9. Kapitel

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Fateum, das Reich, welches die Heimat von gewöhnlichen Menschen und ebenso dem Volk der Leere war, wurde gezeichnet von Zerstörung und Elend. Es war wahrlich eine Zeit der Dunkelheit, denn es herrschte Krieg zwischen diesen beiden Nationen. Der Grund dafür war die Ungleichheit. Die wenigen Angehörigen, des Volkes der Leere unterschieden sich optisch von den gewöhnlichen Bürgern Fateums. Die Männer waren um ein vielfaches größer und kräftiger gebaut. Ihre Muskeln waren ebenfalls um ein vielfaches stärker, was ihnen ermöglichte fast schon unmenschliche körperliche Leistungen zu erbringen. Die Frauen besaßen einen sehr kurvigen und attraktiven Körperbau. Die meisten waren bildschön, als wären sie Göttinnen nachempfunden worden und sie wussten, wie sie ihre sexuellen Reize auszuspielen hatten. Über sie wurde erzählt, dass sie ihre Seelen Hades im Eintausch für ihr Äußeres gegeben haben sollten. Deshalb wurde eine Frau, vom Volk der Leere stammend, in bürgerlichen Kreisen abwertend "Sukkubus" genannt.

Aber dies war nur einer ihrer Unterschiede. Ihre biologische Veranlagung ermöglichte es ihnen, eine eigene Kriegskunst zu entwickeln. Diese war unerlernbar, sie wurde genetisch weitervererbt und sie schworen niemals diese Kriegskunst zu nutzen um anderen zu Schaden. Diese Kraft sollte stets lediglich zur Selbstwehr oder Verteidigung seiner Mitmenschen genutzt werden. Der Bruch dieses Schwurs wurde mit sofortiger Exekution bestraft. Keiner konnte die wahre Stärke dieser Technik einschätzen. Unzählige Soldaten waren bei dem Versuch sie zu erkennen gescheitert. Die Kriegskunst erhielt den Namen "Hakai-ken".
Das Volk der Leere bestand aus gerade einmal 100 Menschen.

Die Folgen, die Unterschiede zwischen Nationen immer wieder mit sich brachten waren Eifersucht, Verständislosigkeit und Diskriminierung. In diesem Falle war es nicht anders. Man versuchte das Volk der Leere mit aller Macht zu Unterdrücken und aus der Gesellschaft auszuschließen. Man nahm ihnen ihre Rechte. Sie fanden keine Arbeit mehr, durften keine Kirchen oder Tempel des Landes betreten und viele weigerten sich ihnen sogar Grundbedürfnisse wie Lebensmittel und Kleidung zu verkaufen. Sie wurden in einen entlegenen Landesteil verbannt aufgrund ihrer Unterschied. Man war der Meinung, dass sie ihnen mit ihrer Präsenz Schaden würden und Irrglauben verbreiten würden. Zusätzlich seien sie nicht "Rein", da sie nicht jeden Sonntag in die Kirche gingen, um zu beichten.

Es dauerte nicht lange bis sie rebellierten. Sie verlangten Gleichheit und wollten ein normales Leben führen dürfen, doch anstatt, dass man ihnen diese Rechte zusprach, ordnete der damalige Herrscher ihre Vernichtung an. Man hatte sie jedoch gewaltig unterschätzt. Man dachte, dass eine Niederlage unmöglich sei, da das Volk so stark in der Unterzahl war und keiner "Hakai-ken" sonderlich stark einschätze. Doch stellte sich dies schnell als ein enormer Fehler heraus, denn genau aufgrund des "Hakai-Kens", ging dieser Krieg, als der grausamte in der Geschichte Fateums ein. Die Krieger der Leere fanden mit der Zeit gefallen am Morden und Zerstörten. Sie waren den Soldaten mit ihrer Kriegskunst weit überlegen.
Niemand konnte sie mehr unterdrücken.
Niemand konnte sie besiegen.
Niemand konnte sie aufhalten.
Sie konnten nun all dies tun.
Es folge eine Zeit der Ignoranz, des Hasses, der Unterdrückung und dies alles über Jahre hinweg.

