Kapitel 64

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Müde wurde Dipper wach. Wieder lag er in dem dummen, viel zu großen Bett, aus dem er sich herauswinden musste, bevor er überhaupt den Boden unter den Füßen fand. Er seufzte. Es stand bereits ein Servierwagen neben seinem Nachttisch, direkt neben dem Stuhl über dem fein säuberlich Kleidung für den heutigen Tag gefaltet lag. Es war ein recht edler wirkender dunkelblauer Anzug, wie die letzten Male auch, und erneut fragte sich Dipper, was das Ziel dieser Taten sei. Er fühlte sich noch immer wie ein Gefangener, musste nach dem Aufstehen etwas Essen, danach den Gang entlang in den Thronsaal, nur um wieder auf dem Stuhl neben dem Thron zu sitzen und Bill zu beobachten. Er hatte sich noch nicht viel bewegt und wenn, dann hatte er sich schnell abgewandt, sobald er Dipper erblickt hatte.

Seufzend schulterte er die Waffe, die ihm gegeben worden war. ,,Damit," meinte der Dämon, ,,Kannst du ihn töten, während er richtig leidet." Ein Selbstgefälliges Grinsen war über seine Lippen gehuscht. Sich die kahlen Wände des Ganges ansehend, ging Dipper zum Saal, die große Flügeltür öffnete sich für ihn und er lief quer hinüber zu seinem Stuhl. Bill erhob sich vorsichtig um sich erneut umzudrehen, während der Dämon den Gefangenen angrinste. Erst blieb der Braunhaarige ruhig, doch dann sah er zu dem schwarzhaarigen herauf. ,,Wie lange soll dieses Spiel hier denn noch gehen? Er ist eingesperrt, ich mache, was auch immer du von mir verlangt hast und du hast praktisch gewonnen. Auf was wartest du?" ,,Sei ruhig." Er legte einen Finger auf seine Lippen. ,,Es wird heute so weit sein. Sie werden sich nicht ewig verstecken können." Wen meinte er mit sie? Aber da er nicht mehr reden durfte, hielt er den Mund, sah vor sich auf den grell-weißen Boden, welchen er zu hassen gelernt hatte und wartete ab.

Im Kopf ein Lied summend, wippte er leicht mit seinen Füßen und ließ seine Gedanken schweifen. Er hatte schon länger nichts mehr von Gronkel Stan und Ford gehört, geschweige denn von seinen anderen Freunden oder, was am schlimmsten war, von Mabel.

Er hatte nicht die leiseste Ahnung, wie er ihr helfen könnte, noch nicht einmal wie viel Zeit seit ihrem letzten Zusammentreffen geschehen war. Seit dem er in diesen komischen Träumen war und Bill küssen musste, war alles, was in den letzten Tagen passiert war fast schon egal gewesen. Mehrfach hatte er Bill betrachtet. Er wusste nicht, was er von ihm halten sollte; immerhin war er an diesem ganzen Dilemma Schuld, oder? Plötzlich ertönte ein lauter Knall, der blonde duckte sich und umklammerte den Griff seiner Waffe. Der schwarzhaarige auf dem Thron rührte nicht einen Muskel, sah ihn nur Belustigt an. ,,Keine Sorge, wir sind vorbereitet." Grinsend erhob er sich und sah auf den mehr als verwirrten Abenteurer herab. ,,Ab heute wird mir ganz Gravity Falls gehören und dann habe ich die Wette gewonnen." Er lief langsam zu dem Käfig, ließ seine Finger die Gitterstäbe umfassen und zwang Bill ihn anzublicken. ,,Die Wette ist gewonnen." Wer um alles in der Welt würde es wagen hier einzubrechen? Alle waren hier... außer seine Freunde und Familie...

Billdip~Where stories live. Discover now