Kapitel 8

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Mit meinen Kopfhörern in den Ohren hörte ich Avril Lavignes Girlfriend, während ich auf das Haus der Vierus zulief. Es war ein Sonniger Donnerstag und ich hatte mich wie ein kleines Kind an Weihnachten gefreut, als ich nachdem ich nach Hause gekommen war, eine Nachricht von Asher bekommen hatte, in der er sich erkundigte, ob ich Lust hatte, noch vorbei zu kommen. In Lichtgeschwindigkeit hatte ich auf dem Display meines Smartphones herumgetippt und ihm geantwortet, dass ich schon auf dem Weg war.

Als ich jetzt schließlich vor der Türe stand, schaltete ich meine Musik aus, zog mir die Kopfhörer aus den Ohren und steckte sie mir in die Hosentasche meiner schwarzen Jeans, die ich letzten Dienstag gekauft hatte, als Luna mich mit sich zum shoppen geschleppt hatte.

Ich betrat die Villa, nachdem ich bemerkt hatte, dass die Haustüre einen kleinen Spalt geöffnet war, und schloss sie hinter mir sicherheitshalber gleich, da mir eine Begegnung mit verrückten Vampiren für mein restliches Leben reichten.

Meine Stirn runzelte sich, als ich Lunas sonst recht leise und beherrschte Stimme aus dem oberen Stockwerk laut schreien hörte und noch mehr verwunderte es mich, als eine mir unbekannte Stimme ihr Paroli bot.

Bei dem Versuch, langsam die Treppe hinauf zu steigen, da ich wusste, dass ich mich bei dem kleinsten Geräusch verraten würde, wäre ich beinahe über meine eigenen Füße gestolpert und die im Licht glänzenden Stufen beinahe wieder herunter gepurzelt, wenn ich mich nicht rechtzeitig an dem Geländer festgehalten hätte.

Nachdem ich noch einmal tief Luft geholt hatte, setzte ich meinen Weg fort und legte meinen Kopf schief, als ich verstand, was Luna und die mir unbekannte Stimme, die aber eindeutig zu einem jungen Mann gehören musste, laut herum brüllten.

„Und wieso bist du überhaupt hier?“, fragte Luna in lautem Ton und ich sah sie in Gedanken mit vor Wut verzerrtem Gesicht vor dem Typen stehen, zu dem die andere Stimme gehörte, und die Zähne fletschte.

„Ich bin zufällig ein guter Freund deines Bruders und wurde von diesem eingeladen, Süße“, gab der Typ ruhig zurück und lachte danach leise.

„Ich verstehe nicht, wie mein Bruder mit so einem Idioten wie dir befreundet sein kann!“, keifte Luna aufgeregt.

„Nur weil du neidisch auf mein total gutes Aussehen und meinen Charme bist, gib es zu, Süße“, nach diesem Satz konnte ich nicht einfach als meine Augen zu verdrehen und stumm zu seufzen. Der hatte ja ein Ego, dass mindestens so groß war wie Kanada!

„Vaughn!“, schrie Luna und meine Augenbrauen schossen bei diesem Namen in die Höhe. War das nicht dieser Typ, den Luna mir auf ihrem Laptop gezeigt hatte, und Herzen dabei um ihren Kopf flogen?

„Wieso wusste ich, dass ich dich auch dazu bringen kann, meinen Namen zu schreien, ohne dass ich dich anfasse?“, Vaughn lachte amüsiert auf, während mir die Kinnlade herunter klappte und ich beinahe etwas gesagt hätte, wodurch ich aufgefallen wäre, was wiederum ziemlich peinlich gewesen wäre.

„Du bist so ein Mistkerl“, fauchte Luna und ich konnte mir vorstellen, dass sie sich gerade mit der flachen Handfläche vor die Stirn schlug.

„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass es ziemlich unhöflich ist, andere Leute zu belauschen?“, ich hätte beinahe einen lauten Schrei losgelassen, als mir jemand ins Ohr flüsterte und mir dann schnell eine Hand auf den Mund drückte, um das zu vermeiden.

Als ich meinen Kopf drehte, war ich überrascht Roman dort mit einem belustigten Grinsen im Gesicht zu sehen. Mit schief gelegtem Kopf hob er seine Augenbrauen und wartete offensichtlich auf eine Antwort von mir.

Mein Herzschlag hatte sich wieder einigermaßen von dem Schreck erholt, als ich Romans Hand von meinem Mund entfernte und ihn danach an funkelte.

„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass es ziemlich unhöflich ist, sich an andere Leute heranzuschleichen und ihnen dann einen total schrecken einzujagen?“, fragte ich im Flüsterton zurück und verbarg meine leichte Wut kein bisschen.

Chased; Angelsoul SagaWhere stories live. Discover now