Chapter 33

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Sobald sich der Film dem Ende zuneigt, fällt auch die Anspannung von mir. Ob ihr es glaubt oder nicht, die letzte Stunde war noch viel schlimmer als erwartet. Ich musste bei gefühlt jedem komischen Geräusch zusammenzucken, was wahrscheinlich ziemlich komisch aussah. Es würde mich noch nicht einmal wundern, wenn einige mehr Angst vor meinen ständigen Zuckungen hatten, als von dem sowieso schon krassen Horrorfilm.

Ich seufze schwer. Um ehrlich zu sein verstehe ich sowieso nicht, warum ich nicht sofort als ich erfahren habe, dass es sich bei dem Film um einen Horrorfilm handelt, geflüchtet bin? Ich meine, jetzt kann ich heute Abend sicherlich nicht mehr einschlafen, geschweige denn ein einziges Auge zukriegen, ohne die angst, eine Sekunde später eine Klinge in den Rücken gerammt zu bekommen.

"Alles okay bei dir?", höre ich Kane von der Seite flüstern.

Ich fahre erneut zusammen, ehe ich mir an meine pochende Brust fasse und mit vor Schreck geweiteten Augen zu Kane sehe, der mir belustigt entgegenblickt. Das schätze ich zumindest, da ich nicht sonderlich viel im dunklen Saal erkennen kann.

Ich schnaube ebenso leise. "Das ist hoffentlich keine ernst gemeinte Frage, denn mir geht es alles andere als gut!"

Kane's Augenbrauen wandern verblüfft in die Höhe. "Okay, ich wusste zwar das du ein Angsthase bist, aber das du dir so krass in die Hosen machst, dass hätte ich nicht gedacht."

Ich schlucke schwach. "Können wir einfach gehen?"

"Aber der Film ist noch garnicht zu Ende. Das beste kommt noch.", erklärt Kane und sieht nicht gerade erfreut zu mir.

Wenn er den Film bereits kennt, warum schaut er ihn dann überhaupt noch einmal mit mir? Ich fange langsam wirklich an zu glauben, dass es ihm Spaß macht, mir Angst einzujagen. Und das wiederum macht mich stinkig.

"Das ist mir egal. Ich möchte einfach hier raus.. bitte." Meine Stimme halte ich gedämpft, da uns schon einige Leute wütende Blicke zuwerfen, was ich in einer Hinsicht auch verstehe. Sie sind schließlich gekommen um sich den Film anzusehen und nicht um anderen Menschen beim diskutieren zuzuhören.

Kane nickt nach einigen Sekunden und greift nach seiner Jacke und dem Popcorn. "Na gut. Aber nur weil du's bist.", erwidert er keck und grinst ein bisschen zu großspurig.

Ich runzle die Stirn, sage jedoch nichts weiter dazu und erhebe mich ebenfalls. Zusammen laufen wir aus dem Saal und ich kann nicht anders als erleichtert einzuatmen, sobald ich endlich wieder meine eigene Hand vor Augen erkennen kann.

"Willst du noch mit zu uns?"

Ich schiele überrascht zu Kane, nicke dann aber schwach, sobald ich seine Frage so richtig verstanden habe.

Warum eigentlich nicht. Amy freut sich sicherlich, wenn ich ihr einen kleinen Besuch abstatte. Morgen sind schließlich ihre Mündlichen Prüfungen und ein bisschen Beistand kann ihr da nicht schaden.

Ich grinse. "Gerne. Was ist eigentlich mit deinem Plan am Wochenende? Wir wollten Amy ein Geschenk besorgen, ihr Geburtstag steht schließlich kurz bevor..", hacke ich nach, während ich mir meine Jacke überziehe.

Ich erkenne von hier schon, wie stark es draußen regnet. Ich schätze, ich muss mich allmählich vom guten Wetter verabschieden, was mir wirklich nicht leicht fällt. Ich werde die Sonne auf meiner Haut und die erhitzte Luft vermissen.

"Ich weiß nicht so genau, aber ich schätze der Plan steht noch. Ach und sie wollte ja unbedingt eine Party schmeißen, um ihren achtzehnten Geburtstag so richtig zu feiern, aber um ehrlich zu sein weiß ich nicht genau, ob ich die Zeit finde..."

Ich höre Kane aufmerksam zu, stoppe jedoch prompt, als eine mir bekannte Person in mein Blickfeld tritt. Meine Ohren stellen sich wie von alleine auf Durchzug, während sich meine Augen komplett auf Aiden fixieren, der einige Meter entfernt von uns an der Wand gelehnt dasteht. Neben ihm erkenne ich Riley, die heftig auf ihn einzureden scheint.

Almost mine ✓Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz