20 - zocken?

2.5K 211 85
                                    

Manus Sicht

"Geht es dir besser? Ist dir noch schwindelig?" Wollte ich wissen und lächelte den Braunhaarigen freundlich an.
Als sei er herausgefordert worden, stellte er die Nudeln beiseite und rappelte sich auf. Langsam verlagerte er sein Gewicht auf seine Füße und stellte sich anschließend sogar aufrecht hin, er ging nur wenige Schritte, bis er mich freudig angrinste und nickte: "Alles wieder gut" erklärte er stolz.
"Ich hab halt Superkräfte" zuckte ich triumphierend die Schultern und schmunzelte. Palle kicherte, setzte sich erneut auf sein Bett und machte dort weiter, wo er aufgehört hatte; er aß Nudeln.
"Vermutlich war das einfach etwas zu wenig Schlaf, die letzten paar Tage. Und.. zu wenig Essen." Gab er verlegen zu.
"Ich dachte, du arbeitest in nem Restaurant?" Grinste ich.
"Ja schon, aber trotzdem darf ich da doch nichts von dem dort zubereiteten Essen essen!" er schob sich die Gabel in den Mund.
"Also ich an deiner Stelle, würde rund um die Uhr Appetit haben." Gab ich kichernd zu, auch Palle begann, zu grinsen. Er aß weiter.

Palle und ich verbrachten den ganzen Nachmittag zusammen. Wir redeten, aßen Nudeln, lachten und genossen es einfach, beieinander zu sein. Ich hatte Spaß, riesen Spaß. Wir lachten. Wir waren froh, waren glücklich.
Und ich wünschte, ich hätte es noch länger sein können.

Es war gerade 21 Uhr geworden, als ich meine Wohnung aufschloss und mich müde hinein schleppte. Ich schmiss meine Schuhe in eine Ecke und trank einen Schluck Wasser aus dem Wasserhahn.
Jemand klopfte an meine Tür. Das Klopfen war leise, aber dennoch so laut, dass ich es trotz des rauschenden Wassers hören konnte.
Ich wischte meinen Mund ab und öffnete die Tür, vor dieser stand Maudado.
Als er mich erblickte, strahlte er als gäbe es kein Morgen, seine Augen funkelten.
"Endlich bist du zu Hause, ich versuche schon den ganzen Abend, dich zu erreichen" fing mein bester Freund an: "Wo warst du?"
"Bei Palle, in Hamburg" sagte ich leicht rötlich.
"Wie wars?" Lächelte Maudado.
"Ach.. wirklich schön, Aber das ist doch jetzt gar nicht so wichtig. Wie geht es dir, ist das mit den Schmerzen schon besser?"
Maudado schüttelte entrüstet und leicht enttäuscht den Kopf: "Nein, ich wünschte, es wäre so."
"Hm.." Gab ich leise von mir: "Was wolltest du eigentlich? Wieso versuchst du schon den ganzen Abend, mich zu erreichen?" Fragte ich.
"Nichts besonderes" erklärte der Blonde: "Ich weiß gar nicht so genau... Irgendwie."
Ich nickte leicht verwundert.
"Hast du Zeit, um vielleicht.. etwas zu zocken? Oder so?" Fragte er.
Ich seufzte entrüstet: "Würde ich gerne, wirklich! Aber.. Ich glaube, ich wäre heute Abend lieber alleine. Den Abend nett ausklingen lassen, nen Film schauen, und danach gemütlich schlafen gehen." Ich lächelte: "Aber die Tage gerne mal, okay?"
Maudado nickte.
"Außerdem sehen wir uns ja morgen schon wieder. Um 17 Uhr werf ich die Waschmaschine an, nicht vergessen!" Mahnte ich ihn gespielt ernst und stupste ihn leicht an, er grinste enttäuscht.
"Ja, okay. Dann... will ich auch gar nicht länger stören." Erwiderte Dado: "Gute Nacht, Manu. Schlaf gut."
Ich nickte: "Ja, Du auch. Danke"

Als Dado sich umdrehte und gerade gehen wollte, stoppte er. Er hielt inne und drehte sich erneut zu mir um. Leise und vorsichtig brachte er einen Satz raus: "Darf ich dich umarmen?"
Als Antwort darauf, streckte ich meine Arme herzlich aus und lächelte freundlich.
Sofort stürmte Maudado auf mich los und umklammerte meinen Körper mit aller Kraft, und zeitgleich ziemlich schwach. Ich erwiderte die Umarmung und strich seinen Rücken rauf und runter.
"Was ist denn heute los mit dir?" Schmunzelte ich, er zuckte die Schultern: "Ich habe gerade einfach Lust, umarmt zu werden. Ich brauche das gerade.. irgendwie." Erwiderte er.
Ich nickte verständnisvoll: "Ja, das kenne ich gut."

Vorsichtig ließ er mich los und sah in meine Augen, ich in seine.
"Machs Gut, Manu" lächelte er.
"Bis Morgen, Träum was Tolles." Antwortete ich lächelnd. Er nickte.
Relativ schnell drehte er sich anschließend um und stapfte die Stufen hinab in seine Wohnung.
Ich schloss meine Tür und seufzte.
Die Umarmung tat mir mindestens genauso gut, wie ihm. Ich vermisste Palle. Ich vermisste ihn sehr, vielleicht sogar mehr, als es überhaupt gut war. Doch ich konnte nichts dafür! Es waren meine Gedanken, die verrückt spielten. Ich wollte doch eigentlich gar nicht sie ganze Zeit an ihn denken, doch irgendwie ging es nicht anders. Es ging einfach nicht anders.

Ich blieb noch lange auf, hatte nebenbei einfach so einen Film an, auf den ich mich ohnehin nicht konzentrierte. Ich dachte an ihn, Palle. Wie hätte es denn auch anders sein können?
Es vergingen Stunden und aber viele Stunden, bis es kurz vor halb drei war und ich endlich an einen Punkt kam, an dem ich mir sicher war.
Ja, ich hatte mich wieder in Palle verliebt.
Und ja, ich hatte Angst davor.
Und ja, ich werde kämpfen. ||

Hey na :3
Pani hat heute Abend 20:15 Uhr 'nen Horror Stream, bin gespannt :D
Schaue den mit meiner Freundin, yaya
Was macht ihr noch so? <3

ich wünschte,... || KürbistumorWhere stories live. Discover now