56 - deine ständigen Tritte

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Palles Sicht

"Ich weiß gar nicht genau", sagte Manu vorsichtig und setzte sich auf, "Ich bin eingeschlafen, als der Kamin noch an war. Aber das mache ich öffter, da kann eigentlich gar nichts passieren." Er kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf und seufzte.
"Scheinbar schon", erwiderte ich und nahm Manus Hand, "Aber hey, alles ist gut. Du bist wach, bist am leben! Es geht dir gut, und die Wohnung steht auch noch", ich kicherte, "Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist, Manu. Du.. Du kannst dir das gar nicht vorstellen."
"Doch, kann ich", erwiderte Manu und löste sich von meinem Handgriff, "Wollen wir nicht langsam einen Arzt rufen?"
Ich nickte, schluckte und holte einen Arzt, welcher sich sehr freute, Manuel wach zu sehen.
"Wie schön, dass es Ihnen gut geht!", sagte er und führte letzte Untersuchungen an ihm durch. Manuel sollte noch eine Nacht bleiben, damit ihm noch immer Sauerstoff zugeführt werden konnte, und danach durfte er nach Hause kommen.

"Wissen Sie schon, was in unserer Wohnung los war?", fragte ich den Arzt.
"Tatsächlich hat die Feuerwehr sich heute morgen gemeldet. Es lag nicht an dem Feuer, das über Nacht brannte, sondern daran, dass das Rohr, über das der Rauch aus dem Haus geleitet wurde, einen Riss hatte. Durch diesen Riss kam mehr Rauch in die Wohnung, als dass er hinaus ging. Das Rohr wird heute Nachmittag ausgetauscht. Sie hatten Glück, das überhaupt bemerkt zu haben. Es hätte auch ganz anders ausgehen können."

Manu und ich sahen uns an. Wie gerne ich ihn geküsst hätte. Wie gerne ich ihn im Arm gehalten hätte und ihn beschützt hätte. Nichts und Niemand sollte mir jemals wieder meinen Manuel wegnehmen, oder auch nur anrühren.

"Aber zum Glück ist es ja nicht anders ausgegangen", sagte Manu leise und sah den Arzt an. Er zwang sich zu einem kurzen Lächeln, und sah dann wieder zu mir. Ich hatte noch immer nicht von ihm abgelassen, ich sah ihn einfach nur lächelnd an.
"Kann ich nochmal hier schlafen? A-also.. wenn das für dich okay ist", fragte ich Manuel und spielte nervös mit meinen Fingern. Ich hatte Angst, er würde mich abweisen und wegschicken. Durchaus verständlich, hätte mich aber dennoch ziemlich enttäuscht.
Er zuckte die Schultern und nickte gelassen: "Klar, wieso nicht?"
"Gut", lächelte ich.
"Gut", lächelte er.

Die ganze Zeit war es eher distanziert zwischen uns. Ein Außenstehender hätte sofort gemerkt, dass wir eigentlich sehr gut miteinander auskamen, sber irgendetwas zwischen uns stand.
Und das war sehr wahrscheinlich, dass Manuel in mich verliebt war, und er mir nicht glaubte, dass Leon nur ein einfacher Freund ist.

Als es Abend wurde, saßen Manu und ich nebeneinander auf seinem Krankenbett und sahen uns einen Disneyfilm auf meinem Laptop an, welchen ich geholt hatte.
"Manu?", unterbrach ich den Film.
"Ja?", erwiderte er.
"Ich muss dir was erzählen,... bezüglich Leon.", sagte ich leise und schaute ihn an. Auch sein Kopf schwenkte sich gespannt in meine Richtung. "Erzähl", sagte er.

"I-ich wollte nur sagen, dass Leon einen Freund hat. Einen festen Freund. Al-"
"Ist das dein Ernst, Patrick?", unterbrach er mich laut, setzte sich auf, und sah mich mit großen Augen an, "Wenn du dich jetzt bei mir ausheulen willst, weil dein ach so toller Leon verliebt ist, dann mach das bitte nicht bei mir. Ich bin auch ohne deine ständigen Tritte kaputt genug, es reicht mir. Es tut mir wirklich, wirklich leid, Palle, aber ich bin wirklich der Falsche zum Ausheulen."
Seine Stimme war laut und energisch, er klang wütend und verletzt. Mein Mund blieb einfach nur offen stehen, während ich langsam den Kopf schüttelte.

"Was? N-nein! Ich will mich nicht ausheulen, Ich habe keine Gefühle für Leon", erklärte ich, "Damit wollte ich nur sagen, dass er wirklich nur ein Freund ist und zwischen uns nichts läuft. Ich habe keine Gefühle für ihn, und er hat einen Freund. I-ich wollte dich nicht verletzen, sondern lediglich... D-dir lediglich Bescheid geben." Ängstlich erklärte ich meinen Gedanken, immer wieder schwankte mein Blick zwischen seinen Augen und dem Boden.
"Das.. Tut mir leid", erwiderte Manu gerötet, "War.. total blöd von mir. Ich arbeite dran", stumm wandte er sich dem Bildschirm zu und schaute den Film weiter, als sei nichts passiert, was ich ihm widerwillig gleichtat.
Es tat weh, diese distanzierte Art. Es tat unglaublich weh.

Die Nacht kam. Ich legte mich auf die Matratze am Boden und wir schliefen ein, ich liebte sein leises Atmen im Hintergrund und sein leises Grummeln, während er schlief. Das tat er schon immer.
Der Morgen brach an, einige letzten Untersuchungen, um sicher zu sein, dass wirklich alles gut war, und schon saß Manu neben mir auf dem Beifahrersitz im Auto auf dem Weg zu uns nach Hause.
In einer Woche war Weihnachten. ||

Hey Freunde :)
Tut mir leid, dass der Part etwas schwach ist, also echt nicht so bedacht und schön geschrieben ist wie die anderen, aber auf Grund von Weihnachten und meiner Familie hatte ich keine Zeit, genauer zu überlegen. Ich hoffe, es ist okay. Ich versuche morgen wieder Power zu geben <3

ich wünschte,... || KürbistumorWhere stories live. Discover now