Neue Gefühle

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Entsetzt erwachte Magnus aus seiner Starre. Er stürzte zu der Seite des Turms auf der Alec verschwunden war und sah hinunter, doch Alec war nicht mehr da.

Verzweifelt sprang er auf das Dach des Übergangs. Er ließ sich über den  Balken nach unten und rannte den Gang entlang.

Gehetzt sah er sich in seinem Zimmer um, aber Alec war nicht da. Wo war er hin?

Die Tür nach unten stand offen.

Magnus eilte die Treppen herunter und stolperte dabei fast über seine eigenen Füße.

„Alexander!“, rief er in den großen Kirchenraum. Seine Stimme hallte von der hohen Decke zurück.

Magnus sah sich um.

Alec saß auf einer Bank, die Kapuze seines Pullis ins Gesicht gezogen und die Arme vor der Brust verschränkt.

Vorsichtig ging Magnus auf ihn zu und setzte sich neben ihn.

Alec schniefte leise.

Magnus sah ihn erstaunt an. Weinte er? Er legte ihm einen Arm um die Schulter. Er wusste nicht, was er machen sollte.

„Es tut mir leid.“, flüsterte er leise.

Alec krallte seine Hände in Magnus Oberteil und vergrub sein Gesicht in seiner Brust.

Magnus sah erstaunt zu ihm runter. Dann strich er sanft mit seinen Händen über Alecs Kopf. Er zog die Kapuze in seinen Nacken und grub seine Finger in Alecs Haare.

Er küsste kurz seinen Kopf und sog dabei seinen Geruch ein. Es war unglaublich, wie wohl er sich in der Gegenwart dieses Jungen fühlte.

„Ich bin am Arsch.“, schluchzte Alec.

Magnus hob erstaunt den Kopf wieder.

„Warum?“, fragte er leise.

Alec hob den Kopf und sah Magnus in die Augen. Seine Augen waren gerötet, genau wie seine Wangen.

Magnus Herz blieb kurz stehen.

„Deine Augen.“, lächelte Alec schwach.

Magnus schlug eilig die Hand vor die Augen, um sie zu verstecken, aber Alec nahm seine Hand weg.

„Ich mag sie.“, flüsterte er.

Magnus sah ihn erstaunt an. Nie hatte irgendjemand seine Augen für etwas gutes empfunden. Sein Vater hatte immer gesagt, dass niemand sie jemals mögen könnte. Aber jetzt war Alec hier und er sah ihn so liebevoll an, dass Magnus glaubte er würde träumen.

Alec seufzte und wand seinen Blick ab.

„Ich werde heiraten.“, flüsterte er dann entsetzt.

Magnus sah ihn verdutzt an. Was meinte er?

„Wen?“, fragte er unsicher.

„Eine Schattenjägerin. Unsere Eltern haben unsere Hochzeit arrangiert.“, antwortete Alec.

Magnus Traum zerplatzte. Wieso küsste er ihn, wenn er verlobt war? Wieso gab er ihm all diese Gefühle, nur um sie ihm wieder zu nehmen?

„Herzlichen Glückwunsch.“, hauchte Magnus enttäuscht.

„Du verstehst das nicht! Ich werde eine Frau heiraten. Ich werde mit ihr Kinder bekommen müssen! Ich werde mit ihr mein Leben verbringen müssen!“, fuhr Alec ihn verzweifelt an.

Magnus sah ihn verletzt an.

„Ist doch toll?“, fragte er traurig.

Alec lachte bitter.

First and Last - A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt