Die Autofahrt

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„Wohin gehen wir denn noch?"

So viel Spaß es mir auch macht mit Declan und Lorenzo „abzuhängen" würde ich gerne wissen was sie vorhaben.

Ich komme mir eh so dämlich vor in diesem Kleid, da muss ich nicht noch mehr Überraschungen erleben.

„Wohin du willst", antwortet Declan mir.

„Du wolltest doch noch etwas die Stadt erkunden, wir zeigen dir wo die meisten Leute so abhängen"

Oh nein nicht noch ein Platz voller fremder Jugendlicher. Und ich komme da völlig overdressed an und werde mich zum Gespött machen.

„Werden da Leute aus der Schule sein?"

„Jap dann kannst du sie kennenlernen", grinst Lorenzo mich von links an.

Hab ich jetzt noch eine Wahl?!

Ich wette die Jungs merken, dass ich nicht gerade begeistert über diese Idee bin aber trotzdem ziehen sie mich mit sich.

Tolle Freunde nicht wahr?

„Also mein Auto steht da hinten. Willst du mit mir oder Declan fahren?"

Das hat er mich jetzt nicht ernsthaft gefragt! Eigentlich würde ich schon viel lieber mit Lorenzo fahren und außerdem hat er auch die ganzen Sachen bezahlt.

Aber mit Declan bin ich hergekommen es wäre ihm gegenüber nicht fair.

Und irgendwas sagt mir, dass er die Aktion im Laden auch nicht wirklich toll fand. Ich müsste eigentlich zu ihm halten.

Dann sehe ich aber schmachtend in diese großen, braunen Augen von Lorenzo und kann nicht anders als wehmütig zu gucken.

„Schon gut du kannst mit Lorenzo fahren, wir treffen uns dann da"

Ich drehe mich zu Declan und sehe wie er schon zu seinem Auto läuft.

Da hast du wieder echt toll hinbekommen Arya!

„Kommst du?"

Ich kann das jetzt auch nicht mehr ändern, also folge ich Lorenzo bis wir an einem silbernen Mercedes angekommen sind.

Das ist sein Auto? Seine Eltern müssen viel Geld haben.

„Gefällts dir?", fragt er mich während er meine Sachen im Kofferraum verstaut.

„Ja. Ein Geschenk?"

„Ja zu meinem 17. Geburtstag. Mein Vater ist in dieser Hinsicht echt großzügig"

Er steigt ein und ich steige in den Beifahrersitz.

„Dein Vater muss viel Geld haben"

„Er ist ein erfolgreicher Geschäftsmann. Ihm gehören einige Hotels im Land"

Er parkt aus und fährt los.

„Wow. Meine Eltern sind Journalisten und bis vor kurzem hatten sie nicht mal einen richtigen Job, sondern waren eher freiberuflich. Und deswegen sind wir auch hergezogen"

„Wie gefällts dir in Belvue?"

„Bis jetzt ganz gut. Ich hab zum Glück schon Freunde finden können"

Lorenzo guckt zu mir und lächelt mich an.

„Das freut mich. Muss hart gewesen sein die Heimat zu verlassen"

„Ach so hart war es gar nicht. Ich war nicht wirklich beliebt dort und viele Freunde hatte ich auch nicht"

„Wie kommt's"

„Weiß nicht. Vielleicht lags ja an mir"

„Nah glaub ich nicht. Bestimmt lags an denen. Aber keine Sorge hier sind viel coolere Leute"

„Komisch. Genau das hat auch Declan gesagt"

Jetzt wo ich ihn erwähnt habe meldet sich mein schlechtes Gewissen wieder.

Wieso konnten die Jungs nicht einfach ein Auto haben und mir diese Entscheidung erspart haben? Ganz ehrlich, umweltfreundlicher wäre es auch.

„Du solltest auf Dec hören. Der Typ ist sowas wie ein Heiliger"

„Ihr seid ziemlich gut befreundet was?"

„Ja er ist mein bester Freund. Wir kennen uns schon seit dem Kindergarten und ich weiß einfach, dass ich mich auf ihn verlassen kann. Außerdem sorgt er dafür mich vom Ärger fern zu halten"

Ich lache, weil ich mir wirklich vorstellen kann wie Lorenzo Ärger macht und Declan versucht ihn davon abzuhalten.

Ich weiß, ich kenne die beiden kaum aber schon vom Auftreten der beiden kann man einiges aus ihnen rauslesen.

Ich hab eine ziemlich gute Menschenkenntnis. Hoffe ich zumindest.

„Dass du viel Ärger machst, kann ich mir gar nicht vorstellen", necke ich ihn.

Er grinst mich nur an.

„Dann musst du mich noch kennenlernen Zicke"

„Ich bin keine Zicke"

Er schaut nur wissend zu mir und kommentiert nicht weiter.

Ok vielleicht mag er recht haben und ich bin etwas zickig. Oder mürrisch. Oder grimmig.

Aber das kann er unmöglich schon wissen. Sieht so aus als wäre ich nicht die einzige mit einer guten Menschenkenntnis.

Ich lehne mich im Sitz zurück und schaue aus dem Fenster. Es ist wirklich schön hier. So idyllisch und ruhig.

Eigentlich ein perfekter Ort für mich.

Ja ich denke hier könnte ich zu mir selbst finden.

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