34. Kapitel

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Lilys POV

>>Och, Lily mach dir um ihn keinen Kopf. Das ist nicht gut für dich und das Baby. Ich meine, das ist leichter gesagt als getan. Aber wer hätte das denn denken können? Josh will sich von dir scheiden lassen, weil er...wegen einem Baby! Dabei weiß er ganz genau, wie unangenehm dir das mit Bob war. Und jetzt? Will er dich büßen lassen? Ich bin fuchsteufelswild! Und wäre ich nicht in einen Stau geraten, wäre ich auch zu ihm ins Haus und hätte ihn meine Meinung gesagt! Aber das kommt schon noch. Du beruhigst dich jetzt erst mal, du kommst zu mir und wir trinken einen Tee um dich zu beruhigen<< erklärte Zoe aufgebracht, während sie wütend auf die Straße sah. Seufzend presste ich meinen Kopf an die Scheibe. Das Kühle Glas war angenehm, auf meiner glühenden Haut. Es tat weh von Josh gegangen zu sein. Aber er hatte mich nicht aufgehalten, er hat durch sein Schweigen mehr gesagt, als das er es mit Worten hätte erklären können. >>A-aber ich habe ihm gesagt, dass es sein Kind ist. Ich spüre das einfach<< schniefte ich. Zärtlich strich sie mir über den Arm. >>Ich glaube dir. Wir Frauen spüren so etwas doch. Ich verstehe nicht, wieso er es nicht tut. Er hat dir doch immer bedingungslos vertraut<< erschöpft zuckte ich einfach nur mit den Achseln. Ich wusste gar nichts mehr. Zoe hielt an der Ampel an. >>Ich liebe ihn, Zoe. Es tut so weh<< schluchzte ich dann und mir rannen die Tränen hinunter. >>Wie soll ich das nur schaffen? Ich muss mir doch jetzt erst meine Praxis noch einmal aufbauen und dann das Baby...wo soll es hin, wenn ich arbeite?<< >>Ich und Diego nehmen es, du kannst es, wenn es älter ist, in den Kindergarten tun. Das ist doch heutzutage kein Problem mehr<< winkte meine lilahaarige Freundin ab. >>Das ist lieb, a-aber...<< plötzlich durchfuhr mich ein unsagbarer Schmerz im Bauch. Keuchend krümmte ich mich zusammen. >>Du meine Güte, Lily! Was ist denn los?<< kreischte Zoe. Das Stechen wurde schlimmer. >>Bitte fahr rechts ran<< murmelte ich, mit zusammenpressten Augen. >>Oh Gott, oh Gott. Atmen Lily. Ein und aus<< versuchte sie mich zu beruhigen. Aber ich konnte nicht auf ihre Worte hören, ich atmete stockend ein und aus. Still rannen mir erneut Tränen hinunter. Mein Baby! >>Das Baby!<< kreischte ich panisch und riss meine Augen auf.

Der Wagen kam auf einem Parkplatz zum Stillstand und ich sprang aus dem Auto. Ängstlich strich ich mir immer wieder über meinen Bauch und dann sah ich etwas auf meiner Hose. Ich schluckte. Nein...>>Lily, alles ist...oh Fuck!<< mit weit aufgerissenen Augen starrte die Fotografin den roten Fleck an. Zitternd murmelte ich. >>M-mein B-baby...i-ist e-es...?<< ich konnte den Satz nicht zu Ende bringen. Meinem Baby durfte nichts passiert sein. Es war unschuldig. Es hatte mit der Sache nichts zu tun. >>Wir fahren dich ins Krankenhaus! Alles ist gut!<< kreischte meine Freundin aufgeregt und buxierte mich wieder in ihren grünen Fiat. Nur Schleierhaft bekam ich die Fahrt in das Krankenhaus mit. Geistesabwesend strich ich mir immer wieder über den Bauch. Alles würde gut werden. Dem Baby würde nichts geschehen. All das redete ich mir dauerhaft ein. Krankenschwestern kamen, Ärzte, alle sprachen wild durcheinander, aber ich verstand nichts. Ich wurde auf eine Liege gelegt und mir wurden Fragen gestellt. Aber die Worte kamen nicht bei mir an. Es war als wäre ich der Zuschauer meines eigenen Lebens geworden. Als würde sich mein Leben auf einer großen Bühne abspielen und ich saß als Zuschauer in der ersten Reihe. >>Mrs. Blane? Können Sie mich verstehen?<< sprach ein dunkelhaariger Mann, wahrscheinlich der Arzt. >>J-ja<< stotterte ich. >>Gut. Wie hat sich der Schmerz ausgedrückt?<< Was war denn das für eine Formulierung? Und ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung. Es tat weh. Ich wollte jetzt nicht alleine sein. Ich wollte das Josh neben mir war. Zoe stand zwar auch direkt neben mir und bewachte diesen Arzt mit Argus Augen, aber sie war eben nicht Josh. Ich atmete tief ein und aus. Josh würde ab jetzt nicht mehr neben mir stehen und über mich wachen. Daran müsste ich mich jetzt wohl gewöhnen. Ich musste selbst damit klar kommen. Selbst mit meinen Problemen kämpfen, allein. >>E-er war stechend u-und d-dann war da ein Blutfleck<<

Rehability-Alles hat seinen PreisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt