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Jungkooks Sicht:
Ich sah ihn besorgt an. Anders als sonst wirkte er so angespannt und beschämt. Langsam wendete ich mich ab und setzte mich neben ihn.

Er richtete sich auf und spielte mit seinen Händen.
„Taehyung... Du sollst wissen, dass du mit mir über alles reden kannst.."
Gab ich von mir und legte eine Hand auf seine Schulter. Er nickte nur und schob meine Hand runter.

Ich schluckte leise und dachte nach. Was ist eben passiert?

„Ich gehe kurz was trinken.."
Nuschelte er so leise, dass ich seine Wörter sortieren musste. Schließlich nickte ich und sah ihm nach wie er im Schnellschritt das Zimmer verließ.

Scheiße!

Innerlich fluchte ich und legte mir dabei meine Hände in die Haare. Irgendwann rappelte ich mich auf und schleichte mich zur Küche. Er stand da und lehnte sich an die Theke mit einem Glas Wasser in der Hand.

Langsam betrat ich den Raum und ging vorsichtig auf ihn zu, als wäre er ein ein scheues Tier. Er sah langsam zu mir auf.

Zum ersten Mal wirkte er verletzt und schwach was ich mir bei seinem Temperament kaum vorstellen konnte.

„Brauchst du etwas?"
Fragte er leise. Ich seufzte.
„Ich will wissen was mit dir los ist.."
Antwortete ich. Er schluckte.
„Ich gehe frische Luft schnappen.."
Wisperte er. Ich nickte.
„Darf ich bitte mitkommen?"
Fragte ich zögernd. Er dachte nach und nickte nach seinem Denkprozess.

Ich brachte ihn in die Diele wo wir uns unsere Straßensachen anzogen. Anders als sonst zog er sich seine Jacke selber an. Dennoch hielt ich ihm die Tür auf und folgte ihm raus.

„Lass uns zum Park.. Dort ist es am Schönsten zum Nachdenken.."
Schlug ich vor und sah zu ihm. Erneut nickte er und machte dabei keine Anstalten hochzusehen.

Schweigend liefen wir nebeneinander.. Die einzigen Geräusche die wir von uns abgaben waren die Schritte und das Atmen.

Irgendwann als wir im Park ankamen steckte er seine Hände in die Hosentasche. Er schien eine komplett andere Person zu sein..

„Sage mir nur wie ich dir helfen kann.."
Bat ich. Er blieb stehen.

Um uns herum standen Bäume im geregelten Abstand, ein paar Bänke und riesengroße Wiesen. Die kalte Abendluft streifte durch unsere Haare, die Sonne fing an ihren Posten zu verlassen.

„Aber bitte, bitte, bitte verurteile mich nicht.."
Brachte er hervor und sah mich unsicher an.
Sofort nickte ich.
„Selbstverständlich nicht... Versprochen..!"
Gab ich von mir und versuchte so überzeugend zu klingen wie ich es meinte.

Er holte kurz Luft und bekam leicht rote Wangen.
„Okay.. Also hör gut zu.. Diese Zeit mit dir habe ich so genossen.. Alles was du mit mir angestellt hast, und alle Gefühle die du mir schenken konntest waren wunderschön.."
Er machte eine Pause.

„Aber ich will wissen was dahinter steckt, Jungkook.."
Er sah betroffen bei Seite und hielt sich den Arm. Ich lächelte leicht und ging einen Schritt auf ihn zu.

„Dann hör du mir zu.."
Fing ich an und hauchte es ihm ins Ohr.
„Du bist Schuld daran, dass ich tagträumend im Klassenzimmer sitze und mir ausmale wie wie zusammen den Nachmittag verbringen. Jeden Abend wenn ich nach unserem Treffen im Bett liege reflektiere ich und mir wird mit jedem Erlebnis klar, was du für mich bedeutest.. Und wenn wir uns am besagtem Nachmittag nicht getroffen haben wird es mir immer mehr klar.. Du bist der, der mir mein Herz gestohlen hat, welches du vorsichtig in deinen Händen trägst."

Erklärte ich und entfernte mich leicht um ihn in sein Gesicht sehen zu können. Danach nahm ich mit Daumen und Zeigefinger sein Kinn und zog sein Gesicht sanft zu mir. Er fing an schüchtern zu lächeln.

„Mir geht es genauso.. Und ich will nicht, dass es aufhört.."
Sagte er und wirkte wahnsinnig nervös. Ich schmunzelte.

„Dann passt es ja.."
Hauchte ich und wollte mich vorbeugen um ihn zu küssen, doch er legte nur sein Finger auf meine Lippen und hielt mich zurück.

„Nur wenn du mit mir etwas festes anfängst.."
Meinte er und grinste. Ich schmunzelte.
„Wenns nur das ist.. Und jetzt komm her..!"
Verlangte ich. Zufrieden nahm er sein Finger weg und drückte mir seine Lippen auf.

Seufzend erwiderte ich diesen und steigerte mich sofort ein. Etwas schneller bewegte ich meine Lippen und genießte es wie er meine Bewegungen nachahmte.

INNOCENCE ~ 𝓋𝓀𝑜𝑜𝓀Where stories live. Discover now