-30- 'N Tag bei Dner.

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Natürlich erzählten wir niemanden von unserem gemeinsamen ersten Mal.

Logisch - Wen sollte es auch angehen? Genau! Niemanden.

"Caty!", rief ich dem blonden Mädchen am Bahnsteig hoch erfreut zu. Caty ist schon wie meine Schwester, wir machen einfach alles zusammen. "Caty, Caty, Caty!", ich rannte vor Freude auf sie zu und umarmte sie. Ich drückte sie einmal herzlich an meine Brust und nahm ihr das Gepäck ab.

"Was ist denn mit dir los, Luna?", fragte sie mich gespielt empört und ich musste lachen, "Ich hab' meine Caty vermisst!"

Und als ich meinen Satz vollendete schaute Simon mich Böse an:"Sie gehört zu mir, meine Liebe, zu mir."

Doch als der Satz sich zum Ende neigte brach sein strenger, ernster Ton ab und fiel in ein lautes Gelächter ein.

Wir waren sogar so laut und "Aufmerksamkeitsgeil", ok, eigentlich haben uns alle Leute von Allein' angeguckt, das 'n paar Leute die 'berühmten' unter uns erkannt haben und aufgehalten haben.

In 'nem Nebensatz hatte Taddl mal kurz erwähnt, das bei uns mehr läuft aber ganz ehrlich? Nebensetze sind was für Pussys.

Und so wusste also niemand von unserem gemeinsamen Glück.

'N Mädchen fiel mir besonders auf, sie kam mir bekannt vor aber ich wüsste nicht wo ich sie zuordnen hätte können.

Ich beobachtete wie sie mit Taddl redete, ihn anschaute und immer näher zu ihm ging.

Mit der Zeit fing mein Kopf an zu kochen.

Ich wurde in Sekundenschnelle so rot, wie 'ne Tomate.

Simon, Dner, Ardy und Caty haben schon meine Hautfarbe erkannt - Außer Taddl, der sich immer noch mit dem Fan unterhielt.

Und mit der Zeit konnte ich sie auch einordnen - Meine, aus Grundschulszeiten, beste Freundin.

Wir gingen gemeinsam auf die gleiche Grundschule, in Polen.

Ich war immer schlechter als sie, ich hatte immer schlechtere Noten als sie.

Doch als ich dann mal Klassenbeste war, war die Freundschaft für sie aus.

Wie 'n Elefant stampfte ich, mit lauten Schritten, zu den Beiden hin und klatschte ihr eine und stellte mich zu Taddl.

"Maria, schön dich wieder zu sehen.. Nicht. Was machst du hier?", zickte ich sie noch mit etwas ruhiger Tonlage an und sie zuckte mit den Schultern:"Mein großes Idol treffen und du", sie atmete tief durch, "Luna?"

Wär' ich 'n Drache, ich glaub' ich hätt' Feuer gespeit.

"Mit meinem Freund, meiner besten Freundin und den Jungs nach Hause laufen wollen.", ich nahm Taddl an die Hand, "Aber du und deine behinderten Freunde haben uns aufgehalten!", vollendete ich den Satz.

Nun wurde sie wütend.

Ich konnte schon von Drei abzählen, dass sie gleich vollkommen ausrastet aber bevor sie was sagen konnte kam ich ihr zu vor:"Ich würde dich, und deine kleinen Tussie Freunde, bitten aus unseren Augen zu verschwinden, denn -", sie unterbrach mich kalt und schrie mich an:"Du musst nicht lügen, Luna. Du kannst, wie immer, nur nicht ertragen, dass ich, Maria, immer, egal bei was, besser bin als du! Lass den armen Junge doch in Ruhe! Er gehört nicht dir! Er hat 'ne große Fangemeinde! Er gehört.. uns!"

Ich ließ Taddls Hand los, krempelte mir meine Ärmel hoch und ging auf sie mit geballten Fäusten zu.

Dann flüsterte ich auf polnisch ihr zu:"Ich würd' es nicht wagen mich zu provuzieren, du weißt das ich stärker und größer als du bin. Also verpiss dich!"

Klein laut fing sie an zu nicken und ging.

Ich ging wieder zurück zu meinen Freunden und sagte:"Tut mir Leid aber.. Aber sie will mir immer eins auswischen. Sie muss spüren, wie's sich anfühlt das jemand besser ist als sie!", doch meine 'Gang' zuckte mit den Schultern und ging.

Sie ließen mich zurück.

Einsam und allein'.

Nicht mal Taddl drehte sich um.

Niemand.

Ich war allein'.

Ich hatte wohl oder übel gewaltig übertrieben.

Mit gesenktem Blick ging ich die Straßen entlang zum YouTuber Haus.

Ich hatte Angst bei Taddl an zu klingeln, so klingelte ich bei Dner an.

"Felix von der Laden, wer spricht da?", "Luna, Luna Niesler."

Er machte mir rasch die Tür auf und schluchzent ging ich die Treppen rauf zu Dner.

Er stand am Türrahmen angelehnt da.

"Hey, wieso klingelst du nicht bei Taddl an?", fragte er leicht verwundert. "Zu viel Angst", murmelte ich und fiel ihm um den Hals. "Darf ich heut' bei dir penn'?", schluchzte ich leise aber doch so laut, das Dner mich hörte und reinließ.

"Nimmst du gerade auf?", er nickte, "Willst du noch bei der Folge dabei sein, oder nicht?", ich schüttelte mit dem Kopf, "Lieber nicht."

Er nickte und ging in sein 'Aufnahmeraum' und vollendete die Folge.

Ich kannte mich bei Dner prima aus.

"Felix?", rief ich und hörte aus dem Aufnahmeraum ihm sagen:"Ich hab' gerade Besuch", dann antwortete er mir, "Hast du auch Hunger?", er bejahte meine Frage. "Dann geh' ich uns was holen. So wie immer?", er bejahte wieder die Frage.

Ich nahm sein Schlüssel, seine Jacke, da ich keine dabei hatte und es aber mittlerweile recht kühl war und ging aus der Wohnung raus.

Ich holte uns was zu essen, ging wieder zu Dner und stellte es auf den Tisch in der Küche ab.

Ich zog die Jacke aus und hing sie an den Jackenständer.

Dann legte ich den Schlüssel weg und rief Dner zum Essen.

Wir aßen unser Essen und machten uns einen schönen Abend.

Mitten im Film schliefen wir ein.

'Ich hoff' ich hab' ihm heut' keine Hoffnung gegeben, das ich doch was für ihn empfinde. Tu ich ja nicht aber wer weiß, wie er sowas aufnimmt.'

Every girl needs a Hero | Taddl TjarksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt