Kapitel 5 - Wo bist du

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"Lucie! Wo bist du" schrie Liam durch den Wald.

"Liam? Was ist wenn ihr etwas passiert ist"? Liam sah seine Schwester an.
"Du kennst sie doch. Ich denke sie hat sich irgendwo versteckt und wartet bis es abklinkt".
"Mag ja sein, aber hast du sie dir mal angesehen?! Sie wurde kreidebleich und hatte furchtbare Schmerzen".

Nachdenklich schaute ihr Bruder in die Ferne.
"Stimmt".
Beide liefen stumm nebeneinander und suchten die Umgebung ab.
"Vielleicht sollten wir einfach in das nächste Dorf laufen. Bis jetzt ist sie immer wieder gekommen und hat uns gefunden".

"Denkst du? Damals war es was anderes. Sie kannte die Umgebung und wusste immer wo wir waren. Aber das alles hier..." Er machte eine rundum Bewegung.
"Kennt sie alles nicht. Woher soll sie wissen wo sie suchen soll"?

"Aber eigentlich kennt sie ja die Umgebung. Vielleicht. Lucie ist ein guter Fährtensucher. Sie wird uns garantiert finden. Also gehen wir. Wir können ja schon mal gucken ob wir hier irgendwo ein Neuanfang finden".

Liam gab auf und nickte zustimmend. Er machte sich große Sorgen um Lucie, doch hier herumzulaufen würde ihnen nichts bringen.

"Sagte die Älteste nicht, dass im Süden eine Burg steht"?
"Und sie einen bekannten hat. Ich glaube er hieß..." Maria musste überlegen, aber der Name fiel ihr nicht ein.

"Sir...Keil glaube ich" sagte Liam vorsichtig.
"Sir Keil? Bist du dir sicher".
"Nein".
"Nagut. Dann lass und los gehen".

Maria und Liam gingen immer weiter geradeaus. Irgendwann kamen sie ans Ende des Waldes und sahen eine wunderschöne Landschaft.

"Wenn ich mich nicht irre...dann ist da vorne die Burg von der sie sprach".
"So weit noch"?
"Also soweit ist es auch nicht mehr".
"Aber dort ist ein kleines Dörfchen! Das ist viel näher an uns dran".

"Nichts da! Es wird dir nicht helfen wenn du ständig über alles diskutierst".
Stöhnend lief sie Liam hinterher.

Kurz vor dem Dorf fing sie wieder an.
"Noch ist es nicht zu spät die Richtung zu wechseln".
"Nein".
"Och bitte"!
"Nein".
"Du bist so gemein"!
"Ich weiß".

Traurig sah sie dem Dorf nach.
"Die Leute dort wären bestimmt voll freundlich zu uns gewesen. Und jetzt werden wir es nie herausfinden".
"Wir werden das Dorf später mal besuchen, wenn du unbedingt die Leute dort kennenlernen willst. Aber erst wenn wir in der Burg waren".

"Ne. Dann will ich nicht mehr".
"Nagut. Wenn du nicht willst dann lass es".
Jetzt schmollte sie.

Je näher Liam an die Burg kam, desto beeindruckender Wirkte sie. Man sah von außen dass ein Teil der Burg umgebaut worden ist und die andere Hälfte noch umgebaut wird.

Sie gingen über die Brücke, welche zum Hof führte, und blieben erstaunt stehen. Der Hof war riesig und überall an den Rädern standen Staturen. Manche von denen hielten große Töpfe hoch in denen Pflanzen steckten.

"Guten Morgen Reisende". Sie hatten den großen Ritter vor ihnen erst garnicht bemerkt.
"Hallo" sagte Liam beeindruckt. Maria dagegen versteckte sich hinter ihrem Bruder.

"Was führt euch beide den hier her"?
"Wir sind müde und brauchen Hilfe für einen Neuanfang".
"Hilfe beim Neuanfang? Seit ihr Flüchtlinge"?

"Mehr oder weniger. Wir kommen von einer Insel vor der Küste. Wir wollten nicht under ganzes Leben dort verbringen und sind deswegen hierher gekommen".

Der Ritter machte große Augen.
"Ihr kommt von der Insel dort draußen"?
"Ja. Kennen sie die? Snow Island" sagte Liam erfreut.
"Und ob ich die kenne. Unser Herr hat uns aufgetragen die überlebenden ausfindig zu machen und hier her zu holen".

Die Gefährtin des Wolflords Where stories live. Discover now