend wissen, wie ich.", erklärt diese und setzt sich in Bewegung, um sich auf die Couch zu setzen.
,, Naja, ich kann ihren Standpunkt nachvollziehen und ich respektiere ihre Entscheidung, dass sie noch nichts mit mir anfangen möchte.", erwidert dieser auf die Aussage seiner Schwester, schaut dabei kurz traurig in meine Richtung.
Ich stehe schweigend auf und nehme mir den letzten Pizzakarton, welcher auf den Tisch liegt. Moon hatte ihren sofort an sich genommen.
,, Du hast noch gesagt!", ruft Moon wissend aus und schaut vielsagend zu ihren Bruder.
,, Manchmal ist das Timing scheiße." Devin zuckt mit den Schultern und kaut auf seinen Bissen Pizza herum.
Schweigend beobachte ich die Szene vor mir. Moon wirkt unzufrieden und starrt ihren Bruder mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an.
,, Was sagst du dazu, Vio?", fragt sie nun mich und dreht sich in meine Richtung.
Unschuldig schaue ich sie an und zucke mit den Schultern. ,, Ich bin zu hungrig, um etwas zu irgendwas zu sagen.", sage ich leise und beiße in mein Pizzastück.
Moon verdreht die Augen. ,, Ihr seid unmöglich.", murrt sie genervt und fährt sich durch die Haare.
Ich zucke wieder mit den Schultern und bemerke, wie etwas in meiner Hosentasche surrt. Mit schnell klopfenden Herzen hole ich mein Handy aus meiner Hosentasche und schaue auf den Display. Ethan. Grinsend streiche ich über das Display und halte es an mein Ohr.
,, Wie kann ich dir behilflich sein?", frage ich förmlich und schaue zu den Geschwistern, welche mich irritiert anschauen.
,, Liam hat Sophia fallen gelassen. Wir treffen uns alle bei Bay und ich wollte fragen, ob du auch kommen möchtest.", sagt er kühl und das Klimpern von Tellern ist im Hintergrund zu vernehmen. ,, Wenn du nicht zu beschäftigt mit den Petrov-Geschwistern bist natürlich."
,, Ethan.", mahne ich leicht geschockt, leicht verärgert. ,, Ich bin gleich da."
,, Okay.", erwidert er und legt auf, ehe ich noch etwas sagen kann.
Komplett aus der Bahn geworfen halte ich das Handy vor mein Gesicht und schaue es wahrscheinlich wie etwas, was ich zum ersten Mal sehe, an.
,, Ist alles okay?", fragt Moon vorsichtig und mustert mich.
Ich drehe meinen Kopf in ihre Richtung und schaue sie irritiert an. ,, Ich glaube, Ethan ist sauer auf mich."
,, Und wieso denkst du das?", fragt Devin desinteressiert und greift nach der Fernbedienung, um den Fernseher einzuschalten.
,, Hör auf eifersüchtig zu sein.", Moon verdreht ihre Augen. ,, Wie auch immer. Wieso denkst du, dass Ethan auf dich sauer ist?"
,, Er hat angerufen, dass Liam und Sophia Schluss gemacht haben. Dann hat er gesagt, dass sie sich bei Bay treffen, wobei er dann meinte, dass ich kommen könnte, wenn ich nicht zu beschäftigt damit bin, etwas mit euch zu machen.", erkläre ich und ziehe die Augenbrauen zusammen.
Moon schaut kurz zu Devin, wobei sich ein Grinsen auf ihren Lippen gebildet hat. ,, Anscheinend ist Devin nicht der Einzige, der hier eifersüchtig ist.", lacht sie leicht und kneift ihm in die Wange. ,, Zurück zum Thema: Soll ich dich zu Bay fahren?"
,, Das wäre nett.", erwidere ich und stehe von meinem Platz auf.
,, Gut, bis später, Bruderherz.", verabschiedet sie sich von Devin und springt von der Couch auf, wobei sie jedoch vergisst, dass sie eine Pizza auf dem Schoß hat und diese dann fallen lässt. Entsetzt schaut sie auf den Karton. ,, Opps." Schulterzuckend steigt sie über den Karton und läuft aus dem Raum.
,, Tschüss, Devin.", verabschiede ich mich auch von ihm und lächel' ihn an. ,, Danke für's zuhören."
,, Danke für's Erzählen.", erwidert er und erwidert mein Lächeln halbherzig. ,, Viel Spaß mit deinen Freunden."
Ich nicke und bewege mich aus dem Raum. Das plötzliche Auftauchen von Schuldgefühlen überkommt und irritiert mich. Kopfschüttelnd trete ich aus dem Haus und werde kurz darauf verwirrt von Moon angestarrt.
,, Alles okay?", fragt sie und mustert mich. ,, Oder willst du wieder reingehen?"
,, Ja.", maule ich unsicher. ,, Wieso bist du so auf Devin und mich fixiert?"
Wir steigen beide in den Wagen und schnallen uns an. Moon schaltet den Motor an und manövriert den Wagen aus ihrer Einfahrt.
Sie zuckt mit den Schultern. ,, Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dir das schonmal erklärt habe, aber ich möchte, dass er glücklich ist. Außerdem denke ich, dass er jemanden wie dich braucht.", erklärt sie mir und das neckische Lächeln auf ihren Lippen ist verschwunden. Auf einmal wirkt sie bedrückt.
,, Was meinst du mit 'jemanden wie dich'?", frage ich weiter.
Es ist eine Weile still. ,, Vio?", fragt durchbricht sie die Stille. Ihre Stimme hört sich besorgt und traurig an.
,, Hm?", erwidere ich erschöpft und schaue zu ihr. Natürlich schaut sie mich nicht an.
,, Devin braucht jemanden, der für ihn da ist. Jemanden der nicht mit ihm verwandt ist.", erklärt sie und hält den Wagen an. ,, Ich weiß, dass er dich vor zwei Tagen angerufen hat."
Leicht geschockt reiße ich die Augen auf. ,, Was meinst du?"
,, Einer seiner Freunde hat mich angerufen.", erklärt sie enttäuscht. ,, Er hat mir alles erzählt. Auch, dass er dich angerufen hat."
,, Tut mir Leid.", murmel' ich beschämt und meide ihren Blick. ,, Ich wollte es nicht verheimlichen. Aber Devin wollte nicht, dass du dir Sorgen machst."
Sie schaut zu mir. Ihr Blick ist voller Trauer und Schmerz. ,, Ich weiß. Du siehst das vielleicht noch nicht, aber er braucht dich."
Ich rutsche in meinem Sitz herum. ,, Ich sollte gehen. Dieses Gespräch geht in die falsche Richtung.", flüstere ich unangenehm und greife nach der Türklinke.
,, Bis morgen, Vio.", verabschiedet sie sich von mir und lächelt gezwungen.
,, Bis morgen.", verabschiede ich mich von ihr und steige aus dem Wagen. Ich bleibe so lange stehen, bis ich den Wagen nicht mehr sehen konnte und drehe mich dann um, um in den Wohnungskomplex von Bay einzutreten.
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Violet ✔
ChickLit» Du kannst dich nicht vor deiner Vergangenheit weglaufen, geschweige den verstecken.«