Die Göttin der Sterne, Asteria, war nicht mehr bereit einfach nur diesem Grauen zuzusehen. Sie flehte ihren Mann Perses, der als klügster Titan und gleichzeitig als Gott der Zerstörung bekannt war, unter Tränen um Hilfe an. Sie verstand nichts von Kriegskunst, aber sie wollte diese Finsternis nicht länger spühren müssen. Perses ertrug es nicht seine Frau leiden zu sehen. Also erschufen sie zusammen zwei Menschen. Ein Mädchen namens Deneb und ein Junge, der den Namen Albireo trug. Sie waren die ersten eines Volkes, das heute als das "Lichtvolk" bekannt wurde. Asteria gab ihnen ihre Güte, Hoffnung, unverwüstbaren Willen und Geduld. Perses schenkte ihnen die Kräfte, die sie brauchten um den Krieg zu beenden. Doch sie mussten selbst herausfinden wie. Es war ihr Schicksal, das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse wieder herzustellen und Fateum den Frieden zu bringen.
Die beiden zogen durch das Land und versuchten mit ihrer Ideologie zu allen Menschen durchzudringen. Sie fanden viele Anhänger, die nur nach einer friedlichen Zukunft strebten. Meist hatten diese ihre Familien im Krieg verloren oder selbst einen hohen Preis gezahlt. Diese Menschen fanden bei Deneb und Alberio Zuflucht. Doch leider konnten sie mit ihren Worten nicht alle überzeugen.
Der Hass hatte tiefe Narben in den Herzen vieler Menschen hinterlassen und als Deneb das Volk der Leere baten den Krieg zu beenden, erhoben sie ihre Waffen gegen sie, Alberio und den Anhängern ihrer Ansichten. Sie würden niemandem jemals vergeben, waren ihre Worte. Deneb würde nicht mitansehen, wie Flamme der Hoffnung in diesen Menschen erlischte. In diesem Augenblick erschuf sie mithilfe ihrer Seele und ihrer Willenskraft das "Harai-ken", die Kriegskunst die durch das Lichtvolk erschaffen und rassenunabhängig genutzt werden konnte.
Es war ihr möglich, ihre Mitmenschen zu beschützen und diesem schrecklichen Zeitalter ein Ende zu machen.

Die Laute, die das Feuer machte während seine Flammen tanzten, verloren sich in der Ruhe der milden Nacht. Sandir hatte sich an die Höhlenmauer gelehnt und sah zur schlafenden Sedna. Als sie zurückgekommen waren, hatte Sandir ihr gesagt, dass er nur kurz nach Holz für das Feuer suchen gehen würde und sofort wieder zurückkehren würde. Als er, kaum 10 Minuten später, wieder in die Höhle kam, sah er, dass sich Sedna in ihrem Mantel eingemurmelt hatte, um sich so gut es eben ging, vor der kräfteraubenden Kälte zu schützen und eingeschlafen war. Ihn hingegen, hielt eine verführerische innere Stimme wach.
"Sandir...."
"Du kannst mir nicht entrinnen..."
"Halt endlich deine verdammte Klappe! Ich hätte dich niemals befreien dürfen!"
"Du wärst erbärmlich verreckt, hätte ich dir nicht meine Kraft gegebenen...
Das weißt du! Du brauchst mich!"
"VERSCHWINDE AUS MEINEM KOPF DU AUSGEBURT DER HÖLLE",
schrie er so laut, dass Sedna aufschreckte und zu Sandir sah.
"Bei allen Sternen, Sandir! Was ist passiert? Alles in Ordnung?"
"Ja natürlich!" Er fuhr sich durch seine hellgrauen Haare, um sie sich aus dem Gesicht zu streichen. Sie waren noch nicht ausgebleicht, seit er seine Schattenform genutzt hatte. Er  stand auf und ging zum Ausgang der Höhle
"Warte! Wohin gehst du?", fragte sie erschrocken.
"Feuerholz sammeln! Schlaf noch etwas!"
Mit diesem Worten verließ er die Höhle. Sedna verstand überhaupt nicht was gerade passiert war.  Sie wollte ihm eigentlich folgen, aber sie war noch immer so erschöpft, dass sie nicht genug Kräfte sammeln konnte um aufzustehen. Nur kurz darauf war sie wieder eingeschlafen.

𝐃𝐈𝐄 𝐑𝐄𝐈𝐒𝐄 - 𝐮𝐧𝐯𝐞𝐫𝐦𝐞𝐢𝐝𝐥𝐢𝐜𝐡𝐞𝐬 𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥 Where stories live. Discover now