Kapitel 11

719 80 28
                                    


DOPPELUPDATE

Falls Kapitel 10 fehlt, bitte melden - Wattpad zickt rum :D

ZAYN

„Ist alles in Ordnung?" Louis' Frage klang beiläufig, doch ich wusste, dass er wütend war – wie Niall.

„Natürlich ist alles in Ordnung! Ich ...", begann ich zu schimpfen, doch dann ging mir auf, dass ich schon wieder dabei war, alle Leute von mir zu stoßen und bemühte mich um einen ruhigeren Ton. „Tut mir leid. Nichts ist in Ordnung." Das Verlangen, mir die Haare zu raufen, wurde immer überwältigender. „Ich hab es verbockt, oder?"

„Ja", erwiderte Louis rundheraus. „Hast du. Du kannst es noch retten, wenn du dich zusammenreißen würdest. Aber jetzt haben wir andere Dinge zu tun als eure Beziehung zu retten."

Wir hatten uns notdürftig in dem leerstehenden Haus eingerichtet, wir hatten zwar nur kaltes Wasser und alte, knarrende Möbel, doch da Louis daheim, bevor er zu unserer Rettung losgefahren war, geistesgegenwärtig Schlafsäcke und anderes für den Alltag wichtiges Zeug eingepackt hatte, würden wir die nächste Woche auf jeden Fall lebend überstehen, zumal es uns am Geld nicht mangelte – vorausgesetzt, wir wurden hier nicht schon früher aufgespürt. Wir konnten immerhin nicht ewig davonlaufen, nicht ewig konnten wir uns von Adams Leuten nach dem Leben trachten lassen. Diese Sache musste irgendwann ein Ende haben.

Genauso der Streit mit Niall. Wie dumm war ich eigentlich? Wieso konnte ich nicht ein einziges verdammtes Mal die Klappe halten? Wann immer ich den Mund öffnete, kam ein Schwall verletzender Worte heraus, und ich vermochte es nicht aufzuhalten.

Louis schien zu spüren, was in mir vorging. „Verurteile dich nicht zu sehr, Z. Ich glaube, dir ist nur zu sehr bewusst, wie scheiße du dich in den letzten Stunden verhalten hast, vor allem gegenüber Niall. Weißt du ... für dich steht die Existenz deiner Gang auf dem Spiel, deiner ganzen Vergangenheit. Für Niall seine Familie. Und ihr beide rückt nicht von eurem Posten ab. Wobei ..." Er schenkte mir ein schiefes Grinsen. „Wobei du dir deine unnötig bösen Kommentare sonst wohin schieben könntest. Echt jetzt. Damit machst du es nicht besser. Niall hat Angst um seine Freunde, und die Tatsache, dass du sie in einem fort bedrohst und Payne eins auf die Fresse gegeben hast, auch wenn er es vermutlich verdient hat, macht es nicht besser."

Ich warf die Arme in die Luft. „Was soll ich denn machen? Soll ich sie mit imaginärem Kaffee und Kuchen begrüßen? Das sind Polizisten, Lou! Wenn sie uns entwischen, verraten die uns brühwarm! Mein Vater hätte sie an meiner Stelle schon längst umgelegt. Aber ..."

„Aber du bist nicht dein Vater!", fuhr mir Louis scharf über den Mund. „Du wirst von den Mitgliedern dieser Gang genau deshalb so respektiert, weil du kein mörderischer Gewalttätiger bist, der einfach so irgendwelche Leute umbringt! Und diejenigen, die sich einen solchen Stil wünschen würden, haben sich zusammen mit Adam verpisst. Und genau deshalb liebt auch Niall dich. Seit du mit ihm zusammen bist, hast du dich so verändert."

„Genau. Ich werde immer mehr zu einer Weichwurst."

Louis' darauffolgendes Lachen ließ das Eis von meinem Herzen bröckeln, von dem es die ganze Zeit über umschlossen gewesen war. „Z, hab ich dir schon mal gesagt, dass du manchmal ein echter Hornochse sein kannst?"

„Oft genug." Mit einem Lächeln klopfte ich ihm auf die Schulter. „Danke, Louis. Ich weiß wirklich nicht, was ich ohne dich machen würde."

Wie sich herausstellte, machten wir allesamt nicht besonders viel, zumal wir uns das Gebäude nicht zu verlassen trauten, immerhin hatten wir Bedrohung von zwei Seiten – Adam plus seine strohköpfigen Irren, und Nialls Vater mit seinen Fast Food futternden Teammitgliedern.

Niall sprach wieder normal mit mir, aber ich merkte sehr wohl, dass er mich mied und sich von mir zurückgezogen hatte. Er war nicht so kindisch, dass er über Louis als Medium mit mir kommunizierte, nein, wenn er einen Vorschlag zur Situation hatte, teilte er mir diesen schon selber mit, aber die meiste Zeit sprach er mit seinen alten Kollegen – und das eine ganze Menge. Sie hatten sich lange Zeit nicht mehr gesehen, also konnte ich das durchaus nachvollziehen, aber es schmerzte mich trotzdem. Ich vermisste die Momente mit ihm allein.

„So." Louis knallte einen Topf Dosenravioli auf den Tisch, die er auf dem uralten Herd (Strom hatten wir komischerweise) angewärmt hatte. „Houston, wir haben ein Problem. Essen ist alle."

Niall richtete sich auf. „Wie bitte?"

Hätten wir uns in einer anderen Situation befunden, hätte ich nun gelacht, aber da es hier mehr oder weniger ums nackte Überleben ging (und Niall mich gerade hasste) musste ich mir jeden Kommentar verkneifen.

„Ich meine es ernst." Louis setzte sich an den Tisch. „Wir haben kein Essen mehr."

„Nach dieser tagelangen Ravioli-Ernährung ist das wahrscheinlich gar nicht mal so übel", murmelte Harry Styles, woraufhin Louis in wütend anblickte.

„Wir hätten dich auch verhungern lassen können, du undankbarer Holzkopf!", wetterte er und klatschte eine Portion Ravioli mit so viel Schwung in seinen Teller, dass ihm die rote Soße bis an die Stirn spritzte.

Harry grinste breit. „Pass auf, dass man dich nicht als ansteckend wegen Masern bezeichnet."

Louis sah aus, als hätte er diesem Polizisten am liebsten ein Raviolistück ins Gesicht geklatscht. „Und DU solltest auf ganz andere Sachen aufpassen."

„Leute!", schaltete ich mich ein. „Das ist ja wie im Kindergarten!" Ich konnte nicht verhindern, dass mir ein Glucksen entschlüpfte, woraufhin mich sogar der Topf in der Mitte des Tisches überrascht anzublicken schien. „Ich schlage vor, zwei von uns gehen zum Einkaufen."

„Genau!" Louis meldete sich wie in der Schule. „Niall und du."

„Niall und ..." Ich verstummte, als alle Anwesenden den Atem anzuhalten schienen. Vorsichtig warf ich dem Angesprochenen einen Blick zu und erwartete, dass er diesem auswich und uns eine Ausrede auftischte, doch zu meiner Verblüffung sah er mir direkt in die Augen. „Von mir aus."

Revenge (Ziall)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang