Chapter 57

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Als ich am nächsten Morgen durch die Flure unserer Highschool schlendere, geht mein Leben weiter, als wäre das Wochenende nie passiert. Alles ist so wie sonst: Ich begegne Liam und versuche ihn bestmöglich zu ignorieren, Kane hinterlässt mir etliche Nachrichten, Amy verbringt viel Zeit bei Nathan, was dazu führt, dass ich immer öfter alleine bin und Bella ist nach wie vor verschollen.

Wie ihr seht ist also alles gleich und doch spüre ich, dass sich etwas Großes in mir verändert hat.

Seit gestern kann ich nicht aufhören an Damon zu denken. Ich kann nicht vergessen, wie er mich angesehen hat, kurz bevor ich einfach abgehauen bin. Ich bin so feige gewesen und habe keine Sekunde daran gedacht, was meine Worte in ihm anrichten könnten.

Ich schätze ich dachte, dass das alles für Damon keine große Rolle spielt. Ich habe vergessen, dass er nicht der gut aussehende, unerreichbare Macho ist. Ich habe vergessen, dass er mir des Öfteren gezeigt hat, dass er etwas für mich empfindet. Ich habe es vergessen und sobald ich daran gedacht habe, wollte ich es einfach nur nicht wahr haben.

Weil ich nach wie vor feige bin.

Ich bin ein feiges Mädchen, dass sich ihr ganzes Leben lang hinter Büchern versteckt.

Ich bin die kleine graue Maus.

Der Tollpatsch.

Frustriert fahre ich mir übers Gesicht und laufe gleich darauf auf meinen Spind zu. Ich bin müde und der Gedanke nun eine ganze Mathestunde über mich bringen zu müssen, lässt meine sowieso schon beschissene Laune einen Stockwerk tiefer sinken. Ich komme sogar an den Punkt, mir zu wünschen, ich wäre für einen Tag ein böses Mädchen, das ohne schlechtes Gewissen schwänzen und dadurch dem Horror entfliehen kann. Doch das bin ich nicht, weswegen ich mir auch nur kurz über die Augen fahre, mir mein Mathebuch schnappe und gleich darauf die Metalltür meines Spindes schließe.

Zusammen mit meinem Rucksack im Schlepptau und dem schweren Buch in meiner Hand, mache ich mich auf den Weg zum Kursraum. Doch bei meinem Glück muss mich natürlich jemand auf diesem kurzen Weg abfangen.

"Ellie."

Ich drehe mich um und erwidere den Blick eines mir Fremden. Verwirrt lege ich den Kopf schief und mustere den Typen vor mir ungläubig. "Entschuldigung... kennen wir uns?"

Der Unbekannte schüttelt den Kopf. "Nein. Aber du kennst jemanden, den ich kenne."

"Ähm... okay." Ich habe keine Ahnung, was ich weiteres sagen könnte, weswegen ich einfach wieder meinen Mund schließe und mit dem Gedanken spiele, einfach zu verschwinden. Doch da ich mich dies sowieso niemals trauen würde, bleibe ich starr auf dem Fleck stehen und erwidere das Starren des Fremden.

"Tut mir leid, du denkst jetzt bestimmt, dass ich ein gruseliger Stalker bin, aber als ich dich vorgestern zusammen mit Damon Knight gesehen habe und war wirklich überrascht... Woher kennt ihr euch?", kommt es interessiert von dem Kerl, doch sobald er Damon's Namen nennt, erstarre ich.

Meine Augen werden groß und ich schlucke mehrmals, ehe ich mich räuspere und zum antworten ansetzte. "Was... Ich... also... - Damon ist der Bruder einer Freundin.", stottere ich benommener, als beabsichtigt.

Ich verstehe einfach nicht, was das ganze soll. Worauf will der Kerl hinaus? Und woher kennt er Damon?

"Krass... Ihr seid ja so gegensätzlich. Total cool, dass du die Bestie persönlich kennst."

"Die was?"

"Die Bestie.", wiederholt der Kerl lachend. "Wieso schaust du so erschrocken? Hast du nicht gewusst, wie er genannt wird? Keine Sorge, nur seine Gegner müssen sich vor ihm fürchten. Es ist wirklich der Hammer, wie er die Kämpfe für sich gewinnt. Er zwingt seine Gegner in die Knie und entscheidet das Match oft in einem einzigen Zug für sich."

Almost mine ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt