Kapitel 35

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Hermine P.o.V.

Ich warf Draco einen giftigen Blick zu. Nur weil ich gefoltert wurde, hieß das nicht, dass ich nicht mehr in der Lage war zu apparieren. Zögernd hielt mir Draco seinen Arm hin und ich ergriff ihn schnell, bevor er es sich anders überlegen konnte. Als mich die Dunkelheit verschluckte, drehte sich mir der Magen um und als ich endlich wieder festen Boden unter meinen, Füßen hatte, klammerte ich mich haltsuchend an Draco. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen zu apparieren, aber immerhin war ich nicht gesplintet. Draco warf mir einen besorgten Blick zu und hob mich kurzer Hand erneut hoch. "Draco, ich kann alleine laufen!" "Ja, das habe ich gesehen. Du kannst ja nicht mal alleine stehen." Ich versuchte mich den ganzen Weg zurück zum Schloss zu befreien, doch nach einiger Zeit gab ich auf, da Draco mich eh nicht runterlassen würde. Wir, oder besser gesagt Draco, durchschritten das gigantische Eisentor und zum Glück waren kaum Schüler in den Gängen, sie waren wahrscheinlich beim Abendessen. Draco trug mich ohne Umwege zum Krankenflügel und es dauerte nicht lange bis ich auf einem der Krankenbetten lag. Madam Pompfey kam sofort zu uns geeilt und sah mich geschockt an. "Mr, Malfoy, gehen Sie bitte Minerva holen." Draco wollte protestieren, doch ich sah ihn bittend an, sodass er leise seufzend nachgab und durch die Eichentür verschwand. "Was ist passiert, Schätzchen?" "Muss ich darüber reden? Ich bin ehrlich gesagt noch nicht bereit dazu." Verstehend nickte Madam Pomfrey. "In Ordnung, dann beginnen wir mit der Untersuchung. Ziehst du dich bitte dafür aus." Während ich aus meinem dreckigem Pullover, der mal Draco gehörte, und meiner zerrissenen Jeans schlüpfte, zog Mrs. Pomfrey einen weißen Sichtschutz um das Bett, auf dem ich saß. Nun saß ich in Unterwäsche auf dem Bett und wusste nicht so recht, was ich tun sollte. Gedankenverloren sah ich auf Dracos Pullover und dachte daran, wie sehr mir der Geruch, der an ihm haftete, geholfen hatte. "Ohh Gott." Verwirrt drehte ich mich zu Madam Pomfrey um, welche mich mit vor Schock aufgerissenen Augen ansah. "Du wurdest gefoltert, oder?" Schwach nickte ich und erinnerte mich daran, wie Pansy ihren Zauberstab gegen mich richtete und jedes Mal ein Fluch herausschoss.

"Ist ja gut. Du bist in Sicherheit." Sie umarmte mich und erst jetzt bemerkte ich, dass mir Tränen die Wange hinunterliefen. Schnell wischte ich sie weg, denn ich hasste es, wenn andere mich weinen sahen. Sie legte ihre Hände auf meinen Schultern ab und schob mich so von sich und betrachtete meinen Körper. "Das Beste wird es sein, wenn ich dir eine Salbe Aufträge und dir eine zweite für morgen früh mitgebe. Du kannst bei dir im Zimmer schlafen, aber es sollte jemand bei dir bleiben." Ich nickte und ließ es über mich ergehen, wie mich Madam Pomfrey mit der Salbe einschmierte, dabei vermied ich es, mir meine Wunden, anzusehen. Als ich mir die Sachen wieder anzog und den Krankenflügel verlassen wollte, gab Madam Pomfrey mir noch die Salbe mit und erklärte mir, was ich zu tun hatte. Ich machte mich auf den Weg zum Gryffindorgemeinschaftsraum und als ich dort stand, starrten mich alle an. Ginny löste sich als erste aus ihrer Starre und stürmte auf mich zu. "Oh mein Gott Mine. Wie gehts dir? Tut dir was weh? Wo warst du?" Ich fing an zu lachen und umarmte sie erst einmal herzlich. Ich setzte mich auf einen der roten Sessel und fing an zu erzählen. Von meinem Verschwinden, bis hin zu meiner Ankunft in Hogwarts. Als ich geendet hatte, starrten mich duzend Augenpaare verstört, fassungslos und geschockt an. "Und das war alles Pansy?", fragte Seamus fassungslos. Ich nickte nur stumm, da mich eine andere Frage beschäftigte. "Wisst ihr wo Draco ist?" "Er ist vorhin in die große Halle gestürmt, hat kurz mit Professor McGonagall gesprochen und dann sind sie in ihr Büro gegangen. Wir saßen noch eine Weile zusammen, redeten über mehr oder weniger belanglose Dinge, bis ich mich entschied, schlafen zu gehen. Ich lief durch die Korridore uns stieg schließlich durch das Porträt, was zum Vertrauensschülersaal führte. Ich stand hinter dem Sofa, auf dem ein blonder Slytherin, mein blonder Slytherin. "Draco.", flüsterte ich schon fast. Sofort schnellte sein Kopf in meine Richtung und ein besorgtes, aber erfreutes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er sprang auf und kam auf mich zu. Kurz vor mir blieb er stehen und nahm mein Gesicht in seine Händen und sofort breitete sich eine wohlige Wärme in meinem Körper aus. "Ich hatte so Angst um dich, Mine." Ich lächelte schwach und gab ihn einen Kuss. "Du hast mich gerettet und ich bin in Sicherheit. Danke Draco." "Ich würde für dich alles tun. Ich liebe dich." "Ich liebe dich auch, Draco. Sehr sogar." Draco nahm meine Hand und zog mich zu der Mitte des Raumes. "Sag mal... Ist das mein Pulli?" "Ja, ich hab ihn mir an dem Morgen genommen, wo du mit Zabini und Nott nach Hogsmeade gegangen bist." Jetzt fing Draco an zu lachen und erst war ich verwirrt, doch dann musste auch ich grinsen. "Was ist so lustig?" "Erzähl ich dir später, geh erst mal duschen... Oder hat Madam Pomfrey was anderes gesagt?" Lächelnd schüttelte ich meinen Kopf und verschwand kurz in meinem Zimmer, um mir frische Kleidung zu holen. Danach ging ich ins Bad, um endlich wieder zu duschen. Wie lange war ich eigentlich gefangen? Bis zu dem jetzigen Zeitpunkt hatte ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Schnell zog ich die dreckigen Klamotten aus und schlüpfte unter die Duschen. Das warme Wasser prasselte auf meinen Körper herab und ich genoss es. Nach einer gefühlten Stunde ging ich aus der Dusche und trocknete mich ab und zog mir Unterwäsche an. Erst jetzt traute ich mich in den großen Spiegel zu schauen, der gegenüber der Dusche stand. Über meinen ganzen Körper waren Schnittwunden verteilt, einige tiefer als andere. Geschockt blickte ich meinem Spiegelbild entgegen. Ich hoffte, dass keine Narben bleiben würden, denn das würde ich das Erlebnis wohl nie vergessen können. Ich sah erneut in den Spiegel und fuhr erschrocken herum. Vor mir stand Draco, der die Augen weit aufgerissen hatte und eine einzelne Träne hatte sich aus seinem Augenwinkel gelöst. "Draco... "

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Till the End~DramioneМесто, где живут истории. Откройте их для себя