15 | Familie

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Meine Hand fühlte sich unglaublich in Magnus' an. Es fühlte sich einfach richtig an. Es passte einfach. Viel zu schnell hatten wir uns wieder loslassen müssen. Ich freute mich auf den Tag, an dem Magnus und ich Hand in Hand durch die Stadt laufen konnten, ohne Angst zu haben, dass uns jemand sieht, weil es schon alle wissen. Aber es war noch zu frisch, um es öffentlich zu machen.

Fröhliches Geschnatter war im Raum, als wir unser Essen verspeisten. Eigentlich war ich sehr zufrieden mit unserem Werk. Besonders die Soße war sehr gelungen, die hatte aber auch Magnus selbst gemacht, also war das kein Wunder.

Max schien sich hervorragend mit meinem Freund zu verstehen, denn sie redeten über sämtliche Dinge, von denen ich kein Wort verstand, wie zum Beispiel irgendwelche Disney Charakter und über Star Wars. Ich war nie ein Star Wars Fan gewesen. Ich verstand den Sinn dahinter einfach nicht. Irgendwelche Leute, die durch das All flogen, um irgendwas zu bekämpfen. Eigentlich wusste ich nicht mal, um was es wirklich ging. Jace hatte es früher oft geguckt und ich hatte mich dann lieber meinen Legomännchen zugewendet. Da hatte Jace kurzerhand Isabelle auf seine Seite gezogen und sie hatte nicht mehr mit mir gespielt, sondern mit ihm Star Wars geguckt. Ich hatte wohl ein kleines Trauma davon.

„Alec mag kein Star Wars", sagte Max da und ich bekam den ‚ What the fuck? ' Blick von meinem Freund. „Du magst kein Star Wars?", wiederholte er und ich schüttelte langsam den Kopf.

„Alec! Wie kannst du nur?!", fragte Magnus empört. Jace stimmte ihm zu: „Das hab ich ihn glaube ich ein Jahr lang täglich gefragt.", meinte er.

„Ey! Star Wars ist einfach sinnlos, okay? Wieso fliegen die im All rum? Und warum gibt es da Prinzessinnen und so, das macht alles keinen Sinn.", verteidigte ich mich.

„Star Wars ist nicht sinnlos! Es-

„Gib's auf Magnus, ich hab's mein ganzes Leben lang versucht.", stoppte Jace ihn.

Magnus seufzte und sah mich an. Sein Blick sagte mir, dass er vorhatte, mir das alles noch beizubringen. Doch ich war mir ziemlich sicher, dass er das nicht hinbekommen würde. Schließlich war das meine Meinung, seit mein Vater den ersten Teil in den DVD-Schlitz gesteckt hatte und das war, als wir ungefähr so alt wie Max gewesen waren.

„Jedenfalls", meinte Magnus, nachdem wir alle fertig gegessen hatten und unsere Teller in die Spüle stellten, „war es sehr lecker. Und ich spül jetzt ab."
„Vergiss es", sagten Isabelle und ich gleichzeitig.

Sie sah mich verwundert an, aber schien sich nichts dabei zu denken. Magnus protestierte zwar, aber Isabelle und ich überredeten ihn, sich einfach auf die Couch zu setzen oder Jace bei seinem Lego-Ding zu helfen.

Er tat was wir sagten, aber kam ein paar Minuten später zurück in die Küche.

„Wo ist denn eure Toilette?", fragte er und sah mich an. Eins musste man ihm lassen; er fand seine Wege.

„Ich zeig sie dir", sagte ich schnell.

Wir verließen zusammen die Küche und gingen in das kleine Badezimmer, das wir im Erdgeschoss hatten.

Magnus schloss ab und sobald er dies getan hatte, zog ich ihn zu mir und vereinte unsere Lippen. Ich hatte es kaum ausgehalten, ihn zu sehen, ihn aber nicht berühren zu können.

„Raffiniert", flüsterte ich, als wir Stirn an Stirn dastanden.

„Allerdings", stimmte Magnus mir zu. Er beugte sich wieder nach vorne, um mich zu küssen. Glücklich erwiderte ich den Kuss. Magnus und ich waren nicht mal einen Tag zusammen und doch kam es mir vor, als sei er mein Freund für Jahre.

„Es war schön, mit euch zu essen.", meinte Magnus leise. Er sah mich zögernd an, doch schien sich dann zu überwinden.

„So, mit einer Familie. Nicht alleine, du weißt schon.", fügte er schüchtern hinzu. Der Ausdruck seines Gesichts versetzte mir einen Stich ins Herz. Es schien ihn wirklich zu bedrücken, keine richtige Familie zu haben.

„Du kannst gern öfter mit uns essen, Mag. Im Generellen, du kannst immer hier her kommen. Und wenn du das nicht willst, dann ruf mich einfach an und ich esse mit dir. Ich versteh dich.", antwortete ich darauf. Magnus nickte und gab mir einen weiteren kleinen Kuss. Ich legte meine Hand an seine Wange und ließ meinen Daumen über seine weiche Haut streichen. Irgendwie fasziniert spürte ich seine Wangenknochen, die leicht an meinen Handballen anstießen. Magnus schien meine kurze Abwesenheit zu bemerken, denn er lächelte mich an und legte seine Hand auf meine.

„Wir sollten gehen, bevor wir auffliegen, okay?", erinnerte er mich. Seufzend ließ ich ihn los und ließ ihn die Tür aufschließen. Er lugte hinaus, ob da jemand stand und die Luft schien rein zu sein, doch ich konnte ihn noch nicht so gehen lassen, also zog ich ihn ein letztes Mal an mich ran und küsste ihn. Magnus erwiderte den Kuss sanft, doch er löste sich bald darauf wieder.

Traurig sah ich ihn an, doch ich verstand. Schließlich war ich derjenige der das Ganze hier geheim halten wollte und Magnus unterstützte mich dabei nur.

Also huschte Magnus aus der Tür und ich wartete eine Minute, dann folgte auch ich ihm. Es wäre wohl ein bisschen komisch gewesen, wären wir beide gleichzeitig aus der Toilette gekommen.

„Ich geh dann wieder, danke für alles!", hörte ich Magnus sich verabschieden. Schnell lief ich zur Tür, um einen letzten Blick auf meinen hübschen Hexenmeister zu erhaschen. Er lächelte mir zu und wieder einmal war ich im Glück, diesen Menschen meinen festen Freund nennen zu dürfen.

Missmutig ging ich in die Küche, um meiner kleinen Schwester beim Abwasch zu helfen, doch sie war schon damit fertig. Max und Jace waren immer noch dabei, ihr Lego-Ding aufzubauen und sie waren gerade dabei, sich darum zu streiten, ob dieses Teil jetzt auf die rechte oder auf die linke Seite kam. Bevor das noch ausartete, nahm ich mir die Bauanleitung und das Teil und setzte es an die richtige Stelle.

„Sicher, dass das dahin kommt?", fragte Jace skeptisch und ich nickte ihm zur Antwort. Max schien genauso skeptisch zu sein. Die beiden vertrauten mir einfach nicht!

„Glaubt mir, das stimmt so.", versicherte ich, doch Jace nahm die Bauanleitung nochmal in die Hand, um das Teil zu betrachten.

„Alter, und wenn nicht, dann wär das jetzt auch nicht so tragisch!", erinnerte ich sie. Das war Lego, kein neues Haus.

Allerdings bekam ich darauf Todesblicke von meinen Brüdern. Augenverdrehend ging ich davon. Ich werde sie wahrscheinlich nie verstehen.

Ich habe auf jedem Kapitel mindestens ein Vote und auf einem sogar fünf. Dafür wollte ich euch danken. Es bedeutet mir wirklich sehr viel, da ich sehr an mir zweifle und diese Votes zeigen mir, dass ihr das Kapitel wirklich gelesen habt und es euch im besten Fall sogar gefällt. Viele von euch haben die Geschichte auch zu Leselisten hinzugefügt, oder ich sehe sie immer wieder in meinen Benachrichtigungen und das ist einfach jedes Mal aufs Neue so schön für mich. Ich will meine Leser ein kleines bisschen kennenlernen und deshalb mach ich jetzt hinter jedem Kapitel so ein kleines Q&A und würde mich unglaublich freuen, wenn ihr die Fragen beantworten würdet.

Ausserdem klappt das mit dem Update-Zeitplan nicht so ganz, deshalb neu:

Updates immer Mittwochs und Sonntags zwischen 20 und 23 Uhr.

Vielen vielen vielen Dank fürs Lesen.

> Frage: Habt ihr die City of Bones Bücher gelesen?

Ich noch nicht, aber bekomme das erste Band auf Weihnachten, yay

loove

Nothing To Be Ashamed OfWhere stories live. Discover now