Zum 3.

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Als ich wieder zu mir kam, saß Yoongi auf einem Stuhl vor mir. Seine Arme verschränkt über der Lehne hängend, seine Augen wanderten meinen Körper hinunter.

Empört räusperte ich mich schwach und er sah mich mit seinen dunklen Augen an. Mit einem schiefen Grinsen, welches mich etwas verunsicherte, erhob er sich, lief um den Stuhl herum und kam wortlos auf mich zu.

Als er vor mir stand, merkte ich erst durch den stechenden Schmerz an meinen Handgelenken, dass diese über meinem Kopf zusammen gebunden waren Ich bekam es langsam aber sicher mit der Angst zu tun. Mit klopfendem Herzen versuchte ich mich los zu reißen, was sich als sehr dumme Idee herausstellte, da sich bei jeder Bewegung die Schlingen um meine Haut weiter verengten und mir damit noch mehr weh taten.

Ich fühlte mich zum ersten Mal seit langem wieder komplett wehrlos. Vor allem diesem Mann gegenüber.

Als ich meinen Kopf sank und nach unten schaute, weiteten sich meine Augen vor Schock. Ich hätte wirklich viel erwarten können, aber das übertraf selbst meine tiefsten Gedanken über ihn. Mein Körper war nur noch mit meinem Rock und meiner Unterbekleidung bedeckt.

Dieser Anblick von mir selbst machte mich rasend vor Wut. Und so schnell war die anfängliche Angst vergessen. Als ich in Yoongis Augen sah und ich mich gerade bereit machte, ihm Vorwürfe und Beleidigungen an den Kopf zu werfen, trat er näher und legte seine kalten Hände auf meine Schultern und schliff langsam zu meinen Hüften.

Diese Berührungen kannte ich noch zu gut. Auch früher hatte er ein Händchen dafür, mit mir umzugehen, wenn man mal seine Aussetzer weglässt.
Und da er mich innerhalb nur weniger Sekunden an fast alles aus unserer gemeinsamen Vergangenheit erinnern ließ, waren meine Therapiestunden wohl für die Tonne.
Ich versuchte nämlich mit professioneller Hilfe die grausame Zeit mit Yoongi und mir zu verarbeiten und verdrängen, doch nun, als ich ihm wieder begegnete, wühlte er alles wieder auf.

Ich hasste ihn, doch ich hatte vergessen, wie geschickt er seine Hände einzusetzen wusste.
"Es mögen einige Jahre vergangen sein...", setzte er an und blickte mir tief in die Augen. "Aber ich könnte nie vergessen, was du magst, kleines."
Er trat noch einen Schritt näher an mich heran und hauchte leise. "Hab ich nicht recht?"

Seine kalten Finger ließ er quälend sanft über meinen Rücken gleiten, bis er am Bund meines Rocks ankam und diesen ein wenig hoch schob. Er griff unter den Stoff und grinste mich siegessicher an, ehe er seine Hände auf meinen Hintern legte und stark zugriff. Ich kniff meine Augen zusammen. Wären es andere Umstände und eine weitaus andere Situation, hätte ich mich sogar auf alles eingelassen.
Doch im Moment ergriff die pure Angst wieder die Oberhand. Angst, ihn wieder außerordentlich wütend zu machen.

Von Yoongi jedoch hörte ich noch ein leichtes Lachen. Er wusste am besten, was mich schwach machte und was nicht. Ob ich ihn hasse oder nicht, mein Körper reagiert eben auf ihn. Doch beherrschen kann ich mich trotzdem. 

Ich versuchte, meine Gefühle zu unterdrücken. Als er merkte, dass ich mich anstrengte, dem Ganzen hier entgegen zu wirken, hob er mich mit Leichtigkeit hoch, sodass die Schlingen nicht mehr zu fest an meinen Handgelenken scheuerten.

