2. Kapitel

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-Zeitsprung-

Ich zuckte zusammen. Ach du schreck, war ich etwa eingeschlafen? Aber wie …? „Cho!“ rief ich mit erstickter Stimme und setzte mich auf. „Wie spät…!“ „Beruhig dich. Wir haben noch knapp eine Stunde Zeit.“ Sagte sie nur und rückte ihre Sonnenbrille zurecht. Erleichtert atmete ich aus und ließ mich wieder ins sanfte Gras fallen. Wie herrlich! Cho und ich hatten gerade Freistunde und wir hatten uns vorgenommen mal ordentlich die Seele baumeln zu lassen. Ich schloss die Augen und spürte die Hitze der Sonne auf meinem Gesicht. Von weiter weg konnte ich Gespräche und Murmeleien aufschnappen – um diese Zeit war nie viel los. Plötzlich vernahmen wir Schritte zu unserer Rechten, dann ein Räuspern. Cho schob ihre Brille hoch und wir stützen uns beide auf. Vor uns stand ein Siebtklässler aus Slytherin, groß, gebräunt, braune strubbelige Haare und ein keckes Grinsen auf den Lippen. Cho richtetet sich mit einem Augenzwinkern die Haare. Ich hingegen musterte ihn von oben bis unten und fragte gespielt süßlich: „Können wir dir behilflich sein?“ Er strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Du könntest mir garantiert behilflich sein..“ grinste er verschmilzt und zwinkerte mir zu. Ich versuchte angestrengt nicht die Augen zu verdrehen. „Möchtest du mir auch sagen wie? Ich steh nicht so auf Rätsel.“ Er lachte und kniete sich zu mir herunter. „Ich bräuchte noch eine Begleitung für die Slytherin Party nächste Woche. Und ich würde mir nichts sehnlicheres wünschen als eine so hübsches Mädchen wie dich dabei zu haben.“ Bei dem sanften und charismatischen Ton seiner Stimme hörte ich Cho die Luft anhalten und obwohl ich mit dem Rücken zu ihr saß konnte ich die Hitze ihrer Wangen förmlich spüren. Ein Charmeur war er ja schon, das konnte man nicht anders sagen. „Tut mir leid, kein Interesse. Aber meine beste Freundin Cho hier wäre noch frei.“ Was darauffolgend mit seiner Mimik passierte, ich glaube da gab es nicht einmal ein Wort für. Er wurde plötzlich aschfahl und sah nur perplex drein. War offensichtlich seine erste Abfuhr. Sicherlich war er es gewohnt dass ihm die Mädchen hinterherliefen und nicht umgekehrt. Er sah über meine Schultern zu Cho und zwang sich zu einem kleinen Lächeln. „Ähm, ja gut. Warum nicht. Wie war noch einmal der Name?“ Ohne genau zu wissen zu wem er sprach antworteten wir beide gleichzeitig „Cho“. „Und du bist…?“ fragte Cho mit funkelnden Augen. „Dylan.“ Antwortete er trocken. Die beiden sprachen noch schnell Ort und Uhrzeit ab ehe er sich wieder erhob und verschwand. Cho quiekte und legte sich neben mich. „Oh danke danke Mia! Wie kannst du so einen nur abwimmeln? Hast du dir den man angesehen!“ Offenbar hatte sie nicht ganz begriffen, dass er eigentlich mit mir zu der Party gehen wollte und nur Cho genommen hat um nicht wie ein Arschloch hier dazustehen. „Weißt du schon was du anziehen wirst?“ Ich stützte mich auf meine Arme und sah sie an. „Nein keine Ahnung, ich habe mir letzte Ferien so viele tolle neue Klamotten zugelegt, das weiß ich gar nicht für was ich mich entscheiden soll…“ Cho seufzte und stieß mich kichernd gegen die Schulter.
Zwei Tage vor der Party. Im Gegensatz zu den letzten Tagen war heute ein scheußliches Wetter. Seit der ersten Stunde regnete es aus Eimern und es war kaum möglich einen Schritt vor die Tür zu setzen. Ich saß in der großen Halle und schrieb meinen Aufsatz für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Zwar hätte ich nur vier Seiten schreiben müssen, doch auch nach neun Blättern fiel mir noch so viel ein, dass ich glaubte noch morgen hier sitzen zu können. Ich sah auf meine Uhr. Wow, schon fünf Uhr. Die Zeit verging glücklicherweise wie im Flug. Seufzend nahm ich Papier und Stift und packte beides sorgfältig in meine Tasche, schwang sie mir über die Schulter und tappte gemächlich aus der Halle hinaus.

Lee

Malfoy/ AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt