Zwei Jahre

1.5K 110 1
                                    


Magnus kamen die Tränen, aber er versuchte sie eilig zu verdrängen.

Wieso tat Alec sowas?

Er aß sein Essen und merkte, dass es erstaunlich gut schmeckte, bevor er in die Klamotten schlüpfte und das leere Tablett nach unten brachte.

Catarina saß an einem kleinen Tisch und war in ein Buch vertieft. Als sie ihn kommen hörte, sah sie auf.

„Hat es geschmeckt?“, fragte sie lächelnd.

Magnus nickte und sah sich im Wohnzimmer um. Die Regale an den Wänden waren vollgestopft mit Büchern. Es gab kaum einen freien Platz, außer den großen Kamin, in dem ein blaues Feuer prasselte, dessen Licht den ganzen Raum erleuchtete.

Das Zimmer war trotz der Bücherwände normal eingerichtet, nur dass alle Möbel etwas von der Wand entfernt standen, wodurch es kleiner wirkte, als es war.

„Du kannst das Tablett in die Küche bringen.“, riss ihn Catarinas Stimme aus seinen Gedanken. Sie musterte ihn und deutete dann auf eine Tür zwischen den vielen Büchern.

Magnus ging hindurch und fand sich in einem von Tageslicht durchfluteten Raum wieder.

Eine Fensterfront bot ihm einen Blick auf die Straße, in der sich spärlich Leute tummelten. Einige Kinder spielten mit Steinen, während sie von ihren Müttern beobachtet wurden.

Er schob das Tablett auf eine Art Theke und sah sich um.

Er fand einen Herd, einen kleinen Tisch um den drei Stühle drapiert waren, und schon wieder Regale, diesmal aber gefüllt mit Speisen.

Nachdem er sich genug umgeschaut hatte, ging er zu Catarina zurück und setzt sich auf das Sofa vor dem Kamin. Trotz seiner kalten Farbe strahlte das Feuer eine gewisse Wärme aus und Magnus schloss genüsslich die Augen.

Die Klamotten, die Catarina ihm gegeben hatte, fühlten sich komisch an, weil er sein zerfetztes Hemd und seine labbrigen Hosen gewöhnt war. Aber die neuen Klamotten waren viel förmlicher. Es war ein schwarzes Hemd und dazu eine weinrote Weste. Es hatte noch ein Tuch dabei gelegen, aber Magnus hatte nicht gewusst, was er damit machen sollte also hatte er es weggelassen.

„Was sind das alles für Bücher?“, fragte er Catarina neugierig.

Catarina sah auf.

„Alles mögliche. Hauptsächlich Hexenbücher. Du kannst sie dir gerne angucken, solange du sie wieder dahin zurückstellst, wo du sie herhast. Und bitte probiere die Zaubersprüche nicht hier drinnen aus.“, bemerkte sie.

Magnus sah sich erstaunt um. Er konnte es nicht erwarten alle dieser Bücher zu lesen. Es waren so viel mehr, als er gehabt hatte und Magnus war gespannt, wie so ein Magiebuch aussah.

Allerdings konnte er sich nicht entscheiden, wo er anfangen sollte.

Catarina schien seinen Blick zu bemerken, denn sie schnickte ihm mit ausgestrecktem Zeigefinger ein Buch zu.

„Das hier ist eins mit einfachen Sprüchen. Vielleicht solltest du mit sowas anfangen.“, murmelte sie und vertiefte sich wieder in ihr Buch.
„Wenn du etwas ausprobieren willst, dann geh in den Garten und wenn du etwas nicht verstehst, dann frag ruhig nach.“, murmelte sie noch und schien dann wieder in ihrem Buch zu verschwinden.

Magnus schlug das Buch auf und blätterte kurz durch die Seiten. Sie waren überzogen von seltsamen Zeichen und Bildern. Gefüllt mit Sprüchen und Anleitungen.

Er begann vorne und arbeitete sich schnell durch. Im Garten probierte er kleine Brandzauber, Wachstumssprüche und Heilungsmagie aus.

Es vergingen viele Tage und Nächte, in denen Magnus nichts anderes machte als Bücher zu lesen. Entweder lag er vor dem Kamin oder saß im Garten und probierte aus.

First and Last - A Malec StoryWhere stories live. Discover now