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Die weiße Gischt stieß hart gegen den Rumpf des Schiffes, und ließ ihre schwarzen Planken hart unter den Wellen knarzen. Blitze zuckten grell über den dunklen Himmel, und vermischten sich mit dem Regen welcher auf die Pearl herunterprasselte, und Pfützen auf dem hölzernen Boden bildete.

Mit leerem Blick starrte ich auf den alten Sarkophag vor mir. Die Form einer Mumie aus abgetragenem Gold starrte tod und leblos in den Himmel. Das kalte Regenwasser sammelte sich in dem alten Edelmetall ihrer holen Augenhölen, und dem weit geöffneten, wie zu einem Schrei verzerrten Mund. Der Sarkophag hatte etwas geheimnissvolles an sich, so, wie die tiefe der See. Doch im gegensatz zu dieser wusste ich, welche Gefahr in der jahrtausenden alten Ruhestätte befand. Ahmanet war lebendig begraben worden, doch sie hatte ihre Seele an den Gott des Todes verkauft, welcher sie unsterblich machte.

Ich zog meine Beine enger an meinen Körper,und legte meine zitternden Finger um sie. Nun wünschte ich, ich hätte den Film nie gesehen.... Vielleicht hätte ich dann einfach sterben können, ohne von meiner Angst und meinem Gedächtnis geplagt zu werden.

Langsam drehte ich den Kopf zur Seite, und sah Jack am Steuer der Pearl gegen den Sturm ankämpfen.

Meine Augen verengten sich zu Schlitzen als ich ihn sah, und ich stand wackelig auf. Meine weißen Finger klammerten sich an der Reling fest, bis ich meine, durch den Regen, eisigen Beine wieder spühren konnte.

Mit zitternden Knien begann ich mich langsam an der Wand des Schiffes entlang zu ziehen, bis ich ein altes, mit Tau umwickeltes Rumfass erreichte, und über das Ende des dicken Seils stolperte.

Ich hielt mich an dem morschen mit Algen bedeckten Holz fest, bis ich merkte, wie mir etwas in die Hand schnitt. Ich hob die Handfläsche an, und darunter kam ein rostiger mit Muscheln verzierter Dolch  zum vorschein.

Mit klammen Fingern hob ich ihn an, und betrachtete ihn. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen, und mit dem Dolch in der Hand sah ich wieder hoch zu Jack. Eine Träne der Wut und Enttäuschung lief mir über das nasse Gesicht, dann setzte ich meinen Weg fort.

Plötzlich wurde der zuvor unerträgliche Lärm um mich herum leise. Ich nahm nichts mehr war bis auf das warme Blut welches meine kalten Finger herunterrann und sie wärmte, und meine festen Schritte auf dem Deck der Pearl. Ich spührte, wie das Schiff unter mir ächtzte und sich gegen den Wind lehnte, doch ich nahm es nicht mehr richtig war. Das einzige was ich klar vor meinen Augen sehen konnte war Jack Sparrow. Den Mann, welchen ich geliebt, und welcher mich jedoch ausgenutzt, und verraten hatte.

Ihn, und seinen Tod durch meine Hand....

Hättest du mich 1740 kennengelernt...Donde viven las historias. Descúbrelo ahora