56. Persönlich

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Auch wenn ich von ihm bisher am wenigsten mitbekommen hatte, wirkte das breite Lächeln sehr bekannt und einladend.

"Vielleicht solltest du mal deine Blickrichtung ändern."

Verwirrt starrte ich den Mann an, welcher sich als Jimin herausstellte.
Als ich nicht antwortete, seufzte er nur und wollte sich neben mich in den Schnee legen, jedoch setzte er sich sofort wieder aufrecht hin, da ihm das weiße Pulver doch etwas zu kalt schien.

" Mein lieber wir kennen uns seit fast zwei Monaten und das einzige was du machst ist hier sitzen und dich selbst bemitleiden."

Fassungslos starrte ich ihn an.
Jimin wäre eigentlich der letzte von dem ich erwartete hätte sowas zu hören. Er verletzte mich nicht nein. Ich war einfach nur erstaunt.

"Eventuell solltest du deinen Mund mal schließen. Naja denk doch mal nach Taehyung. Wie bist du herkommen, warum und wer ist bei dir."

Hackte er weiter nach und formte mit seinen Händen kleine Kugeln aus dem Schnee, welche aber sofort wieder auseinander rieselten.

"Na ich bin hier um EXO und Pentagon zu bekämpfen. Um mich von dieser ewigen Jagd zu befreien und-"

Ich stockte. Welche Gründe hatte ich eigentlich genau. Gab es noch andere außer mein eigenes Wohl?
Verwundert sah ich Jimin an. Dieser jedoch hatte wie immer sein sanftes Lächeln und blickte mich verständnisvoll an.

"Ich weiss warum du hier bist. Einer deiner Gründe ist Jungkook mein Lieber. Eventuell solltest du mal mehr nachdenken."

Ich wusste worauf er hinaus wollte, senkte jedoch nur meinen Blick hinab auf die Mischung aus Schnee und Sand.

"Jimin. Nenn mir eine Sache die ich bisher für Jungkook getan hab. Nichts. Überhaupt nichts was uns irgendwie weiterhilft.

Verwundert sah ich wieder auf als ich plötzlich hörte wie er leise lachte. Es war ein nettes Lachen. Seine Augen waren enger geworden und seine Zähne wurden sichtbar.

"Man, du bist aber auch blöd.
Ich weiss nicht wie ich es ausdrücken soll, aber ohne dich wäre Jeon Jungkook tot."

Ich riss meine Augen auf und starrte Jimin an als wäre er eine neue Lebensform. Im wie fern soll ich denn bitte Jungkook das Leben gerettet haben.

" Vielleicht wird dich das jetzt etwas schockieren, aber ich bitte dir mir zuzuhören."

Flüsterte Jimin nun mit etwas ernsteren Blick und lehnte sich zu mir rüber.
Ich nickte nur bejahend und schluckte unhörbar.

"Wie du vielleicht weiß habe ich die Psychologie der Menschen durch eigenes Handeln studiert. Durch diese mir gegebene Gabe kann ich alles in jeden sehen."

Er machte eine kurze Pause, wie es für ihn typisch war wollte er wahrscheinlich einen Erzähler Effekt erzielen um alles spannender zu machen. In der Tat wunderte es mich nicht das dieses Genie auch noch die Menschliche Psychologie deuten konnte.

" Jeder Mensch tickt anders. Und auch wenn du es nicht so sagen würdest, Jungkook und du sind Menschen, nur in einer anderen Form oder anderen Entwicklung. Ich persönlich würde sagen das ihr einfach nur einen anderen Namen habt. Einfach nur andere Silben die über die Lippen kommen wenn du verstehst was ich meine."

Er hatte einen eindringlichen Blick, und erzählte erst weiter als er sicher war das ich ihm auch folgen konnte.

" Nun diesen Aspekt das ihr etwas anderes an euch habt, habe ich ausgelassen und euch genauer angesehen.
Du musst wissen Taehyung,
Jeon Jungkook ist ein Psychisches Wrack."

Beendete er den Satz wieder mit einer kurzen Pause is schaute mich unsicher an. Ich jedoch wollte ihm in diesen Moment nicht wirklich angucken, da ich nicht wollte das er meinen Gesichtsausdruck erkennen konnte. Ich versuchte eine ernste Miene zu ziehen, jedoch schreite ich innerlich laut. Es war als würde meine Seele weinen.

"Was ich damit sagen möchte, ist das er nur wegen dir lebt. Wärst du nicht da und würdest ihm halt geben, hätte er sich wahrscheinlich schon längst umgebracht. Ich möchte nicht das du das falsch verstehst, er selber weiss nicht warum.
Aber als ich mir sein Verhalten angeschaut habe, ist mir der Schmerz aufgefallen den er hat. Er setzt so zusagen eine Fassade auf.
Nur in deiner Gegenwart ist es ihm möglich glücklich zu sein ohne Hintergedanken. "

Mein Herzschlag erhöhte sich. Ich wusste nicht ob es mich freuen sollte oder ob ich in Tränen ausbrechen sollte.
Kenne ich Jungkook wirklich?

"Ich vermute das Jungkook eine Persönlichkeitsstörung hat, was soviel bedeutet das er zwei verschiedene Seelen in sich trägt.
Außerdem lässt seine Vergangenheit auch darauf schließen, nämlich das diese komplett ausgelöscht wurde.
Es könnte sein das Jungkook bevor er in diesem Wald aufgewacht ist, ein vollkommen anderer Mensch war."

Schmerzen. Schmerzen zogen sich durch meinen Körper. Es waren solche Schmerzen die man spürt wenn jemand gestorben ist.
Warum leidet er so. Warum er.

"Nun ja Taehyung, Jungkook weiss nichts von seiner eventuellen Seelenspaltung, und ich möchte auch nicht das er vorerst davon erfährt ok?"

Mit leeren Augen nickte ich. Ich war kaum fähig weiter zu agieren und schaute nur weiter stumpf auf den Boden.

"Ich erkenne wenn Menschen verliebt sind Taehyung."

Aus meiner starre aufwachend sah ich ihn verwirrt an.

"Das was ihr beide euch schenkt, ist Liebe. Der einzige Grund zum Leben ist im Moment für ihn deine Liebe. Also gib sie ihm."

Er sagte es sanft, so sanft als könnte der laue Wind seine Wörter davon tragen.

"Ich weiss das du denkst das du nicht lieben kannst, aber merkst du nicht das dieser junge Mann nur von deiner Liebe lebt? Einzig von deiner herzensliebe, also gib ihm dieses bisschen etwas das er verlangt und halte ihn so am Leben bis er schafft mit dir zusammen zu stehen."

Irgendwas lösten diese Worte in mir aus. Irgendwie machte es Klick in mir, als würde ein Schalter in mir umgelegt zu werden.
Auch wenn ich in letzter Zeit so emotionslos war, fühlte es sich nun so an als würden all diese gegüllte wieder kommen.

"Danke Jimin."

Erwiderte ich nur kurz , ehe ich aufstand und zurück den Strand hoch , am Lagerfeuer vorbei wieder zum Zelt rannte.
Ich überlegte nicht lange sondern riss den Reißverschluss auf.
Dort lag er. Friedlich.
Sein Mund stand leicht offen und seine Haare waren verstrubbelt. Wie immer wenn er schlief.
Ein Engel.
Ohne Pause betrat ich den engen Raum und verschloss das Zelt. Eine Träne kullerte mir die Wange hinab. Und je länger ich mir den so freundlich schlafenden Jungen anschaute, desto mehr wurden es.
Ich hätte ihn niemals so ignorieren dürfen wie in letzter Zeit.
Ich legte mich direkt neben ihn und zog ihn mit beiden Armen an mich heran.
Sein Kopf war nun meiner Brust zugewandt und verschlafen öffnete er ein Auge.

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BITCH U THOUGT AHAHAHHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHHQHAHAHAHAHA

My Demons | VkookWhere stories live. Discover now