Kapitel 41

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Jack

Wir waren bereits mehr als zehn Stunden unterwegs. Meine Füße schmerzten und ich konnte darauf wetten, dass auch die Fußsohlen meiner Freunde brannten.

"Machen wir eine kleine Pause", sagte ich daher und stoppte.

Sie taten es mir gleich und warfen sich sofort auf das Laub. Die Beine weit ausgestreckt lehnten sie sich an verschiedene Bäume und seufzten wohltuend. Ich hielt Ausschau nach einem Baumstamm auf dem Boden und setzte mich schließlich auf einen neben Matthew.

"Wir brauchen noch fünf Stunden", stöhnte Matthew auf. Daraufhin rieb er sich erschöpft über das Gesicht.

"Gehen wir dann direkt in die rote oder blaue Apotheke?", fragte Drake und sah mich abwartend an.

Ich wusste bereits worauf er hinaus war.

"In die Rote, hab noch was zu erledigen.", bei den Worten kramte ich die Halskette in meiner Hosentasche raus.

"Wem gehört die?" Matthew stand auf und gesellte sich zu mir auf den Baumstamm.

"Beginnt das schon wieder..", murmelte mein anderer bester Freund und setzte sich auf die andere Seite.

"Die hat Belle verloren. Ich will es nur zurückgeben. Es hat ihrer Mutter gehört.", antwortete ich schulterzuckend. "Hätte ich etwas von meinen Eltern verloren, würde ich es auch zurückhaben wollen."

"Aber Caroline ist doch gar nicht tot.", warf Matthew ein.

"Das weiß sie aber nicht. Und das wird auch so bleiben. Verstanden, Jack?"

"Ich weiß.", stieß ich einen frustrierten Seufzer aus und spielte mit der Kette zwischen meinem Daumen und Zeigefinger.

Wenn sie nur wüsste.

"War sie nicht als 'Rebecca' im Krankenhaus um ihr Blut zu spenden, nachdem sie von dem Vorfall erfuhr? Das hat Belles Leben gerettet. Sonst hätten sie die Blutgruppe nicht auf die Schnelle gefunden.", erzählte Matthew.

"Was solls.. sie hätte ruhig sterben können. Dann würde William endlich etwas wie Schmerz empfinden, wenn er seine Tochter auch nur ein bisschen leiden kann."

Gestresst fuhr ich mir durch die Haare. Tatsächlich hatte ich darüber nachgedacht, sie zu treffen. Nur einmal. Auch wenn es vielleicht das letzte Mal wäre. Irgendwie fühlte es sich komisch an, seitdem sie nicht mehr da ist. Konnte es sein, dass ich mich an ihr vieles Gerede gewöhnt hatte?

Dem Befehl meines Großvaters hab ich keinerlei Aufmerksamkeit gegeben. Er redete oft nur Bullshit. In nicht mal zwei Tagen würde er sicher alles wieder vergessen.

"Wollen wir wieder los? Bei Nachtanbruch würden wir es sicher ins rote Viertel schaffen.", stand Drake auf und klopfte sich den Dreck von der Hose.

Auch Matthew und ich erhoben uns und liefen zusammen weiter. Unser Standort lag diesmal ganz weit weg von den Roten. Aus Sicherheitsgründen.

"Ich denke es ist sicherer, wenn wir zu den Blauen gehen. William hat viele Sicherheitsmaßnahmen unternommen, nach der Sache mit seiner Tochter.", wollte Drake mich von der idiotischen Idee abhalten.

Erst jetzt wurde mir klar, was ich da eigentlich von meinen Freunden verlangte.

Sie hatten Recht, es war viel zu riskant.

Und nur wegen einem Mädchen konnte ich sie nicht in sowas verwickeln.

"Du hast Recht. Lasst uns zur blauen Apotheke gehen."

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"Seid ihr bescheuert?!"

Beide warfen sich einen kurzen Blick zu und zuckten dann mit den Schultern. Ich fasste mir an die Stirn. Das konnte nicht deren Ernst sein.

Red PrincessWhere stories live. Discover now