Immer diese Neujahrsvorsätze

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New year, new me! 

Wer kennt diesen Satz, diese abstruse Idee nicht? Im neuen Jahr wird alles anders. Im neuen Jahr werde ich ein neuer, besserer Mensch, der ich schon lange sein wollte. Es werden Mitgliedschaften im Fitnessstudio abgeschlossen, ein paar Schuhe verkauft, sich vorgenommen netter zu den Mitmenschen zu sein oder endlich mehr sein Instrument zu üben. Die Vorsätze halten meistens einen Monat, und das war es dann auch. 

Wieder fällt alles in den Selben Trott, und man fragt sich, wie das nur passieren konnte bei all den schönen Vorsätzen! Letztlich ist es allerdings ganz einfach - mit einem neuen Jahr ändert sich faktisch gar nichts in der eigenen Persönlichkeit. Ja, man schreibt andere Zahlen auf, ja, es ändern sich Gesetzte, Normen, Werte etc... aber einen direkten Einfluss auf den Charakter hat der Jahreswechsel nicht. Das wäre ja auch zu schön. Das Neujahr kann aber dafür genutzt werden, sich aufzuraffen und Dinge endlich anzugehen. Es muss dabei nur darauf geachtet werden, dass die Veränderungen nicht zu groß sind, und man sie tatsächlich durchziehen kann. 

Ein Vorsatz wie: Ich esse gesünder! Wird nicht funktionieren. Das ist viel zu schwammig und an nichts gebunden. Wenn man sich aber vornimmt, jede Woche einen Salat abends zu essen, oder bestimmte Essgewohnheiten zu reduzieren (Abends die Chips weglassen, weniger Bier etc) dann wird das ganze realistischer und plötzlich gut möglich. Ebenso ist das mit dem Sport: Wenn man sich sagt, man macht dieses Jahr ganz viel Sport, wird man vielleicht eine Woche jeden Tag was machen, und danach gar nicht mehr. Auch dort ist es besser, sich realistische Ziele zu setzen. Beispiel: Ich gehe einmal die Woche laufen und einmal die Woche mit meiner besten Freundin schwimmen. Aus sieben Tagen werden zwei genommen, an denen man etwas macht, was einem gut tut. 

Was uns zum nächsten Punkt führt - Vorsätze, die tatsächlich nicht nur dazu führen, ein "Besserer Mensch" zu werden, sondern einfach dazu, ein glücklicherer Mensch zu werden. Das sind Dinge wie: Bessere Ernährung ( es geht einem körperlich, und damit geistig besser), genug Bewegung ( Endorphine werden ausgeschüttet, hilft mit Ängsten, Stress und Depressionen umzugehen), seine Freunde mehr treffen, sich mehr Auszeiten gönnen, schlechte oder schädliche Angewohnheiten abzulegen, seine Wohnung umzugestalten... 

Ich beispielsweise habe mir vorgenommen, dieses Jahr besser auf mich zu achten. Ich habe einige selbstzerstörerische Tendenzen (Hyperbel), wie Bingewatching vor dem Einschlafen, ewige social-media Nutzung, Dinge vor mir herzuschieben etc. Also habe ich erstmal jegliches social media von meinem Handy gelöscht. Kein snapchat, kein Instagram, kein Twitter, kein Facebook. Ich habe einen Termin beim Kieferorthopäden weil meine Zähne... sagen wir mal nicht so schön sind, gehe brav zur Therapie, mache meinen Sport in Maßen und achte auf einen Tagesrhythmus. Das sind alles Dinge, die ich schaffen kann. 

Natürlich könnte ich noch viel mehr Vorsätze nennen, aber ich habe mir fest vorgenommen, netter zu mir selbst zu sein. Das heißt: Das oben genannte reicht. Im nächsten Jahr kann ich weiter gehen, immer Stück für Stück. Alles auf einmal zu wollen funktioniert nicht und frustriert nur. 

Was ich sagen möchte, ist, das ich viele Vorsätze für Quatsch halte, außer denen, die dafür sorgen, das man glücklicher und mehr im Einklang mit sich selbst ist. Niemand ist perfekt, und wir sollten uns so annehmen wie wir sind. 

Habt ihr gute Vorsätze, und seid ihr gut ins neue Jahr gerutscht? Wie findet ihr die Idee, euch vorzunehmen, besser auf euch zu achten, anstatt euch stetig "verbessern" zu wollen? Zu der Thematik schreibe ich, denke ich, auch nochmal etwas längeres - ich sehe da einige schädliche Tendenzen. Fühlt euch geknuddelt! Ihr seid alle toll und gut so, wie ihr seid. 

So viele Gedanken, so wenig ZeitWhere stories live. Discover now