48. Kapitel

52 4 0
                                    

Schwärze.
Wo bin ich?
Nichts als Schwärze. Nur eine helle Stimme durchdrang diese. Sie rief nach ihm, "Sandir!"
Er konnte sie deutlich hören.
Wer ruft nach mir?
Die Stimme sorgte für ein merkwürdiges Gefühl in Sandirs Körper. Etwas umschloss sein Herz wie ein schützender Schleier.
Was ist nur passiert?
Die Finsternis die Sandir umgab, wich als er langsam die Augen aufschlug. Verschwommen erkannte er das besorgte Gesicht einer Person mit kurzem weißen Haar, dass ihr wirr ins Gesicht hing. Er spürte wie sie seinen Kopf hielt. "Sedna...?"
Seine Sicht klärte sich wieder und sofort sah er Sednas erleichtertes Lächeln. Nun kehrte auch das Gefühl in seinen Körper zurück und mit diesem ein unangenehmes Stechen in der Wirbelsäule. Sandir gab ein leises gequältes Stöhnen von sich und blickte sich um.
Sie waren in einem fahrenden hölzernen Wagen eingesperrt und ein massives metallenes Gitter umgab sie.

Sofort drückte Sedna ihn fest an sich. "Asteria sei dank! Du lebst! Ich hatte solche Angst um dich!!"
Sandir richtete sich auf und sah sie glücklich an. "Ich bin so froh, dass du bei mir bist!", flüsterte er ihr zu, als sie verharrten. Nur schwer löste er sich von ihrer Umarmung und fragte, "Wo sind wir?"
Sedna erkläre ihm, dass sie schon seit einer Woche Richtung Hauptstadt gebracht wurden und dort öffentlich Hingerichtet werden sollen.
"Was?! Wir müssen sofort raus hier!" Sandir versuchte seine Sense zu beschwören, doch scheiterte er.
Denn als er seine Waffe hervor holte, zerfiel sie sofort zu Asche, die nur ewige Augenblicke später verschwand. Sandir starrte ungläubig auf die Stelle, an der soeben noch der Haufen Asche gewesen war.
Sedna sah ihn entschuldigend und traurig an. "Tut mir leid, Sandir. Es ist zwecklos. Hier drinnen kannst weder du noch ich Harai-Ken verwenden.
Ich fürchte wir werden dieses Mal zusammen zu den Sternen gehen."
Bei diesen Worten lief ihr eine Träne über die Wange.
Sandir fasste ihre Hände und drückte sie fest. Er blickte in ihre betrübte Antlitz mit seinen von Hoffnung und Zuversicht geprägten Augen. "Sedna, Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas zustößt! Wir werden entkommen! Das schwöre ich dir!"

Ihre Augen wurden glasig. "Ich verstehe dich einfach nicht! Wieso tust du das alles nur? Du könntest jetzt überleben und frei sein! Aber anstatt, dass du dich um dein eigenes Wohlbefinden sorgst, wirfst du es für jemanden wie mich weg."
Nur kurz nachdem sie diese Worte ausgesprochen hatte, spürte sie wie Sandir seine Arme um ihre Tailie legte und sie an sich drückte. Sanft strich er ihr durch ihr Haar und sprach, "Ich könnte es nicht ertragen, wenn du nicht mehr an meiner Seite wärst und würde es mir niemals verzeihen, sollte dir etwas passieren! Ich brauche dich in meinem Leben, Sedna. Ich brauche dich bei mir."

Doch was würde passieren wenn ihm etwas zustößt, weil er sie beschützen wollte?
Wenn er nicht mehr bei ihr sein kann?
Wenn er von Asteria zu den Sternen geholt wird und sie alleine zurück bleibt?
Die Hilflosigkeit und die Verzweifelung übermannte sie und ließ Sedna in Tränen ausbrechen. "Und ich kann nicht mitansehen wie du mir genommen wirst! Das darf nicht passieren! Du darfst mich nicht alleine lassen!"
Sandir ließ sie nicht mehr los. Beruhigend strich er ihr weiter durch ihre Haare. "Es wird alles wieder gut!", flüsterte er ihr zu. "Nichts kann uns beide trennen!"
Sie vergrub sich in seiner Brust. Sandir war wie eine Stütze für sie die sie daran hinderte, sich ihren starken Selbstzweifeln zu ergeben. Sein unbrechbarer Kampfgeist, verbot ihr aufzugeben und sein Vertrauen gab ihr die Kraft immer weiterzumachen.
Er hob ihr Kinn an wodurch sich ihre Blicke kreuzten. "Egal was auch passieren mag und was in Sanctum auf uns zukommt, wir stehen das gemeinsam durch! Versprochen!"

Durch diese Exekution wird der König den letzen Willen aller Rebellen brechen. Unser Tod wird den Menschen den letzten Kampfgeist rauben. Das wäre der Sieg der Königlichen und der Untergang des Widerstandes.
Das darf nicht geschehen. So viele tapfere Krieger, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben, haben ihr Leben für unser gemeinsames Ziel gelassen und ihn so vielen weiteren, brennt noch die Flamme der Hoffnung.
Dies alles darf nicht umsonst gewesen sein. Das dürfen wir nicht zulassen!
Sedna erkannte ein breites Grinsen auf Sandirs Gesicht, als hätte er ihre Gedanken lesen können. Er sprach mit fast schon erschreckender zuversichtlich, "Ich habe das Gefühl, dass dies nicht das Ende sein wird."

𝐃𝐈𝐄 𝐑𝐄𝐈𝐒𝐄 - 𝐮𝐧𝐯𝐞𝐫𝐦𝐞𝐢𝐝𝐥𝐢𝐜𝐡𝐞𝐬 𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥 Where stories live. Discover now