Ich seufzte erleichtert, öffnete aber dennoch verwundert die Augen und sah, wie er mich finster angrinste.
Dieser Blick jagt mir einen Schauer über den Rücken.
"W-Was willst du?", stotterte ich unsicher. Als hätte er auf diese Frage gewartet, legte er den Kopf etwas schief und grinste noch mehr, als zuvor. Gruselig...

"Was ich will?"
Er wartete kurz und sprach dann weiter. "Ich will vieles... Ein großes Haus, ein fettes Auto..."

Er hielt kurz inne und sprach dann leiser mit seiner tiefen Stimme weiter "Aber... was ich am liebsten will, ist, dass du wieder zu mir kommst."

Ich schüttelte schwer atmend den Kopf. "Das geht nicht. Es kann nicht so ausgehen, wie früher. D-Das weißt du genau.", flüsterte ich ängstlich und ich spürte schon die ersten Tränen in meinen Augen.

Sein Blick verwandelte sich sofort in einen Ausdruck voller Hass. Genau das hab ich befürchtet."Du bist abgehauen!", erhob er plötzlich seine Stimme. "Du hast meine Befehle missachtet! Du hast mich durch einen anderen ersetzt! Dafür kannst du mir nicht die Schuld geben!!" Er wandte den Blick von mir ab.

Die Tränen liefen meine Wangen hinunter, tropften auf Yoongis Gesicht und er sah wieder zu mir auf. "Hör auf..." bat ich ihn leise. "Hör auf, mich an die alten Zeiten mit dir zu erinnern..." Ich weiß nicht, warum ich so sehr weinte. Ich erinnerte mich an die Zeit, als Yoongi und ich noch ein Paar waren.

Ich erinnerte mich an den Garten, der vor unserem großen Haus war.
Ich erinnerte mich an das weiche Bett, indem wir gemeinsam Seite an Seite geschlafen hatten...
Und ich erinnerte mich an seine grundlosen Wutanfälle... an seine Schläge... an meine Blessuren, die ich davon trug. Das war mit Abstand die schönste, aber auch schmerzvollste Zeit in meinem bisherigen Leben.

Yoongi schaute mich nun emotionslos an und ließ mich langsam runter. Die Schlingen um meine Handgelenke zogen sich wieder fester und ich verzog vor Schmerz das Gesicht.

Ich spürte einen warmen Windzug auf meinem Gesicht und ehe ich reagieren konnte, konnte ich weiche Lippen auf meinen Wangen fühlen. Ich war zu schwach, um zu reagieren und ließ es einfach über mich ergehen.

Immer noch schluchzte ich leise vor mich hin. Er hatte mich einfach zu sehr verletzt, als dass ich jetzt über alles hinwegsehen könnte...

Als ich merkte, dass er mein Gesicht nicht mehr küsste, öffnete ich meine Augen und blickte direkt in die Seinen.
Sein Blick war diesmal nicht finster. Auch nicht kalt und ausdruckslos auch nicht. Diese Ausstrahlung war mir fremd. Dennoch konnte ich sie schlecht ignorieren. Er sah aus, als wenn er es bereuen würde...

Das könnte niemals wahr sein. Er hätte noch nie etwas bereut, was er mir je antat. Immer war er sauer auf mich und ich war an allem Schuld. Ich hätte ja unsere Beziehung  zerstört.

Er wechselte mit seinen Augen zwischen meinen Augen und meinen Lippen. Ich war wie versteinert in diesem Moment. Ich konnte nichts machen. Das war mir alles zu viel. Ich war überfordert.

Er atmete leicht gegen meine Lippen und blickte stets tief in meine Augen, als würde er mich um Erlaubnis fragen. Was soll ich tun? Ich habe Angst.

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Hi Leute~
Also das ist jetzt meine Erste Fan Fiction und ich würde gerne wissen, ob sie euch gefällt...?

Ich war mega angespannt, als ich den ersten Teil hochgeladen hab.

Also bis hoffentlich bald
eure Yoonah~

Survive™▪[Suga]Